Neurodermitis im Sommer - Das müssen Sie beim Sonnenschutz beachten
Sonne und Neurodermitis: Vorteil und Risiko zugleich
In Maßen bieten die Sonnenstrahlen die Gesundheitsstimulanz durch die Förderung der Vitamin-D-Produktion, aber auch die schöne Hautfärbung durch die Reaktion des Körpers auf den gesteigerten Melatoningehalt. Ist die Haut jedoch durch Erkrankungen wie Neurodermitis belastet, zeigen sich durch die Sonnenbestrahlung im Sommer Vorteile und Risiken zugleich.
UVA-Strahlen antibakteriell
Die Sonnenbestrahlung bringt UV-Strahlen auf die Haut. In geringen Mengen gelten vor allem die UVA-Strahlen als antibakteriell und sind somit förderlich für die von Juckreiz und Entzündungen geschädigte Haut bei Neurodermitis. Wird die Sonnenbestrahlung zu intensiv, kommt es zur erhöhten Ausschüttung von Hormonen und anderen Stoffwechselprodukten.
Hierzu zählen beispielsweise Serotonin und Histamin, Prostaglandine und Interleukine. Das Zusammenspiel im Hormonhaushalt sorgen für eine Gefäßerweiterung, die Neigung zu Schwellungen, Rötungen und Juckreiz wird erhöht bis hin zu einer Entzündungsreaktion der Haut auf die Sonne: Den Sonnenbrand.
Neurodermitis-Haut: Lichtempfindlichkeit und schnelle Irritation
Gleichzeitig ist die Haut bei Neurodermitis lichtempfindlicher, wird schneller irritiert, so dass sich der positive Effekt schon bei leichten Reizungen durch die Sonnenbestrahlung umkehrt. Der Körper von Neurodermitikern produziert dabei schneller und mehr Histamin als der von anderen Menschen.
Es kommt schneller zu allergischen Reaktionen mit Juckreiz und Ausschlag, wodurch die ohnehin durch die Erkrankung gestresste Haut zusätzliche Belastungen erfährt. Da die Sonnenbestrahlung im Sommer bis zu 5-fach höher sein kann als in anderen Jahreszeiten, ist das Sonnenbrandrisiko deutlich erhöht. Hinzu kommt, dass ein Sommertag im Schnitt mehr Sonnenstunden hat als beispielsweise ein Herbsttag. Direkte Sonnenbestrahlung sollten Betroffene daher vermeiden und lieber in schattigen Bereichen mit langer, doch luftiger Kleidung bevorzugen. Auf Sonnenschutzmittel sollte dennoch nicht verzichtet werden. Ein guter Sonnenschutz für Neurodermitiker sollte zudem über eine Sonnencreme mit UVA und UVB-Filtern hinaus gehen.
Die Sonnenschutzprodukte sollten frei von Farb- und Duftstoffen sein und für empfindliche Haut geeignet. Eine gute Aftersun-Pflege sollte wenig Fett enthalten und im optimalen Fall hautberuhigende Inhaltsstoffe haben. Auch ein kühlender Effekt kann von Vorteil sein. Ergänzende Hausmittel für die Beruhigung der Haut können durch Umschläge mit Kamille oder Bäder mit Lavendelöl bieten.
Nicht nur Sonnenbestrahlung bringt Sommerrisiken
Neben der Sonne gibt es weitere Aspekte, die Neurodermitiker im Sommer zu schaffen machen: Die hohen Temperaturen können die Haut zusätzlich austrocknen. Auch die erhöhte Schweißbildung und Außenbelastungen wie beispielsweise Chlorwasser, Salzwasser, Sand vom Strand oder der trockene Umgebungsstaub sowie das in dieser Jahreszeit häufigere Duschen für das eigene Wohlbefinden sind Aspekte, welche die Haut zusätzlich strapazieren.
Die Haut trocknet schneller aus und muss innerlich wie äußerlich sorgfältig gepflegt werden. Achten Sie auf viel Flüssigkeitszufuhr und eine solide Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten. Verzichten Sie auf zu fette Cremes und Lotionen zugunsten von rückfettenden Produkten, um die Bildung von Wärmestaus unter der Fettschicht zu vermeiden.
Bewahren Sie Ihre Pflegeprodukte zudem im Kühlschrank auf, bieten Sie Ihrer Haut durch den Kühlungseffekt zusätzliche Entspannung. Beachten Sie die sensiblen Bedürfnisse Ihrer Haut mit Neurodermitis und meiden Sie Ihre persönlichen Schubauslöser, damit Sie trotz der erhöhten Belastung den Sommer möglichst beschwerdefrei genießen können.