PCOS Schrift auf Würfel
© Anna Fomenko/ iStock / Getty Images Plus
Letztes Update am: 

Polyzystisches Ovarialsyndrom: Was ist PCOS?

Das Polyzystische Ovarialsyndrom (auch Polyzystisches Ovarsyndrom), kurz PCOS oder PCO-Syndrom genannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit und unerfüllten Kinderwunsch bei Frauen. Doch für die Betroffenen ist PCOS nicht nur aufgrund des unregelmäßigen Zyklus und des häufig ausbleibenden Eisprungs eine Belastung. Übermäßige Körperbehaarung, Glatzenbildung und Akne gehören zu den weiteren PCOS-Symptomen, die PCOs-Betroffenen das Leben erschweren. Antworten auf häufige Fragen zum Polyzystischen Ovarialsyndrom finden Frauen in diesem Ratgeber.

Was ist das PCO-Syndrom?

Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist eine Hormon- und Stoffwechselerkrankung, unter der etwa zehn Prozent der Frauen im fruchtbaren Alter leiden. Der Körper der Betroffenen bildet vermehrt männliche Hormone, vor allem Testosteron. Das Zuviel des männlichen Sexualhormons stört den monatlichen Zyklus der Frau: Die Menstruation ist unregelmäßig oder bleibt ganz aus. Es findet dann kein Eisprung statt. Aus diesem Grund besteht das Risiko eines unerfüllten Kinderwunsches.

Zu den weiteren belastenden PCOS-Symptomen gehören:  

  • Haarausfall bis hin zur Glatzenbildung
  • übermäßiger Haarwuchs am Körper, etwa auf Brust und Rücken (Hirsutismus)
  • Bartwuchs
  • unreine Haut (Akne)
  • männliche Statur (Virilismus)
Was ist PCOS?

Der Begriff „PCO-Syndrom“ (Syndrom polyzystischer Ovarien) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „viele Zysten“. Dies beschreibt das klassische Aussehen der Eierstöcke, die eine größere Zahl an kleinen Eibläschen (Follikeln) im Vergleich zu „normalen“ Eierstöcken aufweisen. Der Begriff „Zyste“ ist allerdings nicht ganz richtig, da es sich eben nicht um klassische Zysten oder gar Tumoren handelt, sondern um nicht fertig ausgereifte Eizellen.

PCOS-Ursachen: Woher kommt das Polyzystische Ovarialsyndrom?

Die PCOS-Ursache ist bislang nicht erforscht. Diskutiert werden unter anderem genetische Faktoren als Ursache der Hormon- und Stoffwechselstörung. Betroffene Frauen haben oft Mütter, die ebenfalls unter PCOS leiden. Bei den Frauen mit PCO-Syndrom zeigt sich in der Regel eine Verschiebung im Hormonverhältnis zwischen luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH). Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) schüttet beim PCO-Syndrom vermehrt LH und weniger FSH aus. Dieses Hormonungleichgewicht führt zu einer vermehrten Ausschüttung männlicher Sexualhormone (Androgene) in den Eierstöcken, allen voran Testosteron. Das stört den weiblichen Zyklus.

Ist PCOS heilbar?

Heilbar ist das Polyzystische Ovarialsyndrom nicht. Die PCOS-Behandlung hat daher die Linderung der Symptome zum Ziel. Zwei Drittel der Frauen können mit Hilfe einer guten PCOS-Therapie schwanger werden und ihren Kinderwunsch erfüllen.

Polyzystisches Ovarialsyndrom: Was passiert bei PCOS in den Eierstöcken?

Durch das Ungleichgewicht der Hormone ist bei PCOS die Reifung der Eizellen in den Eierstöcken gestört. Der Eisprung bleibt aus und es kommt zu Zyklusstörungen. Im Ultraschall ist das PCO-Syndrom bei etwa 70 Prozent der PCOS-Betroffenen an den vielen kleinen, unreifen Eizellen in den Eierstöcken (Ovarien) erkennbar.

Übergewicht und Diabetes durch PCOS

Die Mehrheit der Frauen mit PCO-Syndrom leidet unter einer Insulinresistenz und Übergewicht. Sport, Ernährungsumstellungen und Diäten zur Gewichtsabnahme zeigen häufig nicht den gewünschten Erfolg. Der Grund: Der kranke Stoffwechsel macht es den Betroffenen schwer, Gewicht zu verlieren. Doch gerade Übergewicht muss bei PCOS abgebaut werden. Starkes Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) stellen ein Risiko für die Gesundheit dar. Die betroffenen Frauen haben unter anderem ein erhöhtes Risiko, an einem Diabetes mellitus Typ 2 (Altersdiabetes, Zuckerkrankheit) sowie an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken.

PCOS ist die häufigste hormonelle Erkrankung der Frau im gebärfähigen Alter. In Deutschland sind etwa eine Million Frauen betroffen.
PCOS tritt meist im Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf. Untersuchungen stellten eine erbliche Veranlagung fest: PCOS tritt in manchen Familien gehäuft auf. Die Mutter vererbt die Erkrankung auf die Tochter.
Der Körper von Frauen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom bildet zu viele männliche Geschlechtshormone (Androgene), vor allem Testosteron. Die Ursache für diese Überproduktion ist bislang nicht abschließend geklärt.

Quellen:

PCOS Selbsthilfe Deutschland e. V.

MSD Manual

Frauenärzte im Netz

Deutsche Menopause Gesellschaft e. V.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
Wie finden Sie diesen Artikel?