Facharzt findet die richtige Behandlungsmethode.
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Welche:r Ärzt:in macht was? Den:die richtige:n Fachärzt:in in der Nähe finden

Nicht alle Symptome sind so eindeutig, dass Betroffene wissen, an welche Arztpraxis Sie sich wenden sollen. In diesem Ratgeber-Artikel von Gelbe Seiten erhalten Sie einen Überblick über die 34 in Deutschland zugelassenen Facharztrichtungen und die Tätigkeiten der Fachärzt:innen. Über die Arztsuche der Gelben Seiten haben Sie zudem die Möglichkeit, den:die passende:n Fachärzt:in in Ihrer Nähe zu finden.

Der Weg zum Fachärzt:in führt meist über den:die Hausärzt:in

Nicht immer lässt sich ohne weiteres einschätzen, welche:r Fachärzt:in für die Symptome, die einen plagen, der richtige Kontakt ist. Diese Frage beantwortet in der Regel der:die Hausärzt:in. Diese:r ist für die meisten Menschen auch heute noch die erste Anlaufstelle, wenn gesundheitlich etwas im Argen ist. Nach ausführlicher Anamnese (Gesprächsführung/ Symptombefragung) und körperlicher Untersuchung erkennt der:die Hausärzt:in schnell, ob eine Überweisung an einen Facharztpraxis, die sich auf ein medizinisches Gebiet spezialisiert hat, nötig ist. Denn manchmal ist die Unterstützung durch einen Spezialist eines anderen Fachgebietes ratsam.

Ob Allgemeinmediziner:in, Neurolog:in oder Dermatolog:in – bei Gelbe Seiten finden Sie für jedes Symptom den:r passende:n Fachärzt:in. Einfach Postleitzahl eingeben und erfahrene Ärzt:innen in Ihrer Nähe finden.

Welche Fachärzte gibt es?

In Deutschland gibt es 34 Facharztrichtungen – festgelegt in der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Um Fachärzt:in zu werden, müssen Ärzt:innen zusätzlich zum Medizinstudium eine spezielle Facharztausbildung machen. Die fünf bis sechs Jahre dauernde Ausbildung kann in Unikliniken oder in zugelassenen ärztlichen Einrichtungen durchlaufen werden. Die Facharztausbildung wird mit der Facharztprüfung abgeschlossen.

Die 34 Facharztrichtungen in Deutschland

Die in der „(Muster-)Weiterbildungsordnung 2018 in der Fassung vom 25.6. 2022“ der Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) genannten 34 Facharztrichtungen in Deutschland:

Gebiet Allgemeinmedizin (Hausarzt/Hausärztin): Der:Die Allgemeinmediziner:in, auch Hausärzt:in genannt, ist der erste Kontakt bei gesundheitlichen und seelischen Beschwerden sowie bei medizinischen Fragen. Bei Bedarf überweist der:die Fachärzt:in für Allgemeinmedizin für weitere Untersuchungen beziehungsweise zur Diagnosestellung zu anderen Fachärzt:innen. Der:Die Ärzt:in für Allgemeinmedizin übernimmt somit die gesundheitliche Grundversorgung. Patient:innen finden in der hausärztlichen Praxis sowohl eine Betreuung bei akuten Beschwerden als auch eine Begleitung von chronischen Erkrankungen. Auch bei Fragen zur Gesundheitsprävention und Gesundheitsförderung können Ärzt:innen für Allgemeinmedizin unterstützen. Auch werden in der Hausarztpraxis Impfungen verabreicht, Urinproben untersucht, EKGs durchgeführt sowie Blut abgenommen. Ebenso ist der:die Allgemeinmediziner:in in der Regel für die Bündelung der Patientendaten sowie für die Koordination von Behandlungen bei anderen Fachärzten zuständig.

Hausarzt: Allgemeinmediziner oder Internist?

Hausärzte sind in der Regel Allgemeinmediziner (Fachärzte für Allgemeinmedizin). Es gibt aber auch internistisch tätige Hausärzt:innen. Das heißt: Ein:e Internist:in, also ein:e Fachärzt:in für Innere Medizin, kann hausärztlich tätig sein. Kassentechnisch wird zwischen einem fachärztlich tätigen Internisten und einem hausärztlichen Internisten unterschieden. Die Innere Medizin umfasst die Vorbeugung, Diagnose, Behandlung sowie Rehabilitation von Erkrankungen der inneren Organe.

Gebiet Anästhesiologie (Anästhesist): Im Volksmund werden Fachärzt:innen für Anästhesiologie auch als „Narkosearzt“ bezeichnet, da sie Patient:innen durch den gesamten Prozess der Narkose (Anästhesie) begleiten. Dazu gehören Voruntersuchungen, die Verabreichung des Narkosemittels, die Überwachung der Körperfunktionen während des operativen Eingriffs – und bei Bedarf die Behandlung von auftretenden Organfunktionsstörungen. Anästhesist:innen sind entsprechend ausgebildet, sodass sie bei intensivmedizinischen Maßnahmen und Notfällen während der Narkose helfen können. Auch die Flüssigkeitstherapie sowie die Gabe von Blutkonserven gehören zum Aufgabenbereich der Anästhesiologie. Anästhesist:innen begleiten nicht nur Vollnarkosen, sondern auch Teilnarkosen sowie örtliche Narkosen (Lokalanästhesie).

Gebiet Anatomie (Anatom): Fachärzt:innen für Anatomie befassen sich mit dem Bau und Zustand des Körpers mit seinen Zellen, Geweben und Organen. Auch der Bereich der Embryologie gehört zu diesem medizinischen Fachgebiet.

Gebiet Arbeitsmedizin (Betriebsarzt): Arbeitsmediziner:innen arbeiten vorwiegend präventivmedizinisch, das heißt: Sie versuchen Arbeitnehmer:innen bei der Förderung und Erhaltung ihrer Gesundheit an ihrem Arbeitsplatz bestmöglich zu unterstützen. Arbeitsmediziner:innen haben ein breites Wissen über arbeits- und umweltbedingte Berufskrankheiten und Gesundheitsschäden, die in den verschiedenen Arbeitsbereichen auftreten können. Ebenso unterstützen Arbeitsmediziner:innen bei der Gestaltung eines ergonomischen Arbeitsplatzes und helfen bei Fragen zum Arbeitsschutz. Auch begleiten sie Veränderungen von Arbeitsprozessen zur Gesundheitsförderung sowohl mit Blick auf die physische als auch die psychische Gesundheit. Die Integration von behinderten und chronisch kranken Menschen in den Arbeitsalltag gehört ebenfalls zum Tätigkeitsfeld von Fachärzt:innen für Arbeitsmedizin. Des Weiteren behandeln Betriebsärzt:innen medizinische Notfälle im Betrieb und kennen sich mit versicherungstechnischen Details aus. Im Rahmen von Betriebsbegehungen helfen Betriebsärzt:innen Unfallgefahren zu erkennen und zu vermeiden.

Gebiet Augenheilkunde (Augenarzt): Augenärzt:innen (Ophthalmolog:innen) führen Früherkennungsmaßnahmen durch und diagnostizieren und behandeln Funktionsstörungen der Augen sowie Augenerkrankungen. Auch sind sie für augenärztliche Notfälle im Regelfall der erste Kontakt. Augenärzt:innen begleiten sowohl akute Augenbeschwerden wie eine Bindehautentzündung als auch chronische Augenerkrankungen wie einen Grauen Star (Katarakt) oder Grünen Star (Glaukom). Speziell ausgebildete Augenärzt:innen können sogar Sehkorrekturen mit dem Laser durchführen. Ebenso führen Augenärzt:innen Sehtests durch und erstellen Beurteilungen zu Sehfähigkeit und Sehvermögen – etwa für den Führerschein. Des Weiteren begleiten sie Augenerkrankungen, welche durch andere Krankheiten verursacht sind, etwa eine diabetische Retinopathie.

Gebiet Biochemie (Facharzt Biochemie): Fachärzt:innen für Biochemie erforschen den menschlichen Körper, seine Zellen sowie Organe und untersuchen biologische Vorgänge (Stoffwechselvorgänge) und Funktionsweisen des Körpers. Der:Die Fachärzt:in für Biochemie ist in der Grundlagenforschung tätig. Das heißt: Er:Sie arbeitet hauptsächlich im Labor. Die Erforschung neuer Medikamente sowie die Erforschung neuer Therapien sind weitere wichtige Tätigkeiten von Fachärzt:innen für Biochemie.

Gebiet Chirurgie (Chirurg): Fachärzt:innen für Chirurgie führen chirurgische Eingriffe durch. So können Krankheiten, Verletzungen, aber auch Fehlbildungen behandelt werden. Die chirurgischen Eingriffe werden, abhängig vom Krankheitsbild ambulant oder stationär durchgeführt. Chirurg:innen befassen sich vorwiegend mit der operativen Behandlung von Beschwerden. Nachsorge und Rehabilitation von chirurgischen Erkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen gehören ebenfalls in das chirurgische Aufgabenfeld. Je nachdem, auf welches chirurgische Gebiet sich der:die Chirurg:in spezialisiert hat, kann er:sie beispielsweise Gelenke, Haut, Gefäße oder innere Organe operieren – oder sogar Organe transplantieren. Während Unfallchirurg:innen beispielsweise Verletzungen nach Unfällen versorgen, nehmen ästhetische Chirurgen Schönheitsanpassungen vor, etwa eine Operation der Nase, das Anlegen abstehender Ohren oder die Verkleinerung eines sehr großen Busens.

Gebiet Gynäkologie (Gynäkologe, Frauenarzt): Gynäkolog:innen, auch Frauenarzt genannt, haben als beruflichen Schwerpunkt die Erkennung, Vorbeugung, Behandlung sowie Nachsorge von geschlechtsspezifischen Gesundheitsstörungen der Frau. Auch die Geburtshilfe ist ein bedeutendes Gebiet von gynäkologisch tätigen Fachärzt:innen. Während der gynäkologischen Untersuchung setzt sich die Frau auf einen speziellen Stuhl, sodass der Arzt oder die Ärztin die Untersuchung vornehmen kann. Äußere und innere Geschlechtsorgane werden untersucht und auch die Brust abgetastet. Ebenso beraten Gynäkolog:innen zu Verhütungsmethoden und klären über Geschlechtskrankheiten auf. Des Weiteren können Frauen auf ihre:n Frauenärzt:in zugehen, wenn sie Unregelmäßigkeiten während der Periode, Zwischenblutungen oder einer schmerzhaften Periode haben. Im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen können Fachärzt:innen für Gynäkologie beispielsweise eine Infektion mit HPV-Viren oder Krebs feststellen.

Gebiet Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO-Arzt): Hals-Nasen-Ohrenärzt:innen, kurz HNO-Arzt genannt, sind auf die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen und Verletzungen von Hals, Nase und Ohren spezialisiert. So diagnostizieren und behandeln HNO-Ärzt:innen beispielsweise Mittelohrentzündungen, einen Hörsturz, eine Schwerhörigkeit, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen sowie Halsverletzungen. Auch kümmern sich Fachärzt:innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde um die Behandlung von Stimm-, Sprach-, Sprech- und Hörstörungen. 

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Bei einer Mittelohrentzündung wenden Sie sich in der Regel an ein:e Hals-Nasen-Ohren-Ärzt:in. Aber auch Pfeiffersches Drüsenfieber, Tinnitus oder Schnarchen fallen in das Fachgebiet der HNO-Medizin.

Gebiet Dermatologie (Dermatologe, Hautarzt): Dermatolog:innen, auch Hautarzt genannt, sind auf die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen und Verletzungen von Haut, Schleimhäuten, Haaren und Nägeln spezialisiert. Auch die Behandlung von Geschlechtskrankheiten gehört zu diesem Berufsfeld. Häufige Gründe, warum Patient:innen eine dermatologische Praxis aufsuchen, sind Haarausfall, Hautpilz, Lausbefall, Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte), Akne, Faltenbehandlung, Verbrennungen, schlecht heilende Wunden sowie Kopfschuppen. Viele Hautärzt:innen sind zudem auf die Diagnose und Behandlung von Allergien spezialisiert.

Gebiet Humangenetik (Facharzt Humangenetik): Fachärzt:innen für Humangenetik befassen sich mit der Erforschung von Erbkrankheiten sowie mit der Aufklärung, Erkennung und Behandlung genetisch bedingter und mitbedingter Erkrankungen. Ebenso ist die humangenetische Beratung von Patient:innen, Ratsuchenden und ihren Familien sowie Ärzt:innen Teil des Berufsfeldes. Zu den genetisch bedingten Erkrankungen gehört beispielsweise das Down-Syndrom.

Gebiet Hygiene und Umweltmedizin (Facharzt Hygiene und Umweltmedizin): Fachärzt:innen für Hygiene und Umweltmedizin sind nicht im direkten Kontakt mit Patient:innen. Sie beraten vielmehr Arztpraxen und Krankenhäuser. Zu den Aufgaben von Fachärzt:innen für Hygiene und Umweltmedizin gehören unter anderem die Erarbeitung von Konzepten zum Hygiene und Infektionsschutz. Des Weiteren gehören Antibiotikamanagement, Erregerdiagnostik, Wasserhygiene, Lebensmittelhygiene, Umwelthygiene und Impfprävention zu den Aufgabenfeldern von Fachärzt:innen für Hygiene und Umweltmedizin.

Gebiet Innere Medizin (Internist): Fachärztinnen für Innere Medizin, auch Internist oder Internistin genannt, haben als Schwerpunkt die Vorbeugung, (Früh-)Erkennung, konservative und interventionelle Behandlung sowie Rehabilitation und Nachsorge verschiedenster Gesundheitsstörungen. Dazu gehören beispielsweise geriatrische (altersbedingte) Krankheiten, Erkrankungen der Atmungsorgane, des Herzens und Kreislaufs, der Verdauungsorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege, des Blutes und der blutbildenden Organe. Auch Krankheiten des Gefäßsystems, des Stoffwechsels, des Immunsystems, des Stütz- und Bindegewebes gehören zum Aufgabenfeld von Fachärzt:innen für Innere Medizin, ebenso Infektionskrankheiten sowie Vergiftungen.

Gebiet Kinder- und Jugendmedizin (Kinderarzt): Fachärzt:innen für Kinder und Jugendmedizin, auch Kinderarzt oder Facharzt für Pädiatrie genannt, überprüfen nicht nur die kindliche Entwicklung im Rahmen von Gesundheitsuntersuchungen (U1-U9), sondern sind auch für die Vorbeugung, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Nachsorge aller körperlichen, psychischen und psychosomatischen Erkrankungen zuständig, die bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen auftreten. Des Weiteren begleiten Kinderärzt:innen Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und Behinderungen. Ebenso verabreichen Kinderärzte Impfungen und klären Eltern hinsichtlich der für Kinder empfohlenen Impfungen auf (Impfberatung).

Gebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (Jugendpsychiater/ Psychotherapeut): Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie behandeln alle Gesundheitsstörungen, die die Psyche von Kindern betreffen. Sie diagnostizieren und behandeln Störungen der Emotionen, des Denkens, des Gedächtnisses, des Verhaltens und des Erlebens. Ihr Ziel ist es, die gesunde seelische Entwicklung von Kindern zu fördern. Manchmal sind körperliche Beschwerden auf seelische Einflüsse zurückzuführen (psychosomatisch). Dann findet der:die Kinderärzt:in keine körperliche Ursache für die Beschwerden und stellt zur weiteren Abklärung eine Überweisung zu einem Kinder- und Jugendpsychiater oder einem Facharzt für Kinderpsychotherapie aus.

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Kleine Patient:innen brauchen bei psychischen Leiden besondere Unterstützung durch einen Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen.

Gebiet Laboratoriumsmedizin: Fachärzt:innen für Laboratoriumsmedizin überwachen Krankheitsverläufe, bewerten Therapien und unterstützen Ärzt:innen anderer Fachrichtungen dabei, Krankheiten und deren Ursachen zu erkennen. Sie arbeiten im Labor und wenden für die Untersuchungen verschiedene Untersuchungsverfahren zur Diagnosefindung an. Besonders bei seltenen Erkrankungen oder Krankheiten, die sich nur mit Hilfe ganz spezieller Marker diagnostizieren lassen, etwa bestimmte rheumatologische Erkrankungen, ist die Unterstützung von Fachärzt:innen für Laboratoriumsmedizin unverzichtbar. Mit Hilfe morphologischer, chemischer, physikalischer, immunologischer, biochemischer, molekulargenetischer und mikrobiologischer Untersuchungsverfahren werden Körperflüssigkeiten, Ausscheidungs- und Sekretionsprodukte sowie Gewebeproben untersucht.

Gebiet Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie (Mikrobiologe, Virologe, Infektionsepidemiologe): Fachärzt:innen für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie untersuchen durch Mikroorganismen, Viren und andere übertragbare Erreger verursachte Erkrankungen. Sie beschäftigen sich im Rahmen der Labordiagnostik mit den Ursachen solcher Krankheiten und deren Krankheitsbildern. Ebenso erarbeiten sie Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen sowie Möglichkeiten zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Ein berufliches Tätigkeitsfeld ist die Praxis- und Krankenhaushygiene.  

Gebiet Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (Gesichtschirurg): Das Gebiet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, kurz MKG-Chirurgie beschäftigt sich mit dem Erkennen und Behandeln von Erkrankungen, Verletzungen, Brüchen, Tumoren und Fehlbildungen im Bereich des Mundes, der Zähne, des Kiefers und des Gesichts. Ein paar Beispiele für Tätigkeitsfelder von Fachärzt:innen für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sind chirurgische Eingriffe bei Unfallopfern und Tumorpatienten sowie Korrekturen bei vorliegenden Form- und Funktionsveränderungen der Zähne. Die Operationen haben dabei nicht nur die Heilung zum Ziel, sondern auch die Wiederherstellung des ästhetischen Aussehens.  

Gebiet Neurochirurgie (Neurochirurg): Die Neurochirurgie ist aus der allgemeinen Chirurgie hervorgegangen. Fachärzt:innen für Neurochirurgie diagnostizieren und behandeln Erkrankungen der Wirbelsäule und des Nervensystems, beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Verletzungen von Gehirn, Rückenmark und Nerven, Tumore innerhalb der Wirbelsäule sowie Fehlbildungen. Der Schmerzbehandlung von Betroffenen kommt hierbei eine große Bedeutung zu.

Gebiet Neurologie (Neurologe, Nervenarzt): Das Gebiet Neurologie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation der Erkrankungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems einschließlich der Muskulatur.

Gebiet Nuklearmedizin (Nuklearmediziner): In der Nuklearmedizin werden radioaktive Substanzen in verschiedenen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren zur Sichtbarmachung von Stoffwechselprozessen eingesetzt. So können Fachärzt:innen für Nuklearmedizin beispielsweise krankhafte Veränderungen an Schilddrüse, Nieren, Herz, Gehirn und anderen Organen erkennen. Den bildgebenden Verfahren kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Der:Die Patient:in bekommt vor der Untersuchung ein Radiopharmaka verabreicht. Das ist eine radioaktiv markierte Substanz. Mit speziellen Geräten kann diese Substanz im Körper auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Das Bild wird als Szintigramm bezeichnet. Neben der Sichtbarmachung von Stoffwechselvorgängen nutzen Nuklearmediziner radioaktive Substanzen zudem, um bestimmte Erkrankungen zu bekämpfen. So kommt beispielsweise bei Schilddrüsenkrebs häufig eine Radiojodtherapie zur Anwendung.

Gebiet Öffentliches Gesundheitswesen (Amtsarzt): Fachärzt:innen für das Öffentliche Gesundheitswesen, auch als Amtsarzt/Amtsärztin bezeichnet, spezialisieren sich auf die Beobachtung, Begutachtung und Wahrung der gesundheitlichen Belange der Bevölkerung und die Beratung von Trägern öffentlicher Aufgaben in gesundheitlichen Fragen. Weitere wichtige Bereiche sind Gesundheitsförderung, öffentliche Hygiene, Gesundheitsaufsicht sowie die Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten. Amtsärzt:innen arbeiten beispielsweise in Gesundheitsämtern oder nehmen Einstellungsuntersuchungen bei Bewerbern im öffentlichen Dienst vor. Auch überprüfen sie die gesundheitliche Eignung zur Ausübung spezieller Berufe. Die Untersuchung zur Diensttauglichkeit von Beamten gehört ebenfalls zu dem Aufgabenfeld von Fachärzt:innen für das Öffentliche Gesundheitswesen, ebenso die Überprüfung von Pflegebedürftigkeit.

Gebiet Pathologie (Pathologe): Das Gebiet Pathologie ist die Lehre von abnormalen und krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper. Die Pathologie beschäftigt sich mit deren Entstehung und ihren Ursachen. Hierfür untersuchen Patholog:innen beispielsweise im Rahmen einer Biopsie oder eines Abstrichs Proben verschiedener Körpergewebe. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse stellen die Patholog:innen die Krankheitsdiagnose und helfen bei der Festlegung der passenden Therapie für den:die Patient:in. Patholog:innen verbringen viel Zeit am Mikroskop mit der Untersuchung von Gewebe von lebenden Patient:innen, doch auch die Obduktion von Verstorbenen ist Teil des Tätigkeitsfeldes.

Gebiet Pharmakologie (Pharmakologe): Das Gebiet der Pharmakologie umfasst die Lehre eines Stoffes auf einen Organismus, genauer: Pharmakolog:innen erforschen ebenso die Wirkung von Arzneimitteln wie die Entwicklung und Anwendung von Arzneimitteln. Des Weiteren bewerten sie Nebenwirkungen von Substanzen sowie den therapeutischen Nutzen von Medikamenten. Sie sind beratend und unterstützend in der Anwendung substanzbasierter therapeutischer und diagnostischer Maßnahmen tätig.

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Die Pharmakologie untersucht unter anderem die Wirksamkeit von Medikamenten und bewertet diese auf ihren therapeutischen Nutzen.

Gebiet Phoniatrie und Pädaudiologie (Phoniater/ Pädaudiologe): Fachärzt:innen für Phoniatrie und Pädaudiologie sind auf krankheitsbedingte Störungen der Hörfunktion, der Sprech- und Sprachfunktion, der Laut- und Schriftsprache, der Stimm-, Kau- und Schluckfunktion einschließlich psychosomatischer Begleiterkrankungen spezialisiert. Hierfür arbeiten Fachärzt:innen für Phoniatrie und Pädaudiologie eng mit anderen Fachbereichen zusammen, etwa mit Hals-Nasen-Ohren-Ärzt:innen, Neurolog:innen, Mund-Kiefer-Gesichtschirurg:innen, Kieferorthopäd:innen, Psycholog:innen und Pädagog:innen.

Gebiet Physikalische und Rehabilitative Medizin (Facharzt Physikalische und Rehabilitative Medizin): Fachärzt:innen für Physikalische und Rehabilitative Medizin befassen sich mit der Vorbeugung, Früherkennung und Diagnostik von körperlichen Beeinträchtigungen sowie deren Behandlung und Rehabilitation mit konservativen, physikalischen, manuellen und naturheilkundlichen Therapiemaßnahmen. Um den Patient:innen zu helfen kommen vielfältige nicht-operative und nicht-medikamentöse Therapien zur Anwendung, etwa Musiktherapie, Kunsttherapie und Entspannungsmethoden.

 Gebiet Physiologie (Physiologe): Das Gebiet Physiologie umfasst die Lehre der Funktionen des menschlichen Körpers vom Molekül bis zum Organismus. Fachärzt:innen für Physiologie befassen sich mit biochemischen und biophysikalischen Funktionen im menschlichen Organismus. Im Fokus stehen insbesondere die Sinnesorgane, die Muskulatur und das Nervensystem. Auch erforschen die Fachärzt:innen den Energiestoffwechsel, das Wachstum der Zellen sowie die Fortpflanzung. In direkten Patientenkontakt kommen Physiologen eher selten.

Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie (Psychiater und Psychotherapeut): Das Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie umfasst die Vorbeugung, Erkennung und somatotherapeutische, psychotherapeutische sowie sozialpsychiatrische Behandlung und Rehabilitation von psychischen Erkrankungen und Störungen. Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie untersuchen und behandeln krankhafte Veränderungen und Störungen der Gefühle, des Denkens, der Stimmungen, des Antriebs, des Gedächtnisses sowie des Erlebens und Verhaltens. Psychiater können im Gegensatz zu psychologischen Psychotherapeuten mögliche körperliche Ursachen von scheinbar psychischen Störungen oder Erkrankungen abgrenzen und bei Bedarf entsprechende Medikamente verordnen. Zu den Erkrankungen, die dem Behandlungsfeld von Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie zugeordnet sind, gehören beispielsweise Depressionen und Angststörungen.

Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Facharzt psychosomatische Medizin): Das Kerngebiet des Facharztes beziehungsweise der Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist die Psychosomatik. Die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie umfasst die Erken­­nung, psycho­­the­ra­­peu­ti­­sche Behan­d­­lung, Vorbeugung und Reha­­bi­­li­ta­tion von Krankheiten und Leidenszuständen, denen psychosoziale und psycho-somatische Faktoren zugrunde liegen. So können beispielsweise Patient:innen unter starken Schmerzen leiden, doch kein Arzt findet eine körperliche Ursache. Auch Schlafstörungen, Essstörungen, Verdauungsstörungen, anhaltende Rückenschmerzen, Hautprobleme und chronische Kopfschmerzen ohne erkennbaren körperlichen Grund können auf seelische Dysbalancen zurückzuführen sein. Fachärzt:innen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie erstellen anhand der Krankheitsgeschichte und der Beschwerden einen individuellen Behandlungsplan. Ziel ist, das seelische Gleichgewicht zu stabilisieren und so die Symptome zu lindern. Auch andersrum, also wenn eine schwere Erkrankung seelische Probleme verursacht, etwa eine Krebserkrankung eine Depression zur Folge hat, können Fachärzt:innen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie helfen.

Gebiet Radiologie (Radiologe): Das Gebiet Radiologie umfasst sich vorwiegend mit der Erkennung von Krankheiten mit Hilfe ionisierender Strahlen in der Erwachsenen-, Kinder- und Neuroradiologie. Fachärzt:innen für Radiologie untersuchen häufig Skelett (etwa Knochenbrüche), Herz (etwa Gefäßverschlüsse) und Lunge (etwa Lungenembolie). Auch im Rahmen der Krebsfrüherkennung (etwa Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung) spielt die Radiologie eine bedeutende Rolle. Das Gebiet der Radiologie arbeitet vor allem diagnostisch mit bildgebenden Verfahren. Fast jeder hat schon einmal mit Sonographie (Ultraschall), Röntgenuntersuchungen, Computertomographie (CT) oder Magnet-Resonanz-Therapie (MRT) Erfahrungen gemacht.  

Gebiet Rechtsmedizin (Rechtsmediziner): Die Rechtsmedizin, auch Forensische Medizin oder Gerichtsmedizin genannt, umfasst die Entwicklung, Anwendung und Beurteilung medizinischer und naturwissenschaftlicher Kenntnisse für die Bearbeitung rechtlicher Fragestellungen. Fachärzt:innen für Rechtmedizin beschäftigen sich zum Großteil mit der Obduktion und Untersuchung von Verstorbenen, um deren Todesursache festzustellen. Rechtmediziner:innen sind in Krankenhäusern tätig, untersuchen aber auch Verstorbene an Tatorten. Unter anderem gehört die Untersuchung von Blut-, Speichel-, Haut- und Haarproben zum täglichen Berufsalltag von Rechtsmediziner:innen.

Gebiet Strahlentherapie (Strahlentherapeut): Das Gebiet Strahlentherapie umfasst die Strahlenbehandlung von gutartigen und bösartigen Tumoren mit Hilfe ionisierender Strahlungen. Um Tumore behandeln zu können, bestimmt der:die Strahlentherapeut:in mittels Computertomographie zuerst das Bestrahlungsfeld. Anschließend legt er:sie die individuell benötigte Strahlendosis sowie die Bestrahlungsdauer fest. In der Vorbereitung und während der Durchführung achtet der:die Strahlentherapeut:in zudem darauf, umliegendes Gewebe bestmöglich zu schützen. Die Strahlentherapie gehört neben medikamentösen und physikalischen Verfahren zur Krebsbehandlung wie Operation und/oder Chemotherapie zu den Haupttherapiemethoden in der Krebsmedizin.

Gebiet Transfusionsmedizin (Facharzt Transfusionsmedizin): Das Gebiet Transfusionsmedizin umfasst als klinisches Fach die Herstellung, Prüfung, Weiterverarbeitung und Weitergabe von Blut- und Stammzellpräparaten. Zudem betreuen Transfusionsmediziner:innen Blutspender und Blutempfänger.

Gebiet Urologie (Urologe): Das Gebiet Urologie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen, Funktionsstörungen, Fehlbildungen und Verletzungen des männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane (harnbildende und harnableitende Organe wie Nieren, Harnleiter und Harnblase). Männer suchen Urolog:innen häufig aufgrund von Prostata-Beschwerden auf, Frauen aufgrund wiederkehrender Blasenentzündungen.

Lesetipp: Ratgeber „Medikamente richtig einnehmen“

Interessant zu wissen

Die meisten Fachärzt:innen arbeiten in der Inneren Medizin, Allgemeinmedizin, Chirurgie und Anästhesie.

Spezialisierungen in der Inneren Medizin und der Chirurgie

Für einige Facharztrichtungen gibt es weitere Spezialisierungen und Teilgebiete, sodass zusätzliche Facharzttitel existieren. Im Folgenden sind die Teilgebiete der Innere Medizin und Chirurgie dargestellt.

Die Innere Medizin

Zum Gebiet der Inneren Medizin gehören:

  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin: Der Internist ist zuständig für die Diagnose, Behandlung und Prävention innerer Erkrankungen.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Angiologie: Der Angiologe ist zuständig für Erkrankungen der Blut- und Lymphgefäße.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie: Der Endokrinologe ist zuständig für Erkrankungen des Hormonsystems, etwa der Schilddrüse.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie: Der Gastroenterologe ist zuständig für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie: Onkologen sind zuständig für die Behandlung von Krebs. Der Hämatologe ist auf Erkrankungen des Blutes und die Blutbildung spezialisiert.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie: Der Infektologe ist zuständig für die Diagnostik und Therapie von Infektionserkrankungen und führt auch reisemedizinische Beratung durch.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie: Der Kardiologe ist zuständig für Erkrankungen des Herzens.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie: Der Nephrologe ist zuständig für Erkrankungen der Nieren.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie: Der Pneumologe ist zuständig für Erkrankungen der Lunge und der Bronchien.
  • Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie: Der Rheumatologe ist zuständig für entzündliche Erkrankungen, die den Bewegungsapparat betreffen (Gelenke, Knochen, Sehnen, Bänder und Muskulatur).

Lesetipp: Ratgeber „Muskelschmerzen“

Gastroenterologe und Proktologe – was ist der Unterschied?

Ein:e Gastroentrolog:in befasst sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie den damit verbundenen Organen Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Der:die Proktolog:in hingegen befasst sich mit Erkrankungen des Enddarmes und des Afters. Übrigens: Werden Erkrankungen von Dickdarm und unterem Dünndarm einbezogen, ist auch von Koloproktologie die Rede.

Die Chirurgie

Zum Gebiet der Chirurgie gehören:

  • Facharzt/Fachärztin für Allgemeinchirurgie: Der Allgemeinchirurg ist zuständig für die chirurgische Grundversorgung („Basischirurgie“) sowie für Teile der Unfall-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.
  • Facharzt/Fachärztin für Gefäßchirurgie: Der Gefäßchirurg ist zuständig für chirurgische Behandlungen bei Erkrankungen des Gefäßsystems.
  • Facharzt/Fachärztin für Herzchirurgie: Der Herzchirurg ist zuständig für Operationen am Herzen.
  • Facharzt/Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie: Der Orthopäde ist zuständig für Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Der Unfallchirurg kümmert sich unter anderem um unfallbedingte Verletzungen wie Knochenbrüche, Muskelverletzungen oder Verletzungen von Weichteilen.
  • Facharzt/Fachärztin für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie: Fachärzte für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie sind zuständig für die Behandlung und Rekonstruktion verschiedenster Defektsituationen am gesamten Körper. Die Ästhetische Chirurgie ist auch als „Schönheitschirurgie“ bekannt.
  • Facharzt/Fachärztin für Thoraxchirurgie: Der Facharzt für Thoraxchirurgie ist zuständig für die operative Behandlung von Lungenerkrankungen, des Brustkorbs sowie der Bronchien.
  • Facharzt/Fachärztin für Viszeralchirurgie: Der Facharzt für Viszeralchirurgie ist zuständig für die operative Behandlung der Bauchorgane, darunter Speiseröhre, Magen, Darm, Analregion, Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Nieren) sowie der Schilddrüse.

Lesetipp: Helfen Antibiotika gegen Erkältung? Alles über Wirkung, Resistenzen und Einnahme.

Vorsicht Falle

Wer Probleme mit den Venen hat, sollte sich nicht verleiten lassen, aufgrund der Wortähnlichkeit eine:n Venerolog:in für die Terminvereinbarung anzurufen. Denn: Fachärzt:innen für Venerologie sind Fachärzte für die Behandlung von sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet „Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten“. Der Facharzt, welcher für die Venen zuständig ist, ist der Phlebologe. Phlebologen haben sich auf die Untersuchung, Vorbeugung und Behandlung von Venenerkrankungen spezialisiert.

Wie finde ich den richtigen Facharzt?

Wenn Sie mit Beschwerden Ihre:n Hausärzt:in aufsuchen und diese:r Ihnen nicht weiterhelfen kann, wird er:sie Ihnen eine Überweisung zu einer Facharztpraxis ausstellen. Sie können Fachärzt:innen in Ihrer Nähe mit Hilfe der Facharztsuche von Gelbe Seiten finden.

Wie finde ich einen guten Arzt?
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Brauche ich zwingend eine Überweisung zum Fachararzt?

Bei vielen Fachärzt:innen können Sie auch ohne Überweisung Ihres:r Hausärzt:in einen Termin vereinbaren. Dennoch ist allgemein empfohlen, bei gesundheitlichen Beschwerden zuerst den:die Hausärzt:in aufzusuchen. Wer dennoch direkt auf eine:n Fachärzt:in zugehen möchte, kann dies meist auch ohne Überweisung tun. Am besten fragen Sie während der Terminvereinbarung nach, ob eine Überweisung erforderlich ist – und auch, ob Sie Befunde anderer Ärzt:innen mitbringen sollen. Achtung: Eine Überweisung ist in jedem Fall erforderlich für Ärzt:innen in medizinisch-technisch ausgerichteten Fachgebieten wie Labormedizin, Röntgendiagnostik, Strahlentherapie, Mikrobiologie, Nuklearmedizin, Pathologie oder Transfusionsmedizin).

Lesetipp: 12 Fakten zur elektronischen Patientenakte (ePA): Vor- und Nachteile der digitalen Krankenakte.

Wichtig zu wissen

Verpflichtet, eine Überweisung einzuholen, sind Patient:innen, die bei ihrer Krankenkasse einen  „Hausarztvertrag“ gewählt und sich damit entschieden haben, die Koordination ihrer Behandlungen vom Hausarzt übernehmen zu lassen. Bekannter ist dieses Modell unter dem Begriff „Hausarztmodell“.

Die Überweisung übernimmt eine Vermittlerrolle zwischen Hausarzt und Facharzt. So kann der:die Hausärzt:in den:die Fachärzt:in über Voruntersuchungen und bereits vorgenommene Diagnostik informieren. Andererseits kann der:die Fachärzt:in dem:der Hausärzt:in Rückmeldung zu von ihm durchgeführten Untersuchungen und deren Ergebnissen geben. So lassen sich unter anderem Doppeluntersuchungen vermeiden oder Wechselwirkungen von Medikamenten umgehen.
Ja, ein:e Fachärzt:in kann, wenn er:sie es für notwendig hält, eine Überweisung zu einer Praxis einer anderen Fachrichtung ausstellen. So kann unter anderem auch eine Zweitmeinung oder Unterstützung für die Mit- und Weiterbehandlung eingeholt werden.
Überweisungen sind in jedem Fall für das laufende Quartal gültig. Wer so rasch keinen Termin bekommt, sollte nachfragen, ob die Überweisung Gültigkeit behält oder ob eine aktuelle Überweisung erbracht werden muss. In der Regel ist es so, dass eine Überweisung auch im Folgequartal noch genutzt werden kann.

Quellen:

bundesaerztekammer.de: „ (Muster-)Weiterbildungsordnung “. Online-Information der Bundesärztekammer.

bundesaerztekammer.de: „ (Muster-)Weiterbildungsordnung 2028 in der Fassung vom 25.6.2022 “. Online-Publikation (PDF) der Bundesärztekammer.

stiftung-gesundheitswissen.de: „ Was macht welcher Arzt? “. Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen.

stiftung-gesundheitswissen.de: „ Ärztliche Überweisung – wann und wozu? “. Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen.

wikipedia.org: „ Venerologie “. Online-Information von Wikipedia.

gesundheitsinformation.de: " In der Arztpraxis ". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

gesund-bund.de: " Zweitmeinung: Wann kann eine zweite ärztliche Meinung eingeholt werden? ". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.



Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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