Zahnschmerzen beim Kauen: Das sind häufige Ursachen
Zahnschmerzen beim Kauen durch beschädigte Zähne
Treten beim Kauen Zahnschmerzen auf, ist die Ursache meist am Zahn zu finden. Eine fortgeschrittene Karies kann ebenso zu Zahnschmerzen führen wie freiliegende Zahnhälse. Dann reagiert der Zahn empfindlich auf Kaltes, Heißes, Süßes, Saures und Salziges, da dem Zahn der natürliche Schutz von Zahnschmelz oder Zahnfleisch fehlt. Auch eine entzündete Zahnwurzel kann Schmerzen im Zahn beim Kauen verursachen.
Zahnschmerzen beim Kauen durch Weisheitszähne
Zu Schmerzen beim Kauen können auch Weisheitszähne führen. Bei der Ursachenforschung für den Kauschmerz wird der Zahnarzt in der Regel ein Röntgenbild anfertigen. Auf diesem sind die Weisheitszähne und ihre Lage im Kiefer gut erkennbar. Sind die Weisheitszähne schuld an den Zahnschmerzen beim Kauen, kann der Zahnarzt sie entfernen. Bei einem komplizierteren Eingriff ist es möglich, dass der Zahnarzt an einen Kieferchirurgen überweist.
Zahnschmerzen beim Kauen durch nächtliches Zähneknirschen
Intensives Zähneknirschen in der Nacht oder stressbedingtes Zähnepressen am Tag – unter dem Begriff Bruxismus zusammengefasst – kann ebenfalls zu Zahnschmerzen beim Kauen führen. Der Druck, der dabei auf Zähne, Kieferknochen und Zahnwurzel ausgeübt wird, ist enorm. Vor allem Zahnschmerzen, die am Morgen auftreten, deuten auf Bruxismus hin. Bei Zähneknirschen ist ein Kieferorthopäde der richtige Ansprechpartner. Er kann eine Aufbissschiene anfertigen, die den Druck auf die Kauflächen verringert und diese so vor Schäden schützt.
Zahnschmerzen beim Kauen bei krankem Zahnfleisch
Krankes Zahnfleisch ist ebenso eine mögliche Ursache für Zahnschmerzen beim Kauen. Entweder, weil das Zahnfleisch selbst entzündet und dadurch schmerzanfällig ist oder weil sich das kranke Zahnfleisch zurückgezogen hat und die Zahnhälse freiliegen. Dann sind die Dentinkanälchen des Zahnbeins (Dentin) ungeschützt und leiten äußere Reize in das Innere des Zahns zu den Nervenfasern weiter. Ist das Zahnfleisch gerötet oder geschwollen und kommt es beim Zähneputzen zu Zahnfleischbluten, deutet das auf eine Zahnfleischentzündung hin. Auch Mundgeruch ist ein Warnsignal.
Eine „leichte“ Zahnfleischentzündung nennen Mediziner Gingivitis. Schreitet die Entzündung weiter fort und erreicht sie den Zahnhalteapparat, sprechen Mediziner von Parodontitis (umgangssprachlich Parodontose). Unbehandelt kann eine Parodontitis zum Verlust von Zähnen führen. Außerdem ist es möglich, dass sich die Infektion in den Körper ausbreitet, wenn Bakterien in die Blutbahn gelangen. Im schlimmsten Fall kann das lebensbedrohlich werden. Auslöser einer Zahnfleischentzündung sind immer Bakterien, die sich in Zahnbelägen vermehren. Eine gute Mundhygiene sowie regelmäßige Kontrollen und Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt beugen am besten vor.
Zahnschmerzen beim Kauen als Folge von Kiefergelenksbeschwerden
Auch Kiefergelenksbeschwerden wie Fehlstellungen des Kiefers können Zahnschmerzen beim Kauen verursachen. Ist das der Fall, ist der Kieferorthopäde der richtige Ansprechpartner. Dieser kann herausfinden, welche Fehlfunktionen des Kiefers die Zahnschmerzen beim Kauen auslösen und entsprechende Behandlungsvorschläge machen. Oftmals kann das Tragen einer Aufbissschiene die Kauschmerzen lindern. Das Anfertigen einer Zahnspange oder möglicherweise eine operative Maßnahme können ebenfalls notwendig sein.
Zahnschmerzen beim Kauen durch Zahnfüllung und Prothesen
Auch ein gereizter Zahnnerv nach einer Zahnbehandlung kann noch einige Zeit Zahnschmerzen beim Kauen verursachen. Möglich ist auch, dass eine Zahnfüllung, Krone, Brücke oder Prothese zu hoch, zu niedrig, zu lang oder zu kurz ist und angepasst werden muss. Passen die Kauflächen nicht aufeinander, wird an bestimmten Stellen beim Kauen verstärkter Druck auf bestimmte Zähne ausgeübt. Um den Fehlbiss auszugleichen, reicht es manchmal schon, wenn der Zahnarzt die Krone etwas abschleift.
Zahnschmerzen beim Kauen durch Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Möglich ist außerdem, dass die Zahnschmerzen beim Kauen nicht im Mundraum, sondern in entzündeten Nasennebenhöhlen zu finden sind. Der Grund: Sind die Nasennebenhöhlen entzündet, schwellen die Schleimhäute an. Der Sekretfluss ist behindert und die feinen Verbindungsgänge verstopfen. Die Durchlüftung von Nasennebenhöhlen und möglicherweise auch von der Ohrtrompete funktioniert nicht mehr richtig. Der Druck in den Nasennebenhöhlen und den Ohren nimmt zu. Diesen Druck bekommen auch die Zahnwurzeln zu spüren, da sie in die Nasennebenhöhlen hineinragen. Ist die Erkältung überstanden, verschwindet meist auch das Zahnweh wieder.