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Schädlinge im Haus bestimmen und bekämpfen
Schädlinge nicht zerquetschen – ab ins Glas!
Huch, was krabbelt denn da? Haben Sie auch schon mal in Ihrem Zuhause einen tierischen Schädling entdeckt – oder gleich mehrere? Nicht immer ist gleich klar, worum es sich handelt. Bilder der häufigsten Tierchen, die sich in Haus oder Wohnung tummeln können, finden Sie in der Fotostrecke Schädlinge im Haus erkennen.
Die meisten Menschen, die einen unbekannten Käfer oder andere Krabbelwesen in ihrem Zuhause entdecken, verspüren den Impuls, die Tiere sofort zu vernichten und zu entsorgen. Doch diese Herangehensweise hilft wenig, wie Schädlingsbekämpferin Bärbel Holl im Interview erklärt. Expertin Holl betont, wie wichtig es ist, den unbekannten Gast vom Fachmann bestimmen zu lassen. „Um ein Tier nachhaltig und mit den richtigen Mitteln bekämpfen zu können, müssen wir wissen, worum es sich überhaupt handelt.“
Statt das Insekt zu zerquetschen, stecken Sie es lieber in ein Glas mit Schraubverschluss und wenden sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer. Auch von giftigen Insektiziden sollten Sie die Finger lassen – sie schaden im Zweifel mehr der eigenen Gesundheit, als dass sie gegen das Ungeziefer nützen.
Nachtaktive Schädlinge hinterlassen Spuren
Nicht immer sehen Sie die Schädlinge – bisweilen gibt es auch nur Hinweise darauf, dass die Tiere sich in Ihrem Zuhause eingenistet haben. Kakerlaken etwa sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Ritzen und Spalten. Gewisse Spuren weisen jedoch auf einen Befall mit Schaben hin. Zum Beispiel:
- Fraßschäden an Lebensmitteln
- Kotspuren, die sich an Wänden und Schränken entlang ziehen
- Süßlicher Geruch
Keine Zweifel bleiben natürlich offen, wenn Sie lebendige Tiere durch die Wohnung huschen sehen oder eine tote Schabe finden. Dann sollten Sie auch auf jeden Fall einen Schädlingsbekämpfer um Hilfe bitten, denn Kakerlaken zu bekämpfen ist ohne professionelles Know-how so gut wie unmöglich. Zudem sich das lichtscheue Ungeziefer über das System von Rohrleitungen in der Regel im gesamten Haus ausbreitet.
Schädlinge im Haus: Käfer ernähren sich von Organischem
Wenn man von Speckkäfern im Haus befallen ist, fällt ein Bekämpfen der Schädlinge oftmals schwer. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Speckkäfer Larven zuteilen in Fußleisten und anderen Orten verstecken, an denen sie für den Mensch nur schwer aufzufinden sind. Deshalb wiederholt sich der Entwicklungszyklus oftmals unbemerkt, weshalb die Fortpflanzung der Speckkäfer oftmals leichtfällt. Speckkäfer ernähren sich größtenteils von Pflanzen, Fleisch, Käse, Getreide oder Ähnlichem – die Käfer erkennt man deshalb an immer wiederkehrenden Fraßspuren, beispielsweise an Lebensmitteln.
Auch Kotspuren deuten auf einen Befall der Schädlinge im Haus hin. Das primäre Erkennungsbild ausgewachsener Speckkäfer ist meist ein bräunlich-schwarz gefleckter Panzer. Ausgewachsene Käfer sind meist 1 bis 1,5 Zentimeter groß, während die Larven eine Größe von etwa 30 Millimetern aufweisen. Zur Bekämpfung der Speckkäfer lohnt es sich, Ritzen abzudichten aber auch befallene Lebensmittel zu entsorgen. Viele holen einen Kammerjäger zur Hilfe.
Auch der sogenannte Reismehlkäfer befällt Lebensmittel – darunter vor allem Getreideprodukte. Ausgewachsene Reismehlkäfer sind bräunlich-rot und circa 5 Millimeter groß. Ein weiteres, wichtiges Erkennungsbild: Reismehlkäfer versprühen einen an Desinfektionsmittel erinnernden Duft. Diese Schädlinge werden ebenfalls oftmals mit der Entsorgung befallener Lebensmittel bekämpft.
Wegameise: Vorsicht vor Materialschädlingen
Wichtig ist es auch, schnell zu handeln wenn sich in ihrem Haus Anzeichen von Materialschädlingen wie der Braunen Wegameise auftun. Schädlinge im Haus wie diese befallen oftmals Holz und können im schlimmsten Fall ganze Häuser zum Einsturz bringen (gerade wenn sie tragende Balken befallen).
Da die Wegameise oftmals morsches und bereits instabile Hölzer befällt, sollten Sie vor allem dort Ausschau nach ihr halten. Sie erkennen die etwa 4 Millimeter große Wegameise meist an einem gelblich-bräunlichen Körper. Die Schädlinge werden oft durch die Entfernung bzw. Restauration befallener Stellen bekämpft. Dabei sollten Sie sich unbedingt mit dem zuständigen Bauamt und professionellen Handwerkern in Verbindung setzen, damit die Restauration gefahrenlos ablaufen kann.
Schädlinge bekämpfen: Manchmal helfen einfache Hausmittel
Wesentlich leichter hingegen können Sie jedoch andere Schädlinge bekämpfen. Zum Beispiel Fliegen. Auch Silberfischchen zu bekämpfen ist nicht kompliziert. Das funktioniert zum Beispiel mit einer selbst gebauten Falle aus Klebeband, auf das Sie etwas Zucker streuen. Denn Süßes mag das flügellose Insekt, das bisweilen auch als Zuckergast bezeichnet wird und eigentlich eher ungefährlich ist.
Aber woher kommen Silberfischchen eigentlich? Da sie es feucht mögen, bieten ihnen Rohrleitungen und Abwasserkanäle einen idealen Rückzugsort. Über die Abflüsse breiten sich die Insekten dann in der Wohnung aus. Einen Befall erkennen Sie unter anderem an:
- Löchern in der Tapete
- Zerfressenen Bucheinbänden
- Fraßspuren an Kleidungsstücken
Fraßspuren an Kleidungsstücken können indes auch Motten bzw. Kleidermotten hinterlassen. Bemerken Sie die kleinen Schmetterlinge in Ihrem Kleiderschrank, sollten Sie nicht lange zögern, sondern umgehend die Schädlinge bekämpfen. Um dies erfolgreich zu tun – und einem erneuten Befall vorzubeugen, gibt es viele Möglichkeiten. Ganz wichtig gegen Kleidermotten: Ordnung im Kleiderschrank halten und immer mal wieder ausmisten.
Das Gleiche gilt für Ihren Vorratsschrank oder Ihre Speisekammer. Lassen Sie dort keine offenen Verpackungen mit Lebensmitteln herumstehen, sie sind eine willkommene Einladung für eine weitere Mottenart: Lebensmittelmotten erkennen Sie spätestens, wenn sie Ihnen entgegenfliegen. Die Tierchen samt Eiern und Larven loszuwerden, ist nicht schwer, erfordert von Ihnen aber Gründlichkeit. Unter anderem hilft ein genialer Föhn-Trick dabei, Lebensmittelmotten zu bekämpfen: Die Hitze lässt nämlich die Eier absterben.
Schädlinge mit Hitze und Kälte bekämpfen
Mit Hitze und Kälte lassen sich auch andere Schädlinge bekämpfen. Zum Beispiel der Holzwurm, den Sie daran erkennen, dass er Löcher in Möbelstücken hinterlässt. Um den Holzwurm effektiv zu bekämpfen, können Sie befallene Holzgegenständ, je nach Größe
- Bei 60 Grad Celsius in den Backofen stecken
- Im Sommer in Folie verpackt in die pralle Sonne stellen
- In die Sauna stellen.
Einen Experten sollten Sie auch heranziehen, um einen Befall mit Hausschwamm einzudämmen, dem gefährlichsten Pilzschädling für Ihr Holz. Den Hausschwamm erkennen Sie unter anderem an seinem gelb- bis rotbraunen Fruchtkörper, der sich schnell ausbreitet und tief in die Bausubstanz und auch ins Mauerwerk vordringen kann. Ein Befall kann für das Gebäude dramatische Folgen haben
Auch Nagetiere können Schaden anrichten, indem sie zum Beispiel am Sofa oder an der Dachisolierung nagen oder Stromkabel zerbeißen. Außerdem sind Mäuse & Co. als Krankheitsüberträger gefürchtet. Hinweise auf Mäuse sind zum Beispiel Lauf-, Kot- oder Nagespuren im Haus.
Bevor Sie es mit der Schnappfalle versuchen, können Sie auch tierfreundliche Hausmittel ausprobieren, um die Nager zu vertreiben, zum Beispiel Pfefferminzöl, Essig oder Kamille. Die Duftstoffe sind für Mäuse unangenehm und helfen auch, Rattenbefall vorzubeugen
Schädlinge im Haus bekämpfen: Marder mit Lärm abschrecken
Hat es sich ein Marder auf Ihrem Dachboden gemütlich gemacht, hilft es oft, die geräuschempfindlichen Tiere mit Lärm abzuschrecken, etwa durch regelmäßige Klopfgeräusche oder ein Radio, das in Dauerschleife dudelt.
Nachhaltige Schäden anrichten können Marder auch im Motorraum von Autos, den sie in der kalten Jahreszeit gern als Schlaf- und Ruheplatz nutzen, und nebenbei Schläuche und Isolierungen anknabbern. Und wer bezahlt für den Marder-Schaden am Auto? Für die Regulierung ist die Teilkaskoversicherung zuständig. Das Leistungsniveau variiert allerdings erheblich. Achten Sie daher bei Vertragsabschluss unbedingt darauf, welche Schäden genau abgedeckt sind. Bevor Sie sich mit der Versicherung herumärgern, können Sie auch Maßnahmen treffen um den, Marder vom Auto fernzuhalten. Das klappt gut mit speziellen Abschottungen für Motorraum und Motorwanne.