Warum ist Sonnenbrand schädlich für die Haut?
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Warum ist Sonnenbrand schädlich für die Haut?

Rote Haut nach dem Sonnenbad, die brennt und juckt: Sonnenbrand ist schmerzhaft – und für die Haut ein echtes Risiko. Was Sonnenbrand mit der Haut macht, warum er so gefährlich ist und wie Sie am besten vorbeugen können, erfahren Sie in unserem Sonnenbrand-Ratgeber.

Was ist Sonnenbrand?

Sonnenbrand (Dermatitis solaris) wird durch zu viel Sonnenstrahlung ausgelöst. Die Ursache für Sonnenbrand ist vor allem UV-B-Strahlung. Wie stark der Sonnenbrand ausgeprägt ist, ist vom jeweiligen Hauttyp abhängig sowie von der Intensität der Sonne und der Dauer der Sonneneinstrahlung. Meist heilt Sonnenbrand ohne sichtbare Spuren ab, auch dann, wenn sich die Haut bei einem Sonnenbrand pellt und Blasen wirft. Kritischer sind die Langzeitschäden, die von Sonnenbränden ausgehen: Die Haut altert schneller und wird faltig, es bilden sich vermehrt Leberflecken und auch das Hautkrebsrisiko steigt mit jedem Sonnenbrand.

Warum ist Sonnenbrand so gefährlich für die Haut?

Sonnenlicht ist der Hauptrisikofaktor für Hautkrebs. Dabei ist nicht nur der Sonnenbrand riskant. Auch Sonneneinstrahlung ohne anschließenden Sonnenbrand birgt Gefahren. Die Sonnenstrahlung, vor allem die UV-B-Strahlen, stören die Funktion der Hautzellen – und im schlimmsten Fall auch ihren Reparaturmechanismus. Wird eine Hautzelle nicht repariert oder vom Immunsystem entsorgt, kann sie mutieren und Hautkrebs entstehen. Je länger die Gesamtsonnenzeit im Laufe des Lebens ist, desto größer ist das Risiko, dass sich Hautkrebs bildet.

Sonnenbrand-Symptome: Diese Warnzeichen sendet die Haut bei Sonnenbrand

Die Haut zeigt schnell, wenn es zu viel Sonne ist. Sie rötet sich, wird heiß und beginnt zu jucken. Diese Symptome sind ein Zeichen, dass die Abwehr der Haut auf Hochtouren läuft. Entzündungsfördernde Botenstoffe werden ausgeschüttet. Die Durchblutung der Haut verstärkt sich, damit wichtige Reparaturaufgaben in den Zellen durchgeführt werden können und die Hautzellen keinen dauerhaften Schaden nehmen. Hautexperten raten, sofort aus der Sonne zu gehen, sobald leichte Rötungen zu sehen sind. Der natürliche Eigenschutz der Haut liegt bei helleren Hauttypen bei etwa 15 bis 20 Minuten. Länger sollten Sie sich nicht ungeschützt im Freien aufhalten. Am intensivsten ist die Sonne um die Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr.

Sonnenbrand behandeln: Finger weg von Quark

Sonnenbrand sollten Sie besser nicht mit den Hausmitteln Quark und Heilerde behandeln. Trocknen diese auf der Haut, sind sie nur schwer wieder zu entfernen. Das reizt die Haut unnötig. Auch Eis zur Kühlung ist ungeeignet. Besser sind kühle, feuchte Umschläge mit Leitungswasser. Eine leichte Kortison-Creme aus der Apotheke hilft, die Entzündungsreaktion zu hemmen. Der Wirkstoff Panthenol unterstützt die Haut bei der Regernation. Aloe Vera wirkt bei Sonnenbrand kühlend.

Wann mit Sonnenbrand zum Arzt?

Zum Arzt sollten Sie mit einem Sonnenbrand gehen, der stark gerötet und großflächig ist, Blasen auf der Haut zeigt, sich schält und stark schmerzt. Dann ist die Schutzbarriere der Haut zerstört und es kann zu Infektionen kommen. Um Keime und Entzündungen abzuwehren und Eiterbildung vorzubeugen, braucht es eine professionelle Pflege.

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Eincremen ist Pflicht und einer der wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen Sonnenbrand

Sonnenbrand vorbeugen: Sonnencreme ist Pflicht

Um Sonnenbrand vorzubeugen, sollten Sie sich Sonnenstrahlung nicht zu lange aussetzen – auch wenn die Bräune lockt. Für die Haut ist jedes Sonnenbad purer Stress. Der wichtigste Schutz neben langer Kleidung ist Sonnencreme. Dabei kommt es neben einem hohen Lichtschutzfaktor auch darauf an, dass Sie genügend Creme auf die Haut aufgetragen. Sonst hat sie keine ausreichende Schutzwirkung. Und: Erneuern Sie nach jedem Baden den Sonnenschutz. Sonnencreme senkt Dermatologen zufolge nachweislich das Risiko für Hautkrebs. Je höher der Lichtschutzfaktor, desto besser ist die Schutzwirkung.

Wie lange schützt Sonnencreme?

Seien Sie sich bewusst, dass Sonnencreme nicht unbegrenzt wirksam ist. Haben Sie eine helle Haut und beträgt der Eigenschutz Ihrer Haut beispielsweise zehn Minuten, sind Sie mit LSF 50 theoretisch 500 Minuten, also rund acht Stunden, geschützt. Dermatologen raten allerdings, die Maximalzeit nur zur Hälfte auszuschöpfen, da der errechnete Schutz nur selten erreicht wird. Unter anderem, weil oft zu wenig Creme aufgetragen wird. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welche Sonnencreme und welcher LSF für Ihren Hauttyp am besten geeignet ist.

Wie lange darf ich in die Sonne? Die vier Hauttypen

Je nach Hauttyp haben Sie nur eine bestimmte Eigenschutzzeit der Haut:

  • Hauttyp 1: Hat einen sehr hellen Hautton. Die Haut zeigt häufig Sommersprossen. Die Haarfarbe ist rötlich bis rötlich-blond und die Augenfarbe blau oder grau. 5-10 Minuten Eigenschutz.
  • Hauttyp 2: Hat einen hellen Hautton. Die Haarfarbe ist blond, die Augenfarbe blau oder grün. 10-20 Minuten Eigenschutz.
  • Hauttyp 3: Hat einen hellbraunen Hautton. Die Haarfarbe ist dunkel, die Augenfarbe braun. 15-25 Minuten Eigenschutz.
  • Hauttyp 4: Hat von Natur aus einen dunklen Hautton. Die Haarfarbe ist dunkel bis schwarz, die Augenfarbe braun. 20-30 Minuten Eigenschutz.

Sonnenschutz Schatten? Eine trügerische Sicherheit

Was viele nicht wissen: Nicht nur in der prallen Sonne ist die Haut der gefährlichen Strahlung ausgesetzt. Auch im Schatten bekommt die Haut noch etwa die Hälfte der Sonnenstrahlen ab. Die Strahlung durchbricht nicht nur das schattenspendende Blätterdach von Bäumen, sondern wird auch von Wasser und Sand reflektiert. Natürlich ist es deutlich besser, im Schatten zu sein als in der prallen Sonne. Dennoch: Einen wirklichen Sonnenschutz bietet Schatten nicht.

Das gilt übrigens auch, wenn der Himmel bewölkt ist. Viele kennen es: Am Meer weht eine kühle Brise und die Sonne versteckt sich hinter Wolken – trotzdem zeigt sich nach dem Spaziergang ein Sonnenbrand. Das liegt daran, dass die Sonnenstrahlung die Wolken durchdringt und vom Wasser reflektiert wird. Diese Reflektion des Sonnenlichts ist übrigens auch mit dafür verantwortlich, wenn beim Skiurlaub im Winter Sonnenbrand entsteht. 

Beugt Vorbräunen Sonnenbrand vor?

Viele Menschen glauben, dass sie mit vorgebräunter Haut besser vor der Sonne geschützt sind. Doch das ist ein Trugschluss. Dermatologen betonen, dass die Bräunung der Haut eine Abwehrreaktion der Haut darstellt und ein klares Signal ist, dass zu viel Sonne auf die Haut gelangt ist. Vorbräunen ist somit kein Schutz für die Haut, sondern eine Belastung. Und: Sonnenstudios sind für die Haut genauso schädlich wie echte Sonne.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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