Rezepte für Diabetiker: Ideen für eine gesunde Ernährung
Diabetiker und Ernährung: Prinzipiell eingeschränkt?
Rezepte für Diabetiker – da dürfen sicher nur ausgesuchte Lebensmittel auf den Teller, so die Annahme einiger Menschen. Doch das ist ein Vorurteil, das zum Glück überholt ist. Von Diabetes Betroffene können im Prinzip alles essen. Und diese Erkenntnis hat sich auch längst in der Lebensmittelindustrie durchgesetzt: Der Schriftzug “Für Diabetiker geeignet” findet sich heute nicht mehr auf Verpackungen bestimmter Lebensmittel.
Rezepte für Diabetiker: Form der Diabetes entscheidend
Bei einer Typ-1-Diabetes ist es nicht möglich, die Krankheit mit der richtigen Ernährung zu bekämpfen oder gar zu heilen. Dennoch müssen auch Typ-1-Patienten ihre Ernährung im Auge behalten: Um die Insulinzufuhr zu bestimmen, müssen die Betroffenen wissen, wie viele Kohlenhydrate sie zu sich nehmen. Genauso verhält es sich bei Typ-2-Patienten, die auf Insulin angewiesen sind.
Die Ernährung bei der Behandlung eines Typ-2-Diabetes hat eine weitere Dimension. Die Betroffenen können über das, was sie essen und trinken, entscheidend dazu beitragen, dass nach dem Essen seltener Blutzuckerspitzen auftreten. Darüber hinaus können Typ-2-Patienten mit der richtigen Ernährung langfristig ihre Krankheitswerte verbessern. Zudem kann die der Krankheit zugrunde liegende Insulinresistenz durch eine Kombination aus Bewegung und richtiger Ernährung verringert werden.
Das Ziel der Ernährung bei Typ-2-Betroffenen ist es, den Blutzucker-Langzeitwert HbA1c zu verbessern. Um durch die Krankheit verursachte Langzeitschäden zu verhindern, sollen durch die richtige Ernährung auch die Blutdruck- und Blutfettwerte optimiert werden. Betroffene, die unter Übergewicht leiden, wollen darüber hinaus abnehmen, um so ihren gesamten Stoffwechsel zu verbessern. All diese Ziele sollten Sie stets im Hinterkopf behalten, wenn es darum geht, passende Rezepte für Diabetiker auszuwählen.
Ernährungstherapie bei Typ-2-Diabetes
Langfristig hilft Betroffenen eine Ernährungstherapie, die im Optimalfall von einem Mediziner gesteuert und kontrolliert wird. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, was genau auf Ihrem persönlichen Speiseplan stehen sollte und worauf Sie achten müssen. Um sich zu motivieren, sollten Sie Ihre persönlichen Vorlieben nicht vergessen. Selbst Schokolade ist kein Problem, wenn am Ende Ihre Kalorienbilanz stimmt. Perfekt ist eine Ernährungsberatung für Diabetiker, in der Sie lernen, wie Sie sich im Alltag zu Ihrem gesundheitlichen Vorteil ernähren.
Rezepte für Diabetiker: Diese Empfehlungen gelten allgemein
- Nehmen Sie rund 45 bis 60 Prozent Ihrer täglich benötigten Energiemenge in Form von Kohlenhydraten zu sich. Fette sollten höchstens 35 Prozent ausmachen, Eiweiß 10 bis 20 Prozent – wenn bei Ihnen keine Nierenschäden bestehen.
- Obst und Gemüse sind relativ kalorienarm und haben viele gesunde Nährstoffe. Empfohlen werden täglich zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse. Eine Handvoll vom jeweiligen Lebensmittel entspricht in etwa einer Portion.
- Essen Sie bevorzugt Lebensmittel mit komplexen Kohlenhydraten, damit Ihre Zuckerwerte nicht so schnell ansteigen. Sie können sich am glykämischen Index orientieren. Je höher dieser Wert ist, desto schneller treibt das jeweilige Lebensmittel den Glukosespiegel in die Höhe.
- Verzichten Sie – insbesondere dann, wenn Sie auf Ihr Gewicht achten müssen – auf Getränke wie Cola, Limo oder Säfte. Trinken Sie stattdessen Wasser, Fruchtschorlen, Tee oder Kaffee. Nehmen Sie Bier und Wein nur in Maßen zu sich.
- Fette sollten Sie kontrolliert zu sich nehmen. Ziehen Sie ungesättigte Fette in pflanzlichen Produkten wie Olivenöl den gesättigten, etwa in Milch, Käse und Fleisch, vor.
- Nehmen Sie genügend Ballaststoffe zu sich, die die Insulinempfindlichkeit verbessern. Essen Sie als Typ-2-Diabetiker mindestens 40 Gramm pro Tag. Ballaststoffreich sind zum Beispiel Lebensmittel aus Vollkorn, Hülsenfrüchte oder diverse Gemüse- und Obstsorten.
- Typ-2-Diabetis-Patienten leiden häufig unter zu hohem Blutdruck. Sind Sie betroffen, sollten Sie nur wenig salzen, da Salz blutdruckerhöhend wirkt.
- Nehmen Sie nicht mehr als 5 bis 10 Prozent Ihres täglichen Energiebedarfs in Form von Zucker zu sich. Süßstoffe sollten Sie generell nicht im Übermaß verzehren.
- Halten Sie ebenfalls Maß bei Fertig- oder Diätprodukten. Am besten kochen Sie so oft wie möglich selbst. So haben Sie die optimale Kontrolle, was Sie zu sich nehmen.
Zwei leckere Rezepte für Diabetiker
Mit Tomaten gefüllte Avocadohälften
Für zwei Personen benötigen Sie:
- 1 reife Avocado
- 1 Tomate
- 2 EL frischen Basilikum
- 2 EL Balsamico-Essig
- Pinienkerne
- etwas geriebenen Parmesan
- 1 EL fein gehackte Zwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch
- Salz
- Pfeffer
Nährwerte pro Portion: 260 kcal, 6 g Eiweiß, 20 g Fett, 10 g Kohlenhydrate, 6 g Ballaststoffe
Zubereitung:
- Schneiden Sie die Avocado der Länge nach in zwei Hälften. Lösen Sie den Kern heraus. Salzen und pfeffern Sie das Fruchtfleisch.
- Rösten Sie die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett an, rühren Sie dabei ab und an um.
- Waschen und würfeln Sie die Tomate. Geben Sie die Würfel mit der fein gehackten Zwiebel, dem fein gehackten Knoblauch und dem Basilikum in die Vertiefung der Avocadohälften. Träufeln Sie Balsamico-Essig darüber.
- Bestreuen Sie zum Abschluss die Hälften mit Pinienkernen und Parmesan.
Hühnerbrust mit Couscous
Für vier Personen benötigen Sie:
- 4 Hähnchenfilets à 125 g
- 100 g Couscous
- Halbe Knollensellerie (rund 200 g)
- 4 Möhren
- 2 Knoblauchzehen
- 4 Zwiebeln
- 600 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Olivenöl
- Koriander
- 6 Stiele Petersilie
- Kümmel
- Salz
- Pfeffer
Nährwerte pro Portion: 380 kcal, 36 g Eiweiß, 11 g Fett, 29 g Kohlenhydrate, 8 g Ballaststoffe
Zubereitung:
- Waschen Sie die Hähnchenbrustfilets, anschließend tupfen Sie sie trocken und schneiden sie in Würfel.
- Schälen Sie Knoblauch und Zwiebeln. Schneiden Sie beides in feine Würfel.
- Schälen Sie Möhren und Sellerie. Beides in Würfel schneiden.
- Erhitzen Sie das Öl in einem Topf und dünsten Sie das Fleisch darin an. Gemüse hinzufügen und alles rund sechs Minuten garen.
- Fügen Sie den Couscous hinzu, ebenfalls kurz andünsten. Löschen Sie mit Brühe ab und köcheln Sie alles rund zehn Minuten.
- Waschen und trocknen Sie die Petersilie, zupfen Sie die Blätter ab und hacken Sie diese fein.
- Auf dem Teller anrichten und mit Petersilie bestreuen.