Gehirnerschütterung: Symptome können sich erst spät zu erkennen geben
Typische Symptome bei Gehirnerschütterung
Bei einer Gehirnerschütterung Symptome zu erkennen, ist nicht immer auf Anhieb möglich. Manchmal zeigen sie sich zwar direkt nach einem Sturz oder einem harten Schlag auf den Kopf, doch gelegentlich treten sie erst mehrere Stunden später auf. Betroffene wirken dann zunächst so, als ginge es ihnen gut. Charakteristische Anzeichen einer Gehirnerschütterung wie Kopfschmerzen, Schwindel, Nackensteifheit und -schmerzen machen sich erst Stunden später bemerkbar. Weitere mögliche Symptome einer Gehirnerschütterung sind Gedächtnislücken, die die Zeit kurz vor oder kurz nach dem Unfall betreffen.
Darüber hinaus löst eine Gehirnerschütterung in der Regel Übelkeit und Brechreiz aus, ebenfalls möglich sind verlangsamte Reaktionen, Appetit- und Antriebslosigkeit sowie Schläfrigkeit. Manche Personen sind nach einer Gehirnerschütterung sehr empfindlich gegenüber Lärm und Licht. Der Geruchs- und Geschmackssinn können überdies beeinträchtigt sein.
Verdacht auf Gehirnerschütterung: Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Nach einem Schlag gegen den Kopf, einem Unfall oder einem Sturz sollten Sie vorsichtshalber immer zum Arzt gehen. Selbst, wenn Sie keine unmittelbaren Symptome für eine Gehirnerschütterung bei sich feststellen, empfiehlt sich ein Krankenhausaufenthalt für 24 bis 48 Stunden zur Beobachtung. Dies gilt für Erwachsene, aber ganz besonders für Kinder, die nach einer möglichen Gehirnerschütterung Symptome noch nicht so gut beschreiben können. Babys und Säuglinge, die vom Wickeltisch gefallen sind, sollten auf jeden Fall zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden.
Gehirnerschütterung feststellen: Diagnose beim Arzt
Der Arzt kann mithilfe verschiedener Methoden eine Gehirnerschütterung erkennen und feststellen, ob möglicherweise Komplikationen drohen. Er überprüft sorgfältig den Allgemeinzustand, das Bewusstsein und die Reflexe des Betroffenen. Der Arzt schaut sich die Augen des Patienten gründlich an und sieht durch die Pupillen auf den Augenhintergrund. So lässt sich ein möglicher Druck im Gehirn überprüfen. Besteht die Gefahr, dass das Schädel-Hirn-Trauma mehr als eine leichte Gehirnerschütterung ist, führt der Arzt überdies eine Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Röntgen-Untersuchung durch, um sich das Schädelinnere anzuschauen.
Schlimmer als Gehirnerschütterung: Symptome einer Hirnverletzung
Ein akuter Notfall liegt vor, wenn Menschen nach einem Unfall längere Zeit bewusstlos sind oder unter Lähmungen, Sprachstörungen oder Krampfanfällen leiden. Dies sind dann nicht mehr nur Symptome für eine Gehirnerschütterung, sondern für eine schwere Schädigung der Nerven oder eine Hirnverletzung. Es ist zu vermuten, dass dann ganze Hirnbereiche aufgrund des Schädel-Hirn-Traumas nach dem Sturz oder Schlag auf den Kopf ausgefallen sind. Über die Notrufnummer 112 sollten Sie umgehend einen Krankenwagen rufen.