Den richtigen Handwerker finden: Darauf sollten Sie achten
Tipps für die Handwerkersuche
Bei der Handwerkersuche sollten Sie im Voraus einige Dinge beachten, um böse Überraschungen wie überhöhte Preise oder gar Betrug möglichst zu vermeiden. Laut Verbraucherzentrale sind folgende Punkte besonders wichtig:
- Handwerkersuche: Wer den richtigen Handwerker oder die richtige Handwerkerin finden möchte, sollte sich zunächst im Bekanntenkreis umhören. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich Erfahrungsberichte aus erster Hand einzuholen. Außerdem können Sie verschiedene Anbieter in offiziellen Online-Portalen vergleichen. Achten Sie dabei in jedem Fall auf die Qualifikationen, also ob es sich bei dem Handwerkerbetrieb beispielsweise um einen Meisterbetrieb handelt.
- Kosten und Angebote: Haben Sie im Zuge der Handwerkersuche einige Favoriten ausgewählt, sollten Sie sich Angebote oder Kostenvoranschläge zu den jeweiligen Handwerkerleistungen einholen und diese miteinander vergleichen. Achten Sie dabei darauf, dass hier auch Vor-, Neben- und Nacharbeiten aufgelistet sind.
- Vertragsabschluss: Ist Ihre Wahl auf einen Handwerker oder eine Handwerkerin gefallen, sollte ein Vertrag abgeschlossen werden. In diesem Vertrag müssen alle wichtigen Informationen aufgelistet sein, darunter die zu verrichtenden Arbeiten, verwendetes Material, Preise sowie weitere Anforderungen.
- Ergebnisse prüfen: Wurden die Handwerkerleistungen verrichtet, prüfen Sie die abgeschlossene Arbeit unbedingt ausgiebig und sehr sorgfältig. Im Zweifelsfall können Sie dafür auch eine unabhängige Fachperson konsultieren.
- Zahlung: Die Rechnung sollten Sie erst vollständig begleichen, sobald alle Arbeiten sorgfältig überprüft wurden und Ihren Erwartungen entsprechen. In der Rechnung müssen alle Kosten einzeln aufgeführt sein, darunter Fahrtkosten, Materialkosten sowie der Arbeitslohn.
Handwerkersuche: Wo und wie suchen?
Wer den Handwerker oder die Handwerkerin nicht über Bekannte konsultiert, kann diese auch online finden. Hier ist es wichtig, dass die Handwerkersuche auf seriösen Vermittlungsplattformen erfolgt. Mit dem Vermittlungsservice von Gelbe Seiten finden Sie schnell passende Handwerksbetriebe in Ihrer Nähe:
Wie funktioniert der Vermittlungsservice von Gelbe Seiten?
Der Vermittlungsservice von Gelbe Seiten unterstützt Sie bei der Handwerkersuche. Dazu wählen Sie in unserem Vermittlungstool einfach die gewünschte Branche aus (z. B. „Trockenbau“) und erstellen somit eine Anfrage. Ihre Projektbeschreibung wird an verschiedene Anbieter, die zu Ihrer Anfrage passen, weitergeleitet. Innerhalb weniger Tage erhalten Sie eine Liste der interessierten Anbieter in Ihrer Nähe – teilweise bereits mit ersten Angebotsvorschlägen. Ihre Adressdaten werden erst versendet, wenn Sie sich für einen Dienstleister entschieden haben. Selbstverständlich können Sie auch direkt in Kontakt mit dem Anbieter treten. Alle Informationen erhalten Sie von uns per E-Mail.
Für die Erstellung einer Anfrage ist keine Anmeldung notwendig. Zudem ist der Vermittlungsservice für Sie völlig kostenfrei. Sollte Ihnen keiner der Anbieter zusagen, ist das kein Problem – denn Sie gehen mit Ihrer Anfrage keine Vertragsbindung ein. Ihre Adressdaten werden erst versendet, wenn Sie sich für einen Anbieter entschieden haben.
Alle wichtigen Informationen zu unserem Vermittlungsservice erhalten hier: https://vermittlungsservice.gelbeseiten.de/
Handwerkersuche: Was ist ein guter Handwerker?
Wer nach einem guten und seriösen Handwerksbetrieb sucht, sollte auf einige Merkmale achten, die ein guter Handwerker oder eine gute Handwerkerin mitbringt:
- Qualifikation: Ein guter Handwerker bzw. eine gute Handwerkerin ist an seinen oder ihren Qualifikationen erkennbar. Damit sind zum einen Zertifikate gemeint, mit der die jeweilige Fachausbildung nachgewiesen wird. Zum anderen zeichnen sich gute Handwerker:innen durch ein gutes handwerkliches Geschick, vorausschauendes Denken sowie die konsequente Beachtung von Arbeitsschutzbestimmungen aus.
- Ordnung und Sauberkeit: Gute Handwerker:innen hinterlassen Ihren Arbeitsplatz ordentlich und möglichst sauber. Ein organisierter Arbeitsplatz ist nicht nur für die Arbeitssicherheit und Qualität der Arbeit notwendig, auch das Eigentum des Auftraggebers gilt es durch einen geordneten Arbeitsplatz zu schützen.
- Zuverlässigkeit und Professionalität: Ein weiteres, wichtiges Merkmal eines guten Handwerkers oder einer guten Handwerkerin ist Zuverlässigkeit. Dazu gehört Pünktlichkeit ebenso wie das Einhalten von Absprachen. Die Professionalität eines Handwerkers bzw. einer Handwerkerin wird im Übrigen nicht nur anhand der Fachkenntnisse deutlich. Auch Höflichkeit gegenüber den Kund:innen ist ein deutliches Kennzeichen: Dazu gehört beispielsweise, die Auftraggeber:innen über Kommen und Gehen zu informieren.
- Beratungs- und Servicementalität: Handwerker:innen lernen, Kund:innen ehrlich sowie serviceorientiert auf Basis ihrer Fachkenntnisse zu beraten. Die Handwerker:innen sollten dabei auf Fragen der Auftraggeber:innen eingehen und versuchen, eine kompetente Einschätzung der Sachlage zu geben.
- Transparenz: Wichtig ist zudem, dass der oder die Handwerker:in stets transparent agiert – sowohl hinsichtlich der zu verrichtenden Arbeiten als auch der anfallenden Kosten. Achten Sie darauf, dass Sie sich Angebote oder Kostenvoranschläge einholen. Sollte die Person sich weigern, Ihnen im Voraus eine Einschätzung zu den Arbeiten, benötigtem Material und den Kosten zu geben, sollten Sie hellhörig werden. Es könnte sich um eine unseriöse Firma handeln.
Auf Schwarzarbeit verzichten
Auch in der Baubranche werden immer wieder Fälle von Schwarzarbeit gemeldet und bestraft. Schwarzarbeit liegt grundsätzlich immer dann vor, wenn gesetzliche Regelungen der Arbeit nicht eingehalten werden. Häufig ist das der Fall, wenn die durch die Arbeit erzielten Einnahmen nicht versteuert werden oder keine Abgabe von Sozialversicherungsbeiträgen erfolgt. Um Schwarzarbeit handelt es sich auch, wenn die Arbeit nicht bei den Behörden und den Sozialträgern angemeldet wird.
Schwarzarbeit ist strafbar, sowohl für Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen. Je nach individuellem Fall können hohe Strafzahlungen bis zu 500.000 Euro fällig werden. Auch Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren sind denkbar. Für Sie als Auftraggeber:in von Handwerkstätigkeiten ist es daher wichtig, auf Schwarzarbeit zu verzichten. Für Schwarzarbeit gibt es typische Anzeichen, auf welche Sie bei einem Handwerksauftrag unbedingt achten sollten:
- Der oder die Handwerkerin kann keine Steuernummer vorweisen.
- Der Dienstleister bzw. die Dienstleisterin verlangt die Bezahlung in Bar.
- Es wird keine Lohnabrechnung für den Handwerksbetrieb erstellt. Sie erhalten keine rechtskräftige Rechnung.
- Die Kosten für den Auftrag weichen ungewöhnlich stark vom branchenüblichen Durchschnitt ab.
- Arbeiten werden häufig zu ungewöhnlichen Zeiten durchgeführt.
Weist der Dienstleister oder die Dienstleisterin diese Merkmale auf, verzichten Sie lieber auf das Angebot und suchen sich andere Handwerker:innen. Um Schwarzarbeit zu vermeiden ist es wichtig, dass Sie vor Vertragsabschluss immer die offiziellen Bescheinigungen, wie etwa die Steuerkarte, einfordern.
Was, wenn ich keinen Handwerker finde?
In Deutschland herrscht eine sogenannte Fachkräftelücke. Es handelt sich dabei um einen Mangel an Fachkräften über viele Berufszweige hinweg. Das Institut der deutschen Wirtschaft ermittelte für den Zeitraum von Juli 2021 bis Juli 2022 eine Lücke von 537.923 Stellen über alle Berufe hinweg. Gründe für diesen Missstand gibt es viele: Neben der Coronapandemie wird der demografische Wandel häufig als Faktor genannt. Denn die sinkende Geburtenrate in unserer Gesellschaft führt dazu, dass es immer mehr ältere, nicht arbeitsfähige Menschen gibt und gleichzeitig immer weniger junge, arbeitsfähige Menschen.
Dieser Fachkräftemangel betrifft auch das Handwerk. So besteht eine hohe Nachfrage nach Handwerker:innen, die aufgrund des zu geringen Angebotes allerdings nicht ausreichend gedeckt werden kann. Eine Untersuchung zu den Berufsgruppen mit den meisten offenen Stellen ergab laut Statista, dass in Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen rund 50.000 Fachkräftestellen fehlen. In der Metallerzeugung, -bearbeitung und dem Metallbau sind es rund 47.000 offene Stellen.
Der Fachkräftemangel kann dazu führen, dass Interessierte nicht auf Anhieb einen passenden Handwerker oder eine Handwerkerin finden. Bis ein Termin vereinbart wird, können oft einige Monate vergehen. Wer sich in solch einer Situation befindet, sollte folgende Maßnahmen ergreifen:
- Bekannte fragen: Wie bereits erwähnt, können gute Handwerker:innen durch Freund:innen und Bekannte gefunden werden. Vielleicht haben Sie sogar selbst Handwerker:innen im Bekanntenkreis? Hören Sie sich um und fragen gegebenenfalls, ob noch freie Termine verfügbar sind.
- Seriöse Vermittlungsportale: Auf einigen seriösen Vermittlungsportalen werden Ihnen freie Handwerker:innen angezeigt. Mit dem Vermittlungsservice von Gelbe Seiten können Sie schnell und unkompliziert eine Anfrage erstellen, woraufhin sich interessierte Dienstleister:innen bei Ihnen melden. Auch die Handwerkskammer listet Handwerker:innen auf.
- In Notfällen: Sollte es sich bei Ihnen um einen Notfall, wie etwa einen Wasserrohrbruch oder einen Heizungsausfall handeln, können Sie spezielle Notdienste zu jeder Tages- und Nachtzeit telefonisch kontaktieren.
Was, wenn etwas schief geht, ich mit der Arbeit nicht zufrieden bin oder es Ärger gibt?
Bei der Erledigung eines Handwerksauftrages kann es zu Konflikten kommen – diese können ganz unterschiedlich sein. So kann es zu Problemen führen, wenn die Auftraggeber:innen beispielsweise unzufrieden mit der vollrichteten Arbeit sind. Auch kann es sein, dass Fehler im Arbeitsablauf passieren oder Absprachen nicht eingehalten werden. In solchen Fällen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Möglichkeiten abzuwiegen, die sich Ihnen eröffnen:
- Fehler im Arbeitsablauf: Fallen Ihnen im Zuge der Arbeitsvollrichtung Fehler, Mängel oder Ähnliches auf, sprechen Sie diese bei der Handwerkerin oder dem Handwerker direkt an. In diesem Fall können Sie darauf bestehen, dass eine sachgerechte Nacharbeit geleistet wird, bevor Sie die Rechnung vollständig bezahlen.
- Unzufrieden mit der Arbeit: Auch wenn Sie mit der Arbeit des Handwerkers oder der Handwerkerin unzufrieden sind, können Sie Nachbesserung einfordern. Dies geschieht am besten schriftlich, mit einer Fristsetzung von 10 Tagen. Unterscheiben Sie ein Abnahmeprotokoll immer erst, wenn Sie alle Arbeiten sorgfältig überprüft haben.
- Ärger mit dem Handwerker oder der Handwerkerin: Sollten sich die Konflikte nicht durch ein Gespräch lösen, Verwenden Sie sich an spezielle Schlichtungsstellen, wie beispielsweise die Handwerkskammer. Hier erhalten Sie zur Lösung des Konfliktes eine kompetente Beratung.
Quellen:
https://www.klugo.de/rechtsgebiete/strafrecht/schwarzarbeit
https://www.advocado.de/ratgeber/arbeitsrecht/probleme-am-arbeitsplatz/schwarzarbeit-strafe.html
https://www.n-tv.de/ratgeber/Wie-komme-ich-noch-an-einen-Handwerker-article21616483.html
