Rasurbrand vermeiden: Tipps zum Rasieren ohne Pickel
Ursachen für Pickel und Rasurbrand
Umgangssprachlich werden gern alle unangenehmen Begleiterscheinungen des Rasierens als Rasurbrand bezeichnet. Grundsätzlich treten bei empfindlicher und rasurgeplagter Haut aber zwei verschiedene Phänomene auf:
- Rasurbrand: Die Haut ist gerötet, juckt und brennt. Grund sind winzige Verletzungen an der Hautoberfläche, die sich entzünden können – zum Beispiel, weil Schmutz eindringt.
- Rasierpickel: Diese Pickel treten nicht direkt nach dem Rasieren auf, sondern ein wenig später – nämlich, sobald das Haar nachwächst und von innen gegen die Haut drückt, aber nicht durchkommt.
Beide Phänomene können sich durch kleine, entzündete Pusteln zeigen, parallel auftreten und mehrere Tage andauern.
Rasurbrand und Rasierpickel entstehen am häufigsten hier:
- Intimbereich
- Bikinizone
- Achseln
- Hals und Gesicht
Der Grund: Dicke Haare und eine krumme Wuchsrichtung (Locken) begünstigen das Einwachsen unter der Haut. Menschen mit dunklem Haut- und Haartyp leiden bedingt durch die Haarstruktur tendenziell stärker unter diesem Problem als hellhäutige Typen mit feinem Haar.
Gute Vorbereitung vermeidet Hautprobleme nach der Rasur
Die Neigung zu Rasurbrand und Rasierpickeln ist ein Stück weit eine Frage der genetischen Veranlagung. Eine gute Vorbereitung auf die Rasur hilft aber dabei, die Prozedur ohne Pickel und Brennen zu überstehen:
- Regelmäßiges Peeling: Peeling macht die Haut weich und entfernt Hornschichten, an denen die Klinge hängen bleiben kann. Das sorgt für ein glatteres Rasierergebnis und weniger Entzündungen.
- Haut einweichen: Nach einer langen Dusche oder einem Wannenbad ist die Haut weich und die Poren sind geöffnet. Die Gefahr, sich an der Klinge zu verletzen, ist dann gering
- Saubere, scharfe Klinge: Müssen Sie jeden Zug zwei- bis dreimal machen, reizen Sie Ihre Haut auch doppelt und dreifach. Verwenden Sie deshalb niemals stumpfe Klingen.
- Frisches Handtuch: Handtücher können echte Keimbrutstätten sein. Nutzen Sie ein sauberes Tuch, um nicht unnötig viele Bakterien auf die offenen Hautstellen zu bringen.
- Rasierer reinigen: Säubern und Desinfizieren Sie die Klingen des Rasierers nach der Haarentfernung. Dort können sich Keime ansiedeln, die Entzündungen nach der Rasur fördern.
Die richtige Technik fürs Rasieren ohne Pickel
Wenn Sie diese Tipps beherzigen, stehen die Chancen gut, dass Sie ohne Pickel davonkommen:
- Mit der Wuchsrichtung rasieren: Dabei ist die Gefahr, in die Haut zu schneiden, geringer. Das ist allerdings nicht immer möglich, denn unter den Achseln wachsen die Haare in verschiedene Richtungen und im Intimbereich sind nicht alle Stellen aus allen Richtungen gut zu erreichen.
- Trocken rasieren: Das Ergebnis ist nicht ganz so glatt, dafür wird die Haut weniger strapaziert. Diese Haarentfernungsmethode eignet sich vor allem bei dünnen und weicheren Härchen und klappt am besten mit einem Elektrorasierer.
- Nassrasur nur mit Rasierschaum: Wasser allein reicht als Gleitfilm nicht aus. Schäumen Sie die Haut großzügig ein und lassen den Schaum einen Moment einwirken. Dieser macht die Haare weicher und die Klingen gleiten leichter über die Haut. Dickere Haare lassen sich so besonders gut entfernen.
Pflege danach schützt die Haut
Viele After-Shave-Produkte bestehen hauptsächlich aus Alkohol und Parfum. Das riecht zwar gut, brennt aber fürchterlich und reizt die Haut zusätzlich. Die Alternative: Sensitiv-Produkte ohne Alkohol und Duftstoffe.
Neigen Sie zu Hautentzündungen und wollen deshalb nicht auf den desinfizierenden Effekt des Alkohols verzichten? Nutzen Sie stattdessen ein Schleimhautdesinfektionsmittel aus der Apotheke. Das brennt nicht, tötet aber mögliche Infektionserreger.
Speziell im Intimbereich und an den Beinen kann die richtige Kleidung helfen, Rasurbrand und Pickel nach dem Rasieren zu verhindern: Lockere, weiche und atmungsaktive Stoffe – zum Beispiel Baumwolle, Leinen oder Seide – sind gut geeignet; Polyester und Mikrofaser eher nicht.
Rasurbrand behandeln: Erste Hilfe und Hausmittel
Brennt die Haut nach dem Rasieren, helfen folgende Tipps:
- Rasierpause: Lassen Sie den Rasurbrand und die Pickel abheilen, bevor Sie wieder zur Klinge greifen.
- Kühlen: Kaltes Wasser lindert das brennende Gefühl. Dabei schließen sich auch die Poren, sodass nicht noch mehr Schmutz eindringen und die Entzündung verschlimmern kann.
- Pflegen: Cremen Sie sich ein und ersparen Sie Ihrer Haut Stress, wie zum Beispiel Make-up, Schweiß oder Parfum. Achten Sie auf einen hohen Wasseranteil in der Pflege. Fetthaltige Cremes können die Poren verschließen und Entzündungen nach der Rasur begünstigen.
Bei der Heilung unterstützen können auch folgende Produkte:
- Zinksalbe aus der Apotheke
- Rasurbrandcreme aus der Drogerie
- talkumfreies, zinkhaltiges Babypuder aus der Drogerie
Bedenken Sie dabei aber, dass unterschiedliche Hauttypen unterschiedlich reagieren können – Babypuder zum Beispiel trocknet die Haut aus, Zinksalbe hingegen ist oft sehr fettig.
Schlimmer Rasurbrand ist ein Fall für den Hautarzt
Haben Sie keine Scheu, wegen ein paar Rasierpickeln medizinische Hilfe zu suchen. Die Phänomene haben sogar einen Namen: Pseudofolliculitis barbae (PFB) und Folliculitis barbae – beide zeigen sich durch entzündete Pusteln an der Haarwurzel. Unbehandelt können große, schmerzhafte Infektionen daraus werden. Entzündet sich Ihre Haut nach der Rasur, ist sie gerötet, juckt und brennt oder zeigt unschöne Pickelchen, fragen Sie Ihren Hautarzt, was Sie tun können. Der Dermatologe hat Tipps zur schonenden Rasur und der richtigen Hautpflege nach der Haarentfernung. Außerdem erkennnt er, wenn eine Hauterkrankung die Ursache der starken Hautreaktionen nach der Rasur ist.