Borreliose durch Mücken: Übertragen die Blutsauger die Krankheit?
Überträger der Borreliose
Borreliose wird von Bakterien, den sogenannten Borrelien, ausgelöst. Von allein finden die Erreger aber nicht den Weg in den menschlichen Körper. Hierfür braucht es einen Überträger – und das können in der Tat auch Mücken sein. Eine Forschungsgruppe der Goethe-Universität Frankfurt konnte an 11 von 42 deutschen Testorten Borrelien in Mücken nachweisen. Dabei trugen je nach Mückenart allerdings nur 0,3 bis 11,1 Prozent der Tiere die Erreger in sich.
Geringe Gefahr einer Borreliose durch Mückenstiche
Ein Stich von einem infizierten Tier ist demnach nicht gleichbedeutend mit einer Infektion. Die Gefahr, sich bei einem Mückenstich mit Borreliose zu infizieren, ist also sehr gering – auch aus einem ganz anderen, konkreten Grund: Mückenstiche sind in der Regel sehr oberflächlich und dauern nur kurz. Die Bakterien haben dabei kaum Gelegenheit, in den menschlichen Körper zu gelangen. Zecken hingegen, die vorrangig als Überträger von Borreliose bekannt sind, stechen sehr tief und verbleiben lange in der Haut, wenn sie nicht entfernt werden. Hier ist also das Risiko einer Infektion höher. 20 Prozent der Spinnentiere tragen Borrelien in sich.
Was passiert bei einer Infektion?
Sollte es tatsächlich zu einer Infektion kommen, zeigt sie sich in der Regel einige Tage nach dem Stich durch eine sich ausweitende Rötung rund um die Stichstelle. Zusätzlich können diffuse Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Sollten Sie entsprechende Symptome bemerken, suchen Sie einen Arzt auf. Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, lässt sie sich gut mit Antibiotika behandeln. Kann der Körper die Bakterien hingegen nicht selbst bekämpfen und werden auch keine Antibiotika gegeben, kann sich eine chronische Borreliose entwickeln.
Meist allerdings bleibt eine Infektion gänzlich unbemerkt, da das Immunsystem die Bakterien allein bekämpfen kann. Weniger als zwei Prozent aller Infizierten zeigen überhaupt wahrnehmbare Anzeichen einer Erkrankung.