Raststätten-Hygiene: Hygiene-Tipps für eklige Toiletten
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Raststätten-Hygiene: Hygiene-Tipps für eklige Toiletten

Raststätten-Hygiene: Die Hygiene von Sanitäranlagen an Autobahnen lässt oft zu wünschen übrig: schmutzige Toiletten, verklebte Türklinken, kein Toilettenpapier oder fehlende Seife. Wie Sie mit ein paar Tricks auf Autoreisen hygienisch unterwegs sind und Bakterien und Viren bestmöglich umgehen.

Hygiene auf öffentlichen Toiletten an der Autobahn

Irgendwann drückt auf der Autobahn die Blase. Nicht immer ist eine saubere Sanitäranlage zu finden. Besonders die kostenlosen Toiletten auf unbewirtschafteten Parkplätzen sind oft in einem hygienisch schlechten Zustand. Während Männer häufig die Gelegenheit nutzen und kurz hinter einem Baum verschwinden, ist das für Frauen nicht ganz so einfach. Unangenehm wird es vor allem, wenn die Frau ihre Periode hat und sich gerne frisch machen möchte.

Die wichtigsten Utensilien für öffentliche Toiletten auf Parkplätzen passen in eine kleine Tasche und können problemlos im Kofferraum verstaut werden – dann sind sie auf Reisen immer greifbar:

  • Hygienetücher (für Hände und Toilettenbrille)
  • Hygienespray (für Hände und Toilettenbrille)
  • Taschentücher (als Handschutz, um Türklinken nicht direkt anfassen zu müssen)
  • Toilettenpapier (entweder eine Rolle oder feuchtes Toilettenpapier)
  • ein kleines Fläschchen Flüssigseife oder ein kleines Seifenstück (falls es keine Seife gibt)
  • eine kleine Flasche Wasser (falls der Wasserhahn nicht funktioniert)
  • Ergänzend können hilfreich sein: Einmal-Toilettensitzauflagen (lassen sich klein zusammenfalten, leicht entsorgen und schützen vor Keimen auf der Klobrille)

Eine gute Händehygiene ist nach dem Toilettengang wichtig, um krankmachende Keime von der haut zu entfernen. Seife ist dabei Pflicht. Besonders auf unbewirtschafteten Parkplätzen ist die Hygienesituation alarmierend. Hier sollte besonders auf eine gute Händehygiene geachtet werden.

Raststätten-Hygiene: Tipps für Raststätten-Toiletten

Besser als auf unbewirtschafteten Parkplätzen ist es um die Raststätten-Hygiene bestellt. 2019 hat das Verbrauchermagazin „Markt“ des NDR die Hygiene von Toilettenanlagen an Autobahnen überprüft. 40 Proben nahmen die Tester von Klobrillen, Türgriffen und Wasserknöpfen an zwei Sanifair-Standorten (WC-Nutzung kostet 70 Cent) und drei unbewirtschafteten Parkplätzen mit kostenlosem WC. Ausgewertet wurden die Proben im Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf. Das Ergebnis des Tests zur Raststätten-Hygiene: Die Proben von Sanifair waren unauffällig. In den Proben der unbewirtschafteten Anlagen wurden Darmbakterien gefunden.

Dennoch ist es auch für die Nutzung kostenpflichtiger Toilettenanlagen hilfreich, wenn Sie folgende Hygieneartikel in der Tasche haben, um die Raststätten-Hygiene zu verbessern:

  • Hygienetücher (für Hände und Toilettenbrille)
  • Hygienespray (für Hände und Toilettenbrille)
  • Taschentücher (als Handschutz, um Türklinken nicht direkt anfassen zu müssen)
  • Kleingeld (für die Nutzung der Toilette, meist 70 Cent)

Ist die automatische Reinigung der Toilettenbrille kaputt, können Sie entweder Toilettenpapier auf die Klobrille legen oder Ihre mitgebrachte Einmal-Toilettensitzauflage verwenden. So sind besonders Frauen vor Keimen geschützt, welche über die Toilettenbrille übertragen werden können.

Gründliches Händewaschen ist auch nach dem Besuch von Sanifair-Toiletten wichtig, um sich vor möglichen krankmachenden Keimen zu schützen. Am besten ist es, wenn Sie die Türklinke nicht anfassen müssen. Zum Öffnen der Tür können Sie ein Taschentuch verwenden, das Einmal-Papiertuch am Waschbecken, Ihren Ärmel oder den Ellenbogen.

Raststätten-Hygiene: Tipps für den Kauf von Snacks und Speisen

Nicht immer hat man genügend Proviant dabei, wenn auf der Autobahn der Magen knurrt. Autobahnraststätten sind daher ein beliebter Ort für eine Pause. Neben abgepackten Waren wie Süßigkeiten und Knabbersachen sowie den Bedientheken mit Kaffee, Brötchen und Gebäck bieten die Betreiber oft auch ein offenes Büffet zur Selbstbedienung an. Hier können Sie als Gast auf einiges achten, um das Risiko für eine Lebensmittelinfektion zu senken. Besonders unzureichend gekühlte oder nicht gut durchgegarte Speisen bergen eine erhöhte Infektionsgefahr.

Während bei verpackten Waren ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum sowie eine ausreichende Kühlung in der Kühltheke wichtige Orientierung bieten, können Sie bei der Kaffee-Bar einen Blick auf die Umgebung der Maschine werfen: Ist der Bereich sauber? Macht das Servicepersonal einen gepflegten Eindruck? Ist die Milch gekühlt? Werden kleine, geschlossene Portionsgrößen Kondensmilch angeboten?

Beim Buffet in der Raststätte sollten Sie darauf achten, dass:

  • Quark, Käse, Joghurt und andere Milchprodukte gut gekühlt aufbewahrt werden.
  • geräucherte Wurst, Schinken und Räucherlachs ebenfalls gekühlt sind.
  • Käse, Wurst und anderer Aufschnitt frisch aussehen und keine trockenen Ränder oder Verfärbungen aufweisen.
  • Salat frisch und knackig aussieht. Er sollte keine welken Stellen haben und nicht im Dressing schwimmen.
  • Obstsalat frisch aussieht und keine braunen Stellen zeigt.
  • alle Speisen mit einer sauberen Zange oder einem sauberen Löffel entnommen werden können.
  • Sie möglichst keine Speisen und Desserts mit rohen Eiern wählen.
  • Teller und Besteck sauber sind.

Ideal ist außerdem, wenn das Buffet durch einen Spuckschutz aus Glas geschützt ist. Werfen Sie auch einen Blick auf die Ablagefläche von Tablett und Teller. Ist es sauber oder nicht? Verdreckte Flächen deuten darauf hin, dass dem Buffet von Seiten des Servicepersonals nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Magen-Darm-Erkrankung: Wann zum Arzt?

Infektionen mit Darmkeimen über verschmutzte Toiletten (Schmierinfektion) sowie Lebensmittelinfektionen zeigen sich meist in Form von Magen-Darm-Beschwerden. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind Symptome, die zeigen, dass der Körper mit einem Erreger zu kämpfen hat und ihn loswerden möchte. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mild und die Beschwerden klingen rasch wieder ab.

Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn die Beschwerden stark ausgeprägt sind, Sie sich sehr krank fühlen, Durchfall und/oder Erbrechen nach zwei bis drei Tagen nicht abklingen, Blut im Stuhl oder im Erbrochenen erkennbar ist oder hohes Fieber hinzukommt.

Besonders bei immungeschwächten Personen, älteren Menschen und Kindern können Magen-Darm-Erkrankungen kritisch werden. Unter anderem auch deshalb, weil der Körper große Mengen Flüssigkeit verliert und der Elektrolythaushalt des Körpers durcheinander gerät. Mit einer Magen-Darm-Infektion sollten Sie sich an Ihren Hausarzt (Allgemeinmediziner, Internist) wenden. Dieser kann Sie bei Bedarf an weitere Ärzte überweisen, etwa an einen Gastroenterologen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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