Hygiene beim Arztbesuch: So schützen Sie sich im Wartezimmer vor Ansteckung
Ansteckungsrisiko Wartezimmer: Wo die meisten Krankheitserreger lauern
In Arztpraxen kommen Patienten mit vielen Krankheitserregern in Kontakt. Auf engsten Raum sitzen Kranke zusammen. Durch Husten und Niesen gelangen krankmachende Viren und Bakterien in die Atemluft (Tröpfcheninfektion). Doch auch über Oberflächen wie Türgriffe, Klodeckel, Stuhllehnen und Zeitschriften können krankmachende Keime mit den Händen in Kontakt kommen und von dort zu Mund und Nase weitergereicht werden (Schmierinfektion). Die richtige Hygiene beim Arztbesuch ist daher ein wichtiger Schutz vor Infektionen.
Hygiene in der Arztpraxis: Hände aus dem Gesicht
Abstand und Einhaltung von Hygiene-Regeln sind beim Arztbesuch die wichtigsten Hygiene-Maßnahmen, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Eine wichtige Hygiene-Regel für das Wartezimmer lautet: Hände aus dem Gesicht. So lässt sich das Risiko verringern, dass Krankheitserreger auf den Händen in Kontakt mit den Schleimhäuten von Mund und Nase kommen.
Hygiene beim Arztbesuch: Im Wartezimmer Hände desinfizieren
Da man sich oftmals aber unbewusst ins Gesicht greift, etwa wenn es juckt oder man nachdenkt, ist die Händedesinfektion beim Arzt ebenfalls empfehlenswert. Vor dem Betreten der Arztpraxis ist die Händedesinfektion mit Desinfektionsmittel eine wichtige Maßnahme, um die eigenen Keime an den Händen nicht in die Praxis zu tragen. Nachdem Sie Ihre Jacke aufgehängt, sich für den Termin angemeldet und im Wartezimmer Platz genommen haben, können Sie sich mit einem mitgebrachten Hygiene-Gel erneut die Hände desinfizieren. So werden Keime anderer reduziert, die über Türklinken oder Kleiderständer an Ihre Hände gelangt sind.
Hygiene-Tipp: Nehmen Sie Ihr Handy erst dann zur Hand, wenn Sie sich die Hände desinfiziert haben. Reinigen Sie Ihr Smartphone zudem regelmäßig und benutzen Sie es nicht, während Sie essen. Smartphonebildschirme sind potentielle Keimüberträger.
Hygiene im Wartezimmer: Eigene Lektüre mitbringen
Am besten bringen Sie Ihr eigenes Rätselheft, Buch oder Magazin zum Zeitvertreib mit. So müssen Sie nicht in Zeitschriften blättern, die andere Erkrankte wenige Minuten vor Ihnen durchgeblättert haben. Behalten Sie Ihre Tasche oder Ihren Rucksack am besten auf dem Schoß. Treffen Sie im Wartezimmer jemanden, den Sie kennen: Verzichten Sie aufs Händeschütteln.
Schutz vor Infektionen: Mundschutz in der Arztpraxis?
Was vor der Corona-Krise kaum ein Thema war, wird aktuell empfohlen: Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. In Arztpraxen sind diese sinnvoll, da es in engen Wartezimmern kaum gelingt, ausreichend Abstand zu anderen Patienten zu halten. Das Tragen einer Mund-Nasen-Maske bietet einem Gesunden eher wenig Schutz vor einer Ansteckung. Trägt hingegen ein Kranker einen Atemschutz, werden beim Sprechen, Husten und Niesen weniger Erreger in die Umgebungsluft abgegeben. Die Ansteckungsgefahr für die Mitmenschen sinkt.
Hygiene-Tipp: Ist das Wartezimmer sehr voll und zeichnet es sich ab, dass Sie länger warten müssen, können Sie beim Praxispersonal nachfragen, ob Sie vor der Praxis warten oder zwischenzeitlich noch ein paar Besorgungen machen können.
Zuhause sofort Hände waschen
Sind Sie wieder zuhause, sollten Sie als erste Maßnahme gründlich Ihre Hände waschen. Dafür sollten Sie sich 20 bis 30 Sekunden Zeit nehmen. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mitteilt, können Sie mit gründlichem Händewaschen von mindestens 20 Sekunden Dauer die Keime an den Händen auf ein Tausendstel und weniger senken. Das heißt: Je länger Sie Ihre Hände einseifen, desto mehr Keime entfernen Sie.
Seifen Sie Ihre Hände gründlich ein - sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume, Daumen und Handgelenk. Die in der Seife enthaltenen Tenside lösen Bakterien und Viren. Anschließend spülen Sie den Schaum unter fließendem Wasser von den Händen und trocknen diese anschließend gründlich ab. Hygiene-Tipp: Ziehen Sie vor dem Händewaschen Ihre Ringe aus. Darunter können sich Keime ansammeln.
Arztbesuche reduzieren
Nicht immer ist ein Arztbesuch zwingend notwendig. Angestoßen durch die Corona-Pandemie bieten viele Arztpraxen Videosprechstunden oder telefonische Sprechstunden an. Gehören Sie zur Risikogruppe mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko, können Sie bei Ihrer Arztpraxis nachfragen, ob in Ihrem Fall eine Videosprechstunde möglich ist.
Rezepte und Überweisungen abholen lassen
Um Aufenthalte in Arztpraxen zu reduzieren, können Risikopatienten zur Abholung von Rezepten, Überweisungen und Folgeverordnungen eine Vollmacht ausstellen. Dann darf eine andere Person, etwa aus der Familie, diese abholen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation dürfen Ärzte ihren Patienten Folgerezepte, Folgeverordnungen und Überweisungen sogar per Post zusenden. Voraussetzung ist, dass der Patient bereits bei dem Arzt in Behandlung ist. Die Vorlage der elektronischen Gesundheitskarte ist dann nicht notwendig.