Die Ursachen der Hautflechten
Hautpilz: Ursachen der Dermatomykosen
Dermatomykose ist der medizinische Begriff für eine Pilzinfektion der Haut. Erreger sind humanpathogene Fadenpilze (Dermatophyten), die vorwiegend den Gattungen Trichophyton, Epidermophyton oder Microsporum angehören. Einzelne Sporen oder die Hautschuppen eines erkrankten Menschen reichen aus, um eine Infektion hervorzurufen. Kleine Läsionen der Haut erleichtern das Eindringen. In anderen Fällen erfolgt die Ansteckung über Tiere wie Hunde, Katzen oder Rinder. Einige Fadenpilze leben im Erdreich und verursachen bei Gartenarbeiten eine Dermatomykose.
Die Pilze verbreiten sich in der Oberhaut (Epidermis) vor allem an Stellen mit hoher Feuchtigkeit wie in den Zwischenräumen der Zehen, an Kopf- und Barthaut, in den Achselhöhlen oder in der Leistengegend.In der Folge solcher Infektionen schuppt sich die Epidermis verstärkt ab. Von den Eindringlingen angelockte Immunzellen führen zu Rötungen und Juckreiz.
Medizinisch spricht man von einer Tinea und unterscheidet je nach Region des Auftretens Tinea pedis (Fußpilz), Tinea barbae (Bartflechte), Tinea capitis et faciei (Kopfhaut und Gesicht) und andere. An der behaarten Haut können zudem die Haarfollikel eitrig entzünden. An Zehen und Fingern sind die Nägel mit betroffen und werden porös und brüchig.
Schuppenflechte (Psoriasis) und ihre Entstehung
Die Schuppenflechte äußert sich nicht nur an Haut, Haaren und Nägeln, sondern auch am Bewegungsapparat mit Bändern, Sehnen und Gelenken sowie in Augen und Herz- und Gefäßsystem. Völlig geklärt sind die Ursachen der Schuppenflechte nicht. Man weiß aber, dass eine erbliche Komponente eine Rolle spielt, da die Erkrankung in einigen Familien gehäuft auftritt. Die Entzündungsreaktionen in der Haut und an den Organen sind vermutlich auf eine Autoimmunreaktion zurückzuführen. Dabei reagieren Antikörper regelwidrig mit körpereigenen Substanzen, greifen diese an und lösen eine Entzündung aus. Kennzeichnend für die Psoriasis ist die vermehrte Expression des Calcium-bindenden Proteins Psoriasin.
Ursachen der Knötchenflechte (Lichen ruber planus)
Die Knötchenflechte ist ebenfalls eine nicht ansteckende Dermatose. Aus nicht geklärten Gründen greifen hier in einer Autoimmunreaktion zytotoxische T-Zellen (Killerzellen) die Keratinozyten in der Basalschicht (Stratum basale) an und verursachen so eine Entzündung. Als Auslöser vermutet man eine Veränderung der basalen Keratinozyten durch Viren oder Medikamente. Dadurch gerät der Nachschub an frischen Hautzellen durcheinander und führt zu den typischen Knötchen. Die Ausprägung der Knötchenflechte geschieht in einem sehr variablen Zeitraum zwischen einem Monat und bis zu zehn Jahren.
Entstehung der Schmetterlingsflechte (kutaner Lupus erythematodes)
Auch die Schmetterlingsflechte, die ihren Namen von dem symmetrischen roten Schmetterlingserythem an Augen, Jochbein und Wangen erhalten hat, ist eine Autoimmunerkrankung. Sie schädigt bei der kutanen Form die Haut (Hautlupus), beim systemischen Lupus erythematodes innere Organe. Beide Formen treten familiär gehäuft auf und verlaufen in Schüben. Ursache des Lupus ist eine Antikörperreaktion gegen unvollständig beseitigte Zellkerne zugrunde gegangener Zellen. Es bilden sich antinukleäre (gegen Zellkernbestandteile gerichtete) Antikörper (ANA), die körpereigene Zellen angreifen und schädigen. Das führt zu weiterer Freisetzung von Kernmaterial und verstärkt die Entzündungsreaktion immer weiter.
Die Röschenflechte (Pityriasis rosea) und ihre Ursachen
Bei der Röschenflechte nimmt man an, dass es sich um eine wiederkehrende Neuinfektion mit Herpesviren handelt. Das wäre eine ähnliche Krankheitsursache wie bei der Gürtelrose (Herpes zoster) nach Windpocken. Nach Windpocken ziehen sich die Herpesviren in die Spinalganglien links und rechts der Wirbelsäule zurück und kommen bei schwachem Immunsystem in Form der Gürtelrose zum Vorschein. Einen vergleichbaren Mechanismus vermutet man bei der Pityriasis rosea nach einer Ansteckung mit humanem Herpesvirus 6 oder 7 (HH6, HH7). Ein Beweis gestaltet sich schwierig, da die Durchseuchung der Bevölkerung mit Herpesviren sehr hoch ist.
Woher kommt eine Neurodermitis?
Die Neurodermitis behandelt bereits ein anderer Beitrag ausführlich. Kurz zusammengefasst ist die Genese dieser Erkrankung sehr komplex und durch erbliche, hormonelle, mechanische und psychische Faktoren sowie durch Umweltreize beeinflusst. In ihrer Gesamtheit führen diese dazu, dass die Haut ihre natürliche Barrierefunktion nur unzureichend erfüllen kann. Ein verminderter Gehalt an Lipiden macht die Epidermis so trocken, dass vermehrt Feuchtigkeit entweicht und Krankheitserreger leichter eindringen können. Zudem ist die Haut durch den Mangel an Fetten sehr spröde und reißt schnell ein, sodass sie blutet und Bakterien noch leichter Zugang finden.