Schlafwandeln: Was tun gegen die nächtlichen Wanderungen?
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Schlafwandeln: Was tun gegen die nächtlichen Wanderungen?

Während es für andere Menschen lustig wirkt, leiden Betroffene sehr unter dem Schlafwandeln – was tun, wenn Sie nachts herumwandern? Schließlich besteht vor allem für den Schlafwandler selbst ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko.

Schlafwandeln: Ursachen weitgehend unbekannt

Was die Gründe für den sogenannten Somnambulismus sind, ist bislang nicht bekannt. Allerdings scheint es eine genetische Veranlagung zu geben: In rund der Hälfte aller Fälle liegt das nächtliche Umherwandern in der Familie. Es gibt allerdings verschiedene Arten der Krankheit. Die meisten Menschen sind schon seit Kindestagen betroffen. Sie schlafen tief, können aber komplexe Handlungen wie Kochen, Autofahren, Schwimmen oder Telefonieren ausführen.

In seltenen Fällen allerdings tritt die Störung erst ab dem 50. Lebensjahr auf. Dieses Schlafwandeln bei Erwachsenen ist häufig ein Vorbote von Alzheimer oder Parkinson, also neurodegenerativen Erkrankungen. Diese Form des Schlafwandelns nennt man REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Die Betroffenen schlafwandeln in einer Phase, in der sie Albträume haben, und sind entsprechend oft sehr aggressiv: Sie können schlagen und treten, wenn man sie zu wecken versucht.

So gehen Sie gegen die nächtlichen Ausflüge vor

Es kommt immer wieder zu peinlichen Situationen durch Schlafwandeln – was tun also, um das abzustellen? Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit denen Sie die Chancen für einen unbewussten nächtlichen Ausflug minimieren können. Dazu zählen:

• komplettes Abdunkeln des Schlafzimmers • Entspannungsübungen • Einhalten regelmäßiger Schlafzeiten • Verzicht auf Mittagsschlaf • Verzicht auf Alkohol • Autosuggestion • kognitive Verhaltenstherapie oder Psychotherapie

Schlafwandler reagieren auf Licht, daher sollte das Zimmer dunkel sein. Mit Entspannungsübungen, regelmäßigen Schlafzeiten und dem Verzicht auf Mittagsschlaf und Alkohol sorgen Sie dafür, dass Ihr Tiefschlaf möglichst wenig verändert wird. Mit Autosuggestion haben Ärzte schon gute Erfahrungen gemacht: Bei rund 60 Prozent der Betroffenen hilft es, wenn sie sich immer wieder vorsagen: “Sobald meine Füße den Boden berühren, gehe ich zurück ins Bett und schlafe weiter.” Allerdings ist Training dabei sehr wichtig. Eine kognitive Verhaltenstherapie oder Psychotherapie kann helfen, wenn Stress der Auslöser für die nächtlichen Ausflüge ist.

Ansonsten kann es helfen, wenn Sie Türen und Fenster abschließen und mögliche Stolperfallen aus dem Weg räumen, damit Sie sich während des Schlafwandelns nicht verletzen.

Wenn Kinder schlafwandeln – was tun?

Kinder wandeln öfter im Schlaf als Erwachsene. Bei den meisten verliert es sich von allein nach der Pubertät. Der Grund kann sein, dass die Hirnreifung noch nicht komplett abgeschlossen ist und die Regionen, die den Ablauf des Schlafs regeln, noch unkoordiniert arbeiten. Wecken Sie schlafwandelnde Kinder nicht auf, sondern führen Sie sie behutsam zurück ins Bett.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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