Schlafstörungen: Ursachen eines gestörten Schlafverhaltens
Wann spricht man überhaupt von Schlafstörungen?
Rund ein Drittel aller Deutschen leidet an Schlafstörungen. Sie werden in verschiedene Gruppen und Schweregrade eingeteilt. Dazu gehören neben Schlaflosigkeit und einem erhöhten Schlafbedürfnis auch Atmungs- und Bewegungsstörungen oder Unregelmäßigkeiten des Schlaf-wach-Rhythmus.
Ein gelegentlicher schlechter Schlaf ist kein Grund zur Besorgnis, treten die Schlafstörungen jedoch über einen Zeitraum von einem Monat mindestens dreimal pro Woche auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und die Beschwerden abklären lassen. Um das gestörte Schlafverhalten behandeln zu können, ist es wichtig, auf die Suche nach den Ursachen zu gehen. Dafür ist es meist nötig, neben einer ausführlichen Anamnese ein Schlaftagebuch zu führen, in dem Sie vermerken, wann Sie nicht oder nur schlecht schlafen konnten. Dadurch lassen sich die Auslöser häufig bereits ermitteln und behandeln.
Schlafstörungen: Lebensumstände als Ursachen
In vielen Fällen finden sich die Ursachen von Schlafstörungen in den Lebensbedingungen der Betroffenen. Konsumieren Sie koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola noch am späten Nachmittag oder Abend, trinken Sie nach Feierabend Alkohol oder haben Sie noch spät etwas Fettiges gegessen, können die Schlafstörungen damit zusammenhängen. Denn Koffein wirkt anregend und hält den Körper wach. Alkohol macht zwar häufig zunächst einmal müde, sorgt aber dann in vielen Fällen für einen unruhigen Schlaf. Ist der Körper nachts mit der Verdauung beschäftigt, kann das ebenfalls die Schlafqualität beeinträchtigen.
Außerdem spielt die Umgebung für einen erholsamen Schlaf eine Rolle. Ist der Schlafraum zu kalt oder zu warm, ist es zu hell oder zu laut, wird der Schlaf ebenfalls gestört. Dasselbe gilt auch für Stress und seelische Belastungen.
Erkrankungen als Ursachen für Schlafprobleme
Die Organfunktionen des menschlichen Körpers unterliegen nicht nur tagsüber, sondern auch nachts einem bestimmten Muster und Rhythmus. Erkrankungen der Organe stören diesen Rhythmus und können deshalb auch die Schlafqualität beeinflussen. Wie sich dies äußert, hängt von der zugrundeliegenden Krankheit sowie ihrer Ausprägung ab. Atemwegserkrankungen, Gelenk- und Muskelkrankheiten oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nur einige der möglichen Ursachen von Schlafstörungen.
Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt sowie eine körperliche Untersuchung können bei Verdacht Aufschluss geben. Möglicherweise ist auch ein Besuch im Schlaflabor empfehlenswert. Dort wird der Patient für eine oder mehrere Nächte beim Schlafen beobachtet und untersucht. Insbesondere Erkrankungen wie die Schlafapnoe, bei der es im Schlaf zu Atemaussetzern kommt, können hier diagnostiziert werden.
Neben körperlichen Erkrankungen können aber auch seelische Leiden zu einem gestörten Schlafverhalten führen. Eine Depression etwa kann sowohl Ursache als auch Auslöser von Schlafstörungen sein. Kennzeichnend für Schlafstörungen, die durch eine seelische Problematik verursacht werden, sind ein unruhiger Schlaf sowie ein frühes Aufwachen. Weil die Betroffenen dann von Grübeleien und Ängsten heimgesucht werden, können sie nicht wieder einschlafen. Tagsüber sind die Patienten dann häufig müde und unkonzentriert. Hinzu kommen können körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Herzrhythmusstörungen.
Schlechter Schlaf durch Medikamente
Auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten kann sich negativ auf das Schlafverhalten auswirken. Bestimmte Antidepressiva, Asthma-Mittel oder auch Hormonpräparate können die Schlafqualität verschlechtern. Einige Medikamente enthalten zudem Koffein, das ebenfalls Schlafstörungen verursachen kann.
In vielen Fällen haben Schlafstörungen jedoch mehrere Ursachen, die zusammenkommen. Die Schlafprobleme bleiben dann häufig auch bestehen, wenn die eigentliche Ursache, etwa eine Erkrankung, bereits beseitigt wurde. Denn das Wissen um die Schlafstörung kann eine zusätzliche psychische Belastung darstellen, die die Probleme noch verstärkt. Deshalb ist es wichtig, Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen, wenn die Beschwerden länger anhalten. Je länger die Schlafstörung besteht, desto größer ist das Risiko, dass die Probleme chronisch werden.