Borreliose-Spätfolgen: Was der Zeckenbiss anrichten kann
Spätfolgen von Borreliose auf einen Blick
Da sich einige Auswirkungen der Borreliose erst Jahre später manifestieren, ist es oft schwer, die Symptome einer Infektion mit Borrelien zuzuordnen. Häufige Folgeerkrankungen des Zeckenstiches sind:
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Bannwarth-Syndrom
- hängende Mundwinkel
- Lyme-Arthritis
- steifer Nacken
- Akrodermatitis
- taube Füße
Eine genauere Erklärung zu den einzelnen Symptomen finden Sie im weiteren Verlauf des Textes.
Entzündungen des Nervensystems
Besonders häufig kommt es im späten Verlauf der Borreliose zu einer Entzündung im Nervensystem. Bei Kindern betrifft diese in den meisten Fällen die Hirnhaut. Bei Erwachsenen ist das eher selten der Fall.
Die Nervenentzündung äußert sich bei Erwachsenen eher in Form des Bannwarth-Syndroms: Vor allem in der Nacht treten stechende und brennende Schmerzen in Brust, Armen und Beinen auf.
Wenn die Entzündung auf den Gesichtsnerv übergeht, kann das zu einem plötzlich hängenden Mundwinkel führen.
Arthritis als Spätfolge von Borreliose
Ebenfalls in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit tritt die sogenannte Lyme-Arthritis auf: Die Entzündung befällt im Normalfall eines oder mehrere der großen Gelenke im Körper, etwa das Hüftgelenk, das Knie, die Schulter oder das Sprunggelenk.
Dabei entstehen plötzliche und oft sehr starke Schwellungen, die mit Schmerzen verbunden sind. Sie klingen oft rasch wieder ab, um später ebenso heftig wieder aufzuflammen. Auch Nackensteifigkeit ist bei diesen Patienten typisch.
Veränderungen der Haut
Eine der weiteren schweren Spätfolgen von Borrelien-Infektionen ist die Akrodermatitis: Dabei entzündet sich die Haut vor allem über den Gelenken und ist über einen längeren Zeitraum hinweg unnatürlich warm, geschwollen und gerötet. Dann wird sie rasch immer dünner und pergamentartiger. Die Adern sind deutlich zu erkennen.
Manche Patienten stellen gleichzeitig mit dieser Hautveränderung auch ein Taubheitsgefühl in den Füßen fest, Polyneuropathie genannt.
Borreliose ist auch spät noch heilbar
In manchen Krankheitsfällen haben die Patienten nicht einmal bemerkt, dass sie von einer Zecke gestochen worden sind, was die Diagnose erschwert.
Spätestens im Stadium der Lyme-Arthritis sollten eine Blutuntersuchung und eine Analyse der Flüssigkeit aus den betroffenen Gelenken vorgenommen werden. So lassen sich eventuelle Borrelien-Antikörper nachweisen.
Die Therapie erfolgt mit einem Antibiotikum. Wird sie aber zu spät begonnen, können die Spätfolgen der Borreliose schon irreparabel sein. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer Borreliose-Infektion.