Zahnschmerzen in der Schwangerschaft: Warum Schwangere oft Zahnweh haben
Zahnschmerzen in der Schwangerschaft: Seien Sie vorbereitet
Kommt es in der Schwangerschaft zu Zahnschmerzen, müssen schwangere Frauen mehr beachten als andere Menschen. Denn viele Medikamente, darunter auch viele Schmerzmittel, können für das Ungeborene gefährlich sein. Daher sollten werdende Mütter zusammen mit ihrem behandelnden Zahnarzt oder Frauenarzt (Gynäkologen) klären, welche Schmerzmittel sie bei Zahnschmerzen oder anderen Schmerzen einnehmen dürfen. Zudem ist es wichtig, die genaue Dosierung sowie die mögliche Einnahmedauer zu erfragen. So ist die werdende Mutter für den Zahnschmerz-Notfall gewappnet. Man kennt es: Meist kommen die Beschwerden am Wochenende, wenn der Arzt nicht erreichbar ist.
Zahnschmerzen: Schmerzmittel in der Schwangerschaft nur mit Arzt einnehmen
Bei Zahnschmerzen in der Schwangerschaft ist die Einnahme von Präparaten aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen und Paracetamol grundsätzlich möglich. Dennoch gilt: Je weniger, desto besser. Achtung: Von der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) ist während der Schwangerschaft aufgrund von Blutungsrisiken abzuraten. Schwangere sollten sich immer von Ihrem Zahnarzt oder Gynäkologen beraten lassen, bevor sie Schmerzmittel einnehmen.
Sollte in der Schwangerschaft eine Zahnwurzelbehandlung notwendig werden, können Antibiotika helfen, die bakterielle Infektion zu bekämpfen. Welche Antibiotika geeignet sind, wissen Zahnarzt und Kieferchirurg. Auf jeden Fall sollten Schwangere mit Zahnschmerzen immer zu einem Zahnarzt gehen. Eine verschleppte eitrige Zahnentzündung kann für das Ungeborene kritisch werden.
Zahnschmerzen in der Schwangerschaft behandeln – das macht der Zahnarzt
Haben Sie während der Schwangerschaft Zahnschmerzen, suchen Sie auf jeden Fall einen Zahnarzt auf und teilen Sie ihm Ihre Schwangerschaft mit. So kann er für die Behandlung entsprechende Medikamente und betäubende Mittel (Lokalanästhetika) wählen, die für das Ungeborene ungefährlich sind. Das meistverwendete Lokalanästhetikum hat den Wirkstoff Articain und ist nicht plazentagängig.
Je nach Ausprägung Ihrer Beschwerden kann ein Röntgenbild notwendig werden. Vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten wird der Zahnarzt die Röntgenaufnahmen sorgfältig abwägen und nur dann einsetzen, wenn es notwendig ist. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. betont, dass obwohl die Strahlenbelastung durch zahnärztliche Röntgenaufnahmen im Bereich des Uterus als sehr gering eingestuft wird, eine röntgenologische Diagnostik während der Schwangerschaft und insbesondere in den ersten drei Monaten nur in sehr seltenen Fällen (Ausnahmefälle) und lediglich unter strengster Indikationsstellung durchgeführt werden dürfe.
Kaputten Zähnen und Zahnschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen: Das können Sie tun
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die Zahngesundheit während der Schwangerschaft im Blick zu behalten und von einem Zahnarzt kontrollieren zu lassen. Durch die veränderte Hormonsituation steigt in der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit für Zahnfleischentzündungen (Schwangerschaftsgingivitis) und Parodontitis. Gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten sind Warnzeichen, die unbedingt von einem Zahnarzt untersucht werden sollten.
Ebenfalls wichtig ist es, beim Frauenarzt zu erfragen, welche Nahrungsergänzungen notwendig sind. Da das Ungeborene für die Entwicklung reichlich Kalzium braucht, entzieht es der Mutter den Mineralstoff. Nimmt die werdende Mutter zu wenig davon auf, können Knochen und Zähne darunter leiden.
Eine gute Mundhygiene in der Schwangerschaft ein Muss
Eine gute Mundhygiene ist während der Schwangerschaft ebenfalls wichtig. Regelmäßiges Zähneputzen sowie die Verwendung von Zahnseide und kleinen Interdentalbürstchen (Zahnzwischenraumbürstchen) reduziert Beläge (Plaques) und kariesverursachende Bakterien im Mund – und hilft so, Zahnfleischentzündungen und Zahnschmerzen in der Schwangerschaft vorzubeugen. Ob die Verwendung einer medizinischen Mundspüllösung sinnvoll ist, sollte der Zahnarzt entscheiden. Möglicherweise ist zudem eine professionelle Zahnreinigung (PZR) empfehlenswert, um Zahnstein zu entfernen und einer Zahnfleischentzündung vorzubeugen beziehungsweise ihr Fortschreiten zu verhindern.