Thripse bekämpfen: So werden Zimmerpflanzen die Schädlinge los
Schadbild erkennen: Thripse oder Spinnmilben?
Bevor Sie anfangen, die Thripse (Thysanoptera) zu bekämpfen, schauen Sie sich erst ganz genau das Schadbild auf der Pflanze an. Allzu leicht werden nämlich Thripse- und Spinnmilbenbefall verwechselt – beide verursachen silbergraue Schleier und Sprenkel auf Blättern und Blüten.
Der Grund sind kleine Einstiche in den Blättern. Sowohl Spinnmilben als auch Thripse saugen die Pflanzen aus. Um die Einstichstelle herum werden die Blätter manchmal braun und sterben weiter ab. Gerade bei jungen Pflanzen kann es zu unansehnlichen Deformationen kommen.
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Das offensichtlichste Unterscheidungsmerkmal zwischen den Schädlingen: Thripse produzieren keine Spinnfäden. Allerdings bleiben auch bei Spinnmilben manchmal die Fäden unentdeckt.
Deshalb lohnt sich ein Blick durch die Lupe – und zwar auf die Unterseite der Blätter. Thripse sind Fransenflügler und auch als Gewittertierchen oder Blasenfüße bekannt. Im Gegensatz zur kugeligen Spinnmilbe sind die Thripse länglich und entweder weiß (Jungtiere) oder dunkel (erwachsene Tiere), manchmal auch gestreift.
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Welche Pflanzen sind am häufigsten von Thripsen geplagt?
- Hanf
- Orchidee
- Alpenveilchen
- Amaryllis (Ritterstern)
- Keulenlilie
- Gummibaum
- Gewächshauspflanzen wie Gurken und Tomaten
Wichtig für die Thripsenbekämpfung: Separieren und Erde tauschen
Gewittertierchen sind kleine Verbreitungskünstler und wandern einfach auf die Nachbarpflanze ab, wenn sie die Chance dazu haben. Um die Thripse nachhaltig zu bekämpfen, müssen Sie die befallenen Pflanzen deshalb zuallererst vom restlichen Bestand trennen. Ein guter Ort für die vorübergehende Umsiedlung ist das Badezimmer, denn das feucht-warme Klima dort mögen die Thripse nicht. Im Sommer ist außerdem ein Umzug auf den Balkon möglich.
Auch ein Austausch des Pflanzsubstrats ist sinnvoll, denn die Larven der Thripse stecken oft im Erdreich.
Danach gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Thripse loszuwerden. Allen gemein ist: Hausmittel helfen gegen Thripse am besten, denn gegen teure Insektizide bilden die Käferchen schnell Resistenzen.
Wasser Marsch: Abduschen mit Seifenlauge
Seifenlauge ist ein effektives Mittel, um den Gewittertierchen den Garaus zu machen. Wickeln Sie den Topf und die Erde von oben mit Frischhaltefolie ein, um dem Ballen ein Regenmäntelchen zu verpassen. So saugt sich weder die Erde mit Seifenwasser voll, noch landen Thripse beim Abduschen im Erdreich – dann wäre die ganze Prozedur nämlich wirkungslos.
Für kleine Pflanzen rühren Sie eine Seifenlauge aus etwa 500 Milliliter Wasser und rund 10 Gramm Schmierseife an und reinigen Sie damit die Pflanze. Dazu verwenden Sie am besten einen Pflanzensprüher.
Bei großen Pflanzen sollten Sie etwa zwei Liter warmes Wasser bereitstellen. Statt Schmierseife können Sie auch einen Schuss Olivenöl und einen Spritzer Spülmittel verwenden.
Wiederholen Sie die Behandlung etwa einmal pro Woche über ein bis zwei Monate und Sie sollten die Thripse los sein.
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Raubmilben und Co: Natürliche Fressfeinde der Thripse
Raubmilben, Florfliegen und Blumenwanzen sind biologische Fressfeinde der Thripse und deshalb die natürlichste Art der Schädlingsbekämpfung. Sie können die Nützlinge im Fachhandel bestellen.
Was Sie dabei beachten müssen: Andere Bekämpfungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Abduschen oder das Besprühen mit Neemöl, sind dann tabu. Stattdessen müssen Sie dafür sorgen, gute Lebensbedingungen für die eingekauften Krabbler zu schaffen.
Brennnessel-Knoblauch-Sud
Der Brennnesselsud ist ein Allrounder im Garten und kann auch Zimmerpflanzen vom Thripsbefall befreien. So setzen Sie den Sud an:
- 500 g Brennnesseln
- 150 g frischer Knoblauch oder Zwiebeln
- 2 l warmes Wasser
Lassen Sie das Gemisch über Nacht im Warmen stehen und duschen Sie dann alle paar Tage Ihre Pflanze damit ab. Auch hier gilt wieder: Vorher den Ballen abdecken.
Vorbeugen statt bekämpfen – geht das?
Eine zuverlässige Prävention gegen Thripse ist kaum möglich. Draußen sind die Tierchen auch nur selten ein echtes Ärgernis. Auf Zimmerpflanzen jedoch können sie schnell lästig werden, denn die trockene, warme Wohnungsluft liefert ihnen ideale Brutbedingungen – vor allem während der Heizperiode. Womit Sie die Blasenfüße aber zumindest eindämmen können:
- Blautafeln: Gelbtafeln interessieren den Thrips wenig, Blau hingegen zieht sie magisch an und sie bleiben auf der Falle kleben.
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Wasserschalen auf der Heizung oder ein Kurzurlaub für die Zimmerpflanzen im Bad dämmen die Vermehrung ein. Auch regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser hilft.
- Neemöl: Das Betupfen der jungen Triebe mit dem indischen Öl kann vorbeugend gegen Thripse wirken.