Traubenzucker immer mit dabei: 5 Notfall-Tipps für Diabetiker
Unterzuckerung: Traubenzucker ist ein schneller Helfer
Diabetiker sollten immer Traubenzucker oder ein süßes Getränk, etwa Limonade, dabei haben, um bei den ersten Symptomen eines Unterzuckers reagieren zu können. Plötzlicher Heißhunger, Zittern, Schwindel, Herzrasen und Nervosität deuten auf eine Unterzuckerung hin. Fällt der Blutzucker weiter ab, kommen Sehstörungen, Sprachstörungen, Kopfschmerzen und möglicherweise auch Taubheitsgefühle und Krämpfe hinzu. Dann müssen Diabetiker schnell reagieren, sonst drohen Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall das diabetische Koma. Tipp: Beim Autofahren immer Traubenzucker und Müsliriegel im Fach der Autotür aufbewahren. Sinnvoll ist auch die Teilnahme an einem Unterzucker-Wahrnehmungstraining. Von leichtem Unterzucker sprechen Ärzte, wenn der Zucker im Blut unter 65 mg/dl liegt. Ein schwerer Unterzucker liegt bei Blutzuckerwerten von unter 40 mg/dl vor.
Doppelt hält besser: Blutzuckermessgerät und Medikamente auch fürs Büro
Diabetiker sollten neben Traubenzucker immer auch alle benötigten Medikamente beziehungsweise ihren Pen oder ihre Insulinspritze sowie das Blutzuckermessgerät inklusive ausreichend Teststreifen bei sich tragen. Außerdem ist es ratsam, ein Notfall-Kit auch auf der Arbeit in der Schreibtischschublade aufzubewahren – falls in der Eile morgens doch mal etwas vergessen geht. Auch Ersatzbatterien für das Messgerät sind sinnvoll. So ist alles Wichtige zur Hand und dem Besuch in der Kantine und dem Geschäftsessen steht nichts mehr im Weg. Generell ist es ratsam, Kollegen über die Diabetes-Erkrankung zu informieren und ihnen zu erklären, wie sie im Notfall helfen können.
Bei Reisen Medikamente immer ins Handgepäck packen
Wer verreist, sollte immer seinen Diabetes-Pass mit dabei haben und sich vom Arzt außerdem ein spezielles Attest ausstellen lassen, das bescheinigt, dass es lebensnotwendig ist, Insulin zu spritzen und den Blutzucker zu messen. Dieses Attest ist vor allem für Flugreisen wichtig, damit die Medikamente mit ins Handgepäck dürfen. Tipp: Bei Reisen in eine andere Zeitzone immer die Zeitverschiebung berücksichtigen und zuvor mit dem Arzt alles Nötige besprechen.
Im Falle einer Überzuckerung: Immer genügend Wasser dabei haben
Das diabetische Koma kann nicht nur bei einer Unterzuckerung auftreten, sondern auch bei einer Überzuckerung, Ketoazidose genannt. Dabei übersäuert das Blut. Zu den Ursachen zählen beispielsweise eine zu geringe Insulin-Dosis und Infektionen. Mediziner sprechen ab Blutzuckerwerten von über 250 ml/dl von einer Überzuckerung. Zu den Symptomen gehören ein starkes Durstgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwäche und ein Acetongeruch in der Atemluft. Dann muss Insulin gespritzt werden. Ausreichend zu trinken ist ebenfalls wichtig, damit der Körper die Säuren ausspülen kann. Diabetiker sollten immer Wasser mit dabei haben – eine kleine Flasche in der Tasche, eine große im Auto.
Angehörige sollten über die Diabetes-Therapie Bescheid wissen und helfen können
Die Angehörigen von Diabetes-Patienten sollten sich, genau wie der Diabetiker, schulen lassen und wissen, welche Ausrüstung und Medikamente für die Therapie notwendig sind. Außerdem sollten sie ebenfalls in der Lage sein, im Bedarfsfall dem Diabetiker die Blutzuckerwerte zu messen und die Insulinspritze zu verabreichen. Das kann etwa im Krankheitsfall oder bei einem Diabetes-Notfall wichtig sein.