Fibromyalgie: Diagnose der Schmerzkrankheit
Diagnose der Fibromyalgie über die Krankengeschichte
Bei der Diagnose von Fibromyalgie kommt der Anamnese, also dem umfassenden Gespräch zwischen Arzt und Patient, eine entscheidende Bedeutung zu. Hat der Patient seit über drei Monaten in mindestens drei Körperregionen Schmerzen, die anderweitig nicht zu erklären sind, kann dies auf Fibromyalgie hinweisen. Der Arzt versucht, über gezielte Fragen mehr über die Art der Erkrankung herauszufinden.
Diese beziehen sich zum Beispiel auf die genauen Körperstellen, an denen der Schmerz auftritt, oder wie stark die gesundheitlichen Probleme den Alltag des Betroffenen beeinträchtigen. Fragen nach möglichen Auslösern wie körperlichen oder psychischen Belastungen sowie früheren und aktuellen Krankheiten sind ebenfalls wichtig für die richtige Diagnose.
Fibromyalgie: Diagnose über Tender-Points
Der Arzt konzentriert sich bei der körperlichen Untersuchung meist auf bestimmte Körperstellen. Er übt auf 18 definierte Punkte, sogenannte Tender-Points, gezielt Druck aus. Diese Punkte befinden sich an verschiedenen Sehnenansätzen an Nacken, Rücken und Schultern sowie an den Hüften. Von Fibromyalgie, wörtlich übersetzt “Faser-Muskel-Schmerz”, wird in der Medizin gesprochen, wenn mindestens elf dieser Schmerzdruckpunkte in mindestens drei Körperregionen zu verzeichnen sind. Neben den umfassenden Schmerzen gibt es eine Reihe weiterer Störungen und Symptome, die die Krankheit begleiten. Zu ihnen gehören unter anderem Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Zittern oder Gleichgewichtsstörungen.
Weitere Untersuchungen bei der Diagnose von Fibromyalgie
Bei einer Fibromyalgie sind laborchemische Untersuchungen und bildgebende Verfahren in der Regel unauffällig. Es lassen sich keine organischen Veränderungen feststellen, die die Schmerzen verursachen. Dennoch werden häufig zum Ausschluss möglicher anderer Erkrankungen beispielsweise Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese können Hinweise auf Entzündungen bringen oder den Verdacht auf eine Muskelerkrankung erhärten.
Auch ein chronischer Kalziumüberschuss kann zu Knochen- und Gelenkschmerzen führen, weshalb die Bestimmung der Kalziummenge im Blutserum sinnvoll ist. Darüber hinaus könnte die Konzentration eines bestimmten Hormons auf eine Funktionsstörung der Schilddrüse hinweisen. Handelte es sich etwa um eine Unterfunktion, wäre in der Regel die Menge des Thyreoidea-stimulierenden Hormons erhöht. In manchen Fällen können weitere Krankheitsursachen infrage kommen, was zusätzliche Untersuchungen nötig machen kann.