Kann man Salzwasser trinken und ist das gesund?
Salz wird seit Jahrtausenden als Geschmacksverstärker und Konservierungsstoff verwendet. Es besteht aus der Verbindung von Natrium und Chlorid und stellt für den Körper einen lebenswichtigen Stoff dar.
Im Körper reguliert Natriumchlorid den Blutdruck, den Flüssigkeitshaushalt und ist für die Muskel- und Nervenfunktionen zuständig. Natrium ist zudem an aktiven Zelltransporten beteiligt, Chlorid ist Bestandteil der Magensäure und dient somit der Verdauung und der Abwehr von Keimen. Kann man also Salzwasser trinken?
Die klare Antwort lautet Nein. Denn trotz dieser existenziellen Funktionen ist zu viel Salz ungesund für den menschlichen Körper. Beim Verzehr von Salz gilt: Die Dosis macht das Gift. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt maximal 5 Gramm Salz pro Tag, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist mit 6 Gramm ein bisschen großzügiger.
Salzwasser trinken ist schädlich
Das Trinken von salzhaltigem Wasser ist schädlich für den menschlichen Körper. Ein übersteigerter Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen, was wiederum das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt: Bluthochdruck schädigt im Laufe der Zeit wichtige Organe wie Herz, Gehirn und Nieren – dies kann zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen.
Der Salzgehalt in unserem Körper liegt bei 0,9 Prozent – dieser Wert sollte möglichst immer gleich bleiben, damit der Organismus richtig funktionieren kann. Meerwasser hat einen durchschnittlichen Salzgehalt von 3,5 Prozent. Beim Salzwasser trinken geschieht im Körper folgendes:
- Der Salzgehalt im Blut steigt stark an.
- Der Körper möchte das Salz im Organismus verteilen.
- Die Nieren versuchen, den Überschuss auszugleichen und das Salz mithilfe von Wasser zu filtern.
- Dazu wird den Zellen des Körpers vorhandene Flüssigkeit entzogen.
- Der Körper trocknet somit von innen aus.
Das ist auch der Grund dafür, warum Menschen auf dem offenen Meer oder auf einsamen Inseln verdursten, obwohl sie von Wasser umgeben sind. Wer Meerwasser trinkt, trocknet innerlich aus.
Bei vermehrtem Konsum von salzhaltigem Wasser kommt es zu einer sogenannten Dehydration und bei fehlendem Flüssigkeitsausgleich zu einer kompletten Austrocknung, auch Exsikkose genannt. Die direkte Folge ist starker Durst. Außerdem kann es zu Krämpfen, Schwäche, Herzrasen (Tachykardie) und Nierenversagen kommen. Im schlimmsten Fall führen Dehydration und Exsikkose bis zum Tod. Solches Wasser zu trinken, ist also nicht nur ungesund, sondern kann schwere Folgen nach sich ziehen.
Salzwasser trinken: Ärzte raten von Sole Trinkkur
Als geheimer Wellnesstipp gilt die Trinkkur mit Sole. Sole ist salziges Wasser natürlichen Ursprungs, das einen hohen Gehalt an Mineralsalzen wie Jod und Sulfur hat. Das tägliche Salzwasser trinken am Morgen soll auf natürliche Weise entgiften, Energie spenden und bei verschiedenen Erkrankungen helfen. Eine Trinkkur wie Sole sollte laut Ärzten lieber vermieden werden: Die täglich empfohlene Verzehrmenge von Salz (beispielsweise durch Kochsalzzufuhr) werde von den meisten Menschen sowieso regelmäßig überschritten, eine zusätzliche Salzaufnahme würde hier mehr schaden als nützen.
Fazit: Wer beim Plantschen und Schwimmen im Meer versehentlich Meerwasser verschluckt, muss sich keine Sorgen machen. Erst wenn der normale Durst nicht mit normalem Trinkwasser, sondern Salzwasser gestillt werden würde, käme es zu gesundheitlichen Folgen.