Das Polyzystische Ovarialsyndrom (auch Polyzystisches Ovarsyndrom), kurz PCOS oder PCO-Syndrom genannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit und unerfüllten Kinderwunsch bei Frauen. Doch für die Betroffenen ist PCOS nicht nur aufgrund des unregelmäßigen Zyklus und des häufig ausbleibenden Eisprungs eine Belastung. Übermäßige Körperbehaarung, Glatzenbildung und Akne gehören zu den weiteren PCOS-Symptomen, die PCOs-Betroffenen das Leben erschweren. Antworten auf häufige Fragen zum Polyzystischen Ovarialsyndrom finden Frauen in diesem Ratgeber.
Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist eine Hormon- und
Stoffwechselerkrankung, unter der etwa zehn Prozent der Frauen im fruchtbaren
Alter leiden. Der Körper der Betroffenen bildet vermehrt männliche Hormone, vor
allem Testosteron. Das Zuviel des männlichen Sexualhormons stört den
monatlichen Zyklus der Frau: Die Menstruation ist unregelmäßig oder bleibt ganz
aus. Es findet dann kein Eisprung statt. Aus diesem Grund besteht das Risiko
eines unerfüllten Kinderwunsches.
Zu den weiteren belastenden PCOS-Symptomen gehören:
übermäßiger Haarwuchs am Körper, etwa auf Brust
und Rücken (Hirsutismus)
Bartwuchs
unreine Haut (Akne)
männliche Statur (Virilismus)
Was ist PCOS?
Der Begriff „PCO-Syndrom“ (Syndrom polyzystischer Ovarien) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „viele Zysten“. Dies beschreibt das klassische Aussehen der Eierstöcke, die eine größere Zahl an kleinen Eibläschen (Follikeln) im Vergleich zu „normalen“ Eierstöcken aufweisen. Der Begriff „Zyste“ ist allerdings nicht ganz richtig, da es sich eben nicht um klassische Zysten oder gar Tumoren handelt, sondern um nicht fertig ausgereifte Eizellen.
PCOS-Ursachen: Woher kommt das Polyzystische Ovarialsyndrom?
Die PCOS-Ursache ist bislang nicht erforscht. Diskutiert
werden unter anderem genetische Faktoren als Ursache der Hormon- und
Stoffwechselstörung. Betroffene Frauen haben oft Mütter, die ebenfalls unter
PCOS leiden. Bei den Frauen mit PCO-Syndrom zeigt sich in der Regel eine
Verschiebung im Hormonverhältnis zwischen luteinisierendem Hormon (LH) und
follikelstimulierendem Hormon (FSH). Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) schüttet
beim PCO-Syndrom vermehrt LH und weniger FSH aus. Dieses Hormonungleichgewicht
führt zu einer vermehrten Ausschüttung männlicher Sexualhormone (Androgene) in
den Eierstöcken, allen voran Testosteron. Das stört den weiblichen Zyklus.
Ist PCOS heilbar?
Heilbar ist das Polyzystische Ovarialsyndrom nicht. Die PCOS-Behandlung hat daher die Linderung der Symptome zum Ziel. Zwei Drittel der Frauen können mit Hilfe einer guten PCOS-Therapie schwanger werden und ihren Kinderwunsch erfüllen.
Polyzystisches Ovarialsyndrom: Was passiert bei PCOS in den
Eierstöcken?
Durch das Ungleichgewicht der Hormone ist bei PCOS die
Reifung der Eizellen in den Eierstöcken gestört. Der Eisprung bleibt aus und es
kommt zu Zyklusstörungen. Im Ultraschall ist das PCO-Syndrom bei etwa 70
Prozent der PCOS-Betroffenen an den vielen kleinen, unreifen Eizellen in den Eierstöcken
(Ovarien) erkennbar.
Die Mehrheit der Frauen mit PCO-Syndrom leidet unter einer
Insulinresistenz und Übergewicht. Sport, Ernährungsumstellungen und Diäten zur
Gewichtsabnahme zeigen häufig nicht den gewünschten Erfolg. Der Grund: Der
kranke Stoffwechsel macht es den Betroffenen schwer, Gewicht zu verlieren. Doch
gerade Übergewicht muss bei PCOS abgebaut werden. Starkes Übergewicht und
Fettleibigkeit (Adipositas) stellen ein Risiko für die Gesundheit dar. Die
betroffenen Frauen haben unter anderem ein erhöhtes Risiko, an einem Diabetes
mellitus Typ 2 (Altersdiabetes, Zuckerkrankheit) sowie an
Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken.
PCOS ist die häufigste hormonelle Erkrankung der Frau im gebärfähigen Alter. In Deutschland sind etwa eine Million Frauen betroffen.
PCOS tritt meist im Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf. Untersuchungen stellten eine erbliche Veranlagung fest: PCOS tritt in manchen Familien gehäuft auf. Die Mutter vererbt die Erkrankung auf die Tochter.
Der Körper von Frauen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom bildet zu viele männliche Geschlechtshormone (Androgene), vor allem Testosteron. Die Ursache für diese Überproduktion ist bislang nicht abschließend geklärt.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.