Borreliose-Symptome: So zeichnet sich das Stadium ab
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Borreliose-Symptome: So zeichnet sich das Stadium ab

Nicht immer löst eine Infektion mit Borrelien sofort Symptome aus. Die Inkubationszeit beträgt eine bis zu mehreren Wochen. Manchmal verläuft die Infektion sogar ganz beschwerdefrei. Möglich ist auch, dass die Borreliose mehrere Monate bis Jahre unentdeckt bleibt und es dann zu gefährlichen Spätfolgen kommt.

Je nachdem, wie lange nach dem eigentlichen Zeckenstich die Krankheit ausbricht, lassen sich drei Borreliose-Stadien unterscheiden:

Stadium 1: Wanderröte und Fieber

Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen, darunter Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt. Die Symptome einer Infektion mit Borrelien sind oft unspezifisch, was die Diagnose stark erschwert. Welche Anzeichen auf eine Borreliose hindeuten können, erfahren Sie im Folgenden.

 

Das erste Stadium einer Borreliose macht sich bereits nach ein paar Tagen bis wenige Wochen nach dem Zeckenstich bemerkbar.

In Stadium 1 der Lyme-Borreliose kann es zu grippeähnlichen Symptomen kommen. Dazu gehören:

  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Erschöpfung
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • geschwollene Lymphknoten

Das deutlichste Anzeichen einer Lyme-Borreliose im ersten Stadium ist aber die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Dabei handelt es sich um eine ringförmige Rötung der Haut, die sich rund um die Einstichstelle der Zecke bildet. In der Mitte ist die Rötung sehr blass und der rote Ring breitet sich immer weiter aus. Allerdings bleibt die Wanderröte in rund 50 Prozent der Fälle ganz aus.

Aus diesem Grund sollten Sie nach einem Zeckenstich wachsam bleiben, ob womöglich andere Symptome einer Infektion auftreten. Zur Sicherheit sollten Sie beim leisesten Verdacht auf Borreliose zum Arzt gehen. Wird die Behandlung früh begonnen, haben Sie gute Heilungschancen.

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Stadium 2: Akute Neuroborreliose als Spätfolge von Borreliose

Bleibt eine Infektion mit Borrelien im ersten Stadium aufgrund unklarer oder zu schwacher Symptome unentdeckt, kann es zu teilweise schweren Spätfolgen kommen. Das zweite Stadium der Borreliose, die sogenannte akute Neuroborreliose, gilt bereits als Spätfolge eines Zeckenbisses. Diese Phase kann bis zu einem halben Jahr nach dem Zeckenstich auftreten. Dabei breiten sich die Bakterien im ganzen Körper aus und befallen die Organe, das Gewebe sowie das Nervensystem.

Mögliche Anzeichen einer akuten Neuroborreliose sind:

  • Brennende Nervenschmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • Lähmungserscheinungen, z. B. im Gesicht (Fazialisparese)
  • Seh- oder Hörstörungen
  • Herzentzündung mit Herzrhythmusstörungen

Stadium 3: Chronische Borreliose als schwerste Spätfolge

Monate oder sogar Jahre nach einem Zeckenstich kann es noch zu besonders schweren Spätfolgen kommen, wenn die Borreliose-Erkrankung auch im zweiten Stadium falsch oder nicht behandelt wurde. Das dritte Stadium der Infektion wird chronische Borreliose genannt.

Die Erreger haben sich dann im Nervensystem eingenistet und verursachen Symptome, die auch bei der akuten Neuroborreliose auftreten. Allerdings können die Beschwerden schubweise immer wiederkehren oder sogar fortwährend bestehen bleiben, also chronisch werden.

Die Borrelien breiten sich im dritten Stadium noch weiter im Körper aus und befallen auch das Gewebe und die Gelenke. Als besonders drastische Spätfolge einer Borreliose kann daraufhin zum Beispiel eine sogenannte Lyme-Arthritis entstehen. Dabei entzünden sich vor allem die großen Gelenke im Körper, etwa das Hüftgelenk, das Knie, die Schulter oder das Sprunggelenk.

Eine andere häufige Begleiterscheinung der chronischen Borreliose ist die entzündliche Hauterkrankung ACA (Acrodermatitis chronica atrophicans). Dabei entzündet sich die Haut vor allem über den Gelenken und ist über einen längeren Zeitraum hinweg unnatürlich warm, geschwollen und gerötet. Die Haut wird an den betroffenen Stellen dünn und pergamentartig. Sie kann sich außerdem bläulich verfärben, da die Adern deutlich durch die Haut schimmern.

Manche Patienten stellen gleichzeitig mit diesen Hautveränderungen auch ein Taubheitsgefühl in den Füßen fest, Polyneuropathie genannt.

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Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
CK
Christopher Kiel
Autor/-in
Der Ernährungswissenschaftler setzt sich mit den täglichen Fragen rund um Ernährung auseinander.
Christopher Kiel
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