Symptome von Neurodermitis
Neurodermitis-Symptome: Deutliche Unterschiede bei Ausprägung und Lokalisation
Die Symptome von Neurodermitis folgen zwar oftmals einem Muster, sind aber dennoch äußerst vielfältig. Die Lokalisation und Ausprägung kann dabei stark variieren und ist jeweils altersabhängig. Teilweise treten bei Betroffenen die Symptome nur an bestimmten Hautstellen auf, während in anderen Fällen großflächige Hautbereiche betroffen sind. Bei Erwachsenen und Jugendlichen sind von diesen Symptomen oftmals verstärkt die Arm- und Beinbeugen, der Bereich rund um die Füße und Hände sowie der Hals betroffen. Grundsätzlich lässt sich die Neurodermitis insbesondere durch drei Symptome kennzeichnen.
1. Trockene Haut: Schuppen müssen nicht zwingend auf Neurodermitis hindeuten
Streichen Sie einmal vorsichtig über die betroffenen Stellen. Sie werden merken, dass sich die Hautstellen rau anfühlen. Zudem spannt die Haut merklich im von Neurodermitis betroffenen Bereich. In manchen Fällen wirkt die Haut auch leicht schuppig.
Aber aufgepasst: Schuppen können auch auf Schuppenflechte hinweisen. Diese schuppende Hautkrankheit äußert sich in der Regel durch punktförmige bis handtellergroße Stellen auf der Haut, die stark schuppen. In vielen Fällen fällt die Unterscheidung der Symptome dem ungeübten Auge äußerst schwer. Eine Selbstbehandlung quasi "auf Verdacht" sollten Sie daher unterlassen. Lassen Sie von dem Hautarzt Ihres Vertrauen die Ursache für die auftretenden Symptome entsprechend abklären.
2. Juckreiz: Dieses Symptom tritt in der Regel bei jedem Betroffenen auf
Juckreiz ist charakteristisch für Neurodermitis. Es gibt kaum einen Betroffenen, der nicht über Juckreiz klagt. In einigen Fällen wird der Juckreiz dabei derart stark, dass die Betroffenen über ein Gefühl, als wenn die Haut glühen würde, klagen. Gerade gegen Abend und in der Nacht kann sich der Juckreiz deutlich verschlimmern. Viele Neurodermitis-Patienten leiden daher auch unter teilweise massiven Schlafproblemen.
Es ist aber niemals förderlich, dem Juckreiz nachzugeben und sich ausgiebig an den betroffenen Stellen zu kratzen. Dadurch verschaffen Sie sich zwar kurzfristig Erleichterung. Aber schon kurz danach kehrt der Juckreiz in verstärkter Form wieder. Zudem hinterlässt das Kratzen infolge des Juckreizes zu Kratzverletzungen wie zum Beispiel Blutungen, Striemen und Krusten. Wichtiger Aspekt: Das menschliche Gehirn verfügt nicht nur über ein Schmerzgedächtnis, sondern auch über ein Juckgedächtnis. Das bedeutet, dass schon geringe Reizungen der jeweils betroffenen Hautstellen einen starken Juckreiz hervorrufen können.
3. Entzündungen, Rötungen und Hautveränderungen: Krankheitsverlauf in unterschiedlichen Stadien
Symptome wie Entzündungen, Rötungen, Bläschen und Hautveränderungen treten in verschiedener Form auf. Unterscheiden müssen Sie dabei zwischen drei Stadien. Handelt es sich um einen akuten Ausbruch, bilden sich Ekzeme. Diese können bereits vorhandene Ekzeme überlagern oder aber auch alleine auftreten. Begleitet wird dieser Vorgang von Beschwerden wie zum Beispiel Rötungen, Bläschen, Schwellungen, Krustenbildung oder auch nässende Hautveränderungen. Diese Phase hält in der Regel etwa drei, maximal vier Tage an. Ab diesem Zeitpunkt beginnt dann das chronische Stadium.
Die Haut spannt, sie wird extrem trocken und beginnt zu jucken. Eventuell lassen sich auch Schuppen erkennen. Anschließend kommt es dann im Rahmen der dritten Phase zu mitunter deutlichen Veränderungen der Haut. Möglich sind zum Beispiel Einrisse in der Haut, Verdickungen der oberen Hautschichten, das Entstehen von dunkleren und helleren Hautstellen oder vergrößerte Hautfurchen.
Weitere Symptome: Vorsicht vor Superinfektionen
Bei Neurodermitis können aber auch Komplikationen auftauchen, die zu weiteren Symptomen führen. Die weit verbreitetste Komplikation ist die so bezeichnete Superinfektion. Laut Statistiken leiden etwa ein Drittel aller Neurodermitis-Patienten unter einer solchen Superinfektion. Ausgelöst wird sie durch Viren, Bakterien sowie Pilze, die in aufgekratzte oder eingerissene Hautstellen eindringen.
Dies verschlimmert zum einen die bereits vorhandenen Symptome rund um trockene Haut, Juckreiz und Entzündungen, Rötungen und Hautveränderungen. Zum anderen können aber auch - vornehmlich im Rahmen von bakteriellen Infektionen (hier: Staphylococcus aureus) - ernstere Symptome in Erscheinung treten. So verursachen Infektionen dieser Art bei den betroffenen Personen mit Neurodermitis häufig Schmerzen und Fieber.
Neurodermitis und Herpesviren sorgen im Verbund für ernste Symptome
Auch Herpesviren können zu einer echten Bedrohung werden. Trägt ein von Neurodermitis Betroffener Herpesviren in sich, kann es im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Infektionen kommen. Es entwickeln sich dann Herpesekzeme, wobei zuerst das Gesicht, der Hals oder die Arme in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist meistens aber nur der Anfang. Im weiteren Verlauf können sich die Herpesekzeme großflächig über Ihren gesamten Körper ausbreiten. Werden die Symptome und Ursachen nicht behandelt, kann dies zu einer Entzündung des Gehirns und anderen ernsten Komplikationen führen.
Weitere Indizien, die aufgrund der Zugehörigkeit zu den atopischen Krankheiten bei Neurodermitis vereinzelt auftreten können, sind:
Stark juckende Bläschen an den Innen- und Seitenflächen von Zehen und Fingern.- Extrem trockene Kopfhaut.- Deutlichere Linienzeichnung an den Hand-Innenflächen.- Ausdünnung der Augenbrauen.- Unter den Augen ist eine doppelte Lidfalte zu erkennen.- Dunklere Haut als periorbitale Verschattung um die Augenränder.- Hautverfärbungen im Nacken oder am seitlichen Hals.