Medikamente bei Fibromyalgie: Was hilft gegen die Schmerzkrankheit?
Schmerzmittel meist unwirksam
Es ist naheliegend, dass Menschen, die an der chronischen Schmerzkrankheit leiden, vor allem solche Medikamente bei Fibromyalgie ausprobieren, die die konstanten Schmerzempfindungen lindern sollen. Die gängigen Wirkstoffe aber wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen den Betroffenen nicht weiter. Stellt sich bei der Einnahme klassischer Schmerzmittel tatsächlich eine Besserung ein, sollten Sie die Diagnose noch einmal überprüfen lassen: Verschlissene Gelenke oder rheumatische Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, können fälschlicherweise für Fibromyalgie gehalten werden. Gleiches gilt für die Polymyalgie, die sich leicht mit Kortison behandeln lässt.
Bislang keine Medikamente bei Fibromyalgie allein
Die Schmerzen in den Muskeln, Gelenken und Sehnen, die die von Fibromyalgie Betroffenen so quälen, treten in den seltensten Fällen allein auf. Häufig leiden die Patienten auch an Schafstörungen und an Depressionen. In diesen Fällen kann der behandelnde Arzt die Antidepressiva Amitriptylin oder Trimipramin verschreiben. Beide wirken auch gegen die Schlafstörungen, Trimipramin noch stärker als Amitriplin. Allerdings sind die Nebenwirkungen relativ stark, daher sollte der Arzt sorgfältig überwachen, ob eine Besserung eintritt, und gegebenenfalls die Therapie ändern.
Serotoninblocker können helfen
Manche Patienten berichten von einer Besserung der Schmerzen nach der Einnahme des Serotoninblockers Tropisetron. Es ist bislang unklar, warum diese Medikamente bei Fibromyalgie eine positive Wirkung haben. Auch gibt es Patienten, bei denen die Therapie nicht anschlägt. Im Gegensatz zu den Antidepressiva muss Tropisetron nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden: Schon nach wenigen Tagen zeigt sich, ob das Medikament die gewünschte Wirkung hat.
Antiepileptika als neue Entdeckung
Vor kurzer Zeit hat sich herausgestellt, dass das neue Antiepileptikum Pregabalin bei manchen Patienten mit Fibromyalgie die Schmerzen lindert. Da Antiepileptika insgesamt die Aktivität von Nervenzellen eindämmen, sorgen sie auch für eine weniger starke Übertragung der Schmerzen. Allerdings bringen auch diese Arzneien Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen mit sich.
Niemals nur Medikamente bei Fibromyalgie
Eine rein medikamentöse Behandlung reicht bei der Schmerzkrankheit nicht aus: Die Schmerzen können dadurch mit Glück gemindert werden, verschwinden aber nicht. Der Patient muss den Zusammenhang zwischen Stress und Schmerz erkennen. Daher werden grundsätzlich auch eine Psycho- und eine Physiotherapie empfohlen. Erstere hilft beim Erkennen des Problems, und Letztere zeigt Möglichkeiten zur physischen Entspannung auf. Krankengymnastik, Trainingstherapie oder Entspannungsübungen können hier weiterhelfen. Fibromyalgie muss ganzheitlich betrachtet und behandelt werden, wenn die Beschwerden sich langfristig bessern sollen.