Was ist Sonnenbrand und wie lässt er sich behandeln?
Was passiert bei einem Sonnenbrand?
Verantwortlich für Sonnenbrände ist die Ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne. Dieser unsichtbare Bestandteil des Sonnenlichts ist zwar essenziell, um in unserem Körper Vitamin D zu produzieren, kann die menschliche Haut aber auch nachhaltig schädigen. Die UV-Strahlen werden nach ihrer Wellenlänge in drei verschiedene Bereiche unterteilt:
- Die UV-C-Strahlen haben mit 100 bis 280 nm (Nanometer) die kürzeste Wellenlänge und sind besonders energiereich und schädlich. Zum Glück werden sie von der Erdatmosphäre ausgefiltert.
- Die UV-B-Strahlen mit einer Wellenlänge von 280 bis 315 nm sind es, die im Wesentlichen einen Sonnenbrand verursachen. Sie durchdringen die obere Hautschicht (Epidermis) und beschädigen dort die Zellen. In der Folge werden entzündungsvermittelnde Botenstoffe ausgeschüttet, die die darunter liegende Hautschicht, die Lederhaut (Dermis), erreichen. Die Dermis entzündet sich daraufhin und es entsteht eine Dermatitis solaris – ein Sonnenbrand.
- Die UV-A-Strahlen können aufgrund ihrer Wellenlänge von 315 bis 400 nm tiefer in die Haut eindringen. Sie verstärken die schädliche Wirkung der UV-B-Strahlen. Außerdem sorgen sie für eine vorzeitige Hautalterung. Sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen erhöhen überdies das Hautkrebsrisiko.
Symptome und Schweregrad von Sonnenbrand: Wann wird es gefährlich?
Sonnenbrand lässt sich in drei verschiedene Schweregrade einteilen, je nachdem, wie stark die Verbrennung ausfällt:
Schweregrad | Symptome | |||||
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Grad 1 | ||||||
Grad 2 | ||||||
Grad 3 |
Bei einem Sonnenbrand vom Grad 2 können zudem Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl dazukommen. Auch Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme sind möglich. Spätestens dann wird ein Sonnenbrand akut gefährlich und Sie sollten sich zum Arzt begeben. Sind Kinder betroffen, empfiehlt sich auch bei einem Sonnenbrand vom Grad 1 ein Arztbesuch.
Leichten Sonnenbrand behandeln: Diese Hausmittel helfen
Bei einem leichten Sonnenbrand vom Grad 1 genügt es, die verbrannten Hautstellen zu kühlen. Das geht zum Beispiel mit fließendem, lauwarmem Wasser oder kühlen, feuchten Umschlägen. Diese können Sie mit Leitungswasser befeuchten, aber auch Umschläge mit Quark oder Joghurt lindern die Beschwerden. Ein Aloe-Vera-Gel kann ebenfalls für einen kühlenden Effekt sorgen. Abgekühlter Kamillentee auf den Umschlägen wirkt leicht entzündungshemmend.
Achtung! Auch wenn Kälte gegen Sonnenbrand wohltut, sollten Sie es damit nicht übertreiben. Coolpacks oder eiskaltes Wasser können zu Erfrierungen der Haut führen oder den Kreislauf schwer belasten.
Hilfe aus der Apotheke
Die durch den Sonnenbrand entstehenden Schmerzen können Sie mit Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen behandeln. Diese in rezeptfreien Schmerzmitteln enthaltenen Wirkstoffe lindern auch die Entzündung. In der Apotheke bekommen Sie außerdem kühlende, schmerzlindernde Lotionen, Gele und Cremes. Präparate mit dem Wirkstoff Dexpanthenol fördern zudem die Wundheilung. Darüber hinaus sollten Sie bei einem Sonnenbrand ausreichend trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
Bedenken Sie jedoch, dass die Haut nach einem Sonnenbrand trotzdem Zeit braucht, um sich zu regenerieren. Bis zu zwei Wochen kann es dauern, bis die Beschwerden wieder abgeklungen sind. In dieser Zeit sollten Sie die betroffenen Hautstellen ganz besonders vor der Sonne schützen.
Was bringen After-Sun-Produkte aus der Drogerie?
After-Sun-Produkte sind zwar nicht in der Lage, die Hautschäden nach einem Sonnenbrand zu reparieren, sie können aber einen kühlenden Effekt haben. Das kann bei einem leichten Sonnenbrand angenehm sein und die Beschwerden ein wenig lindern.
Achten Sie aber darauf, dass die Produkte weder künstliche Duftstoffe noch Farbstoffe oder Alkohol enthalten. Das reizt de wunde Haut zusätzlich und schadet mehr, als dass es nützt.
Was hilft gegen Sonnenbrand mit Blasen? Ab zum Arzt!
Sonnenbrand mit Blasen sollten Sie auf jeden Fall vom Arzt behandeln lassen. Wenn Sie die Blasen selbst aufstechen oder aufkratzen, können Bakterien in die offenen Wunden eindringen und eine Sekundärinfektion verursachen.
Der Arzt wird die Blasen vorsichtig mit sterilen Werkzeugen öffnen und gegebenenfalls eine antibiotische Salbe verschreiben, um eine bakterielle Infektion zu verhindern. Ist die Haut infolge des Sonnenbrands sehr stark entzündet, hilft außerdem eine Kortisoncreme. Ergänzend dazu können Schmerzmittel mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff Diclofenac zum Einsatz kommen.
Zu viel Sonne hinterlässt auch ohne Sonnenbrand Schäden
Generell ist ein Übermaß an UV-Strahlung schädlich für die Haut – nicht erst, wenn es zum Sonnenbrand kommt. Besonders tückisch ist die UV-A-Strahlung, da sie tief im Verborgenen der unteren Hautschichten die Zellen angreift.