5 Irrtümer über das Händewaschen
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5 Irrtümer über das Händewaschen

Händewaschen mit warmem Wasser ist besser. Seife tötet Bakterien. Je häufiger Sie Ihre Hände waschen, desto besser ist es: Stimmt das wirklich? Mythen rund um saubere Finger sind weit verbreitet. Fünf Irrtümer über das Händewaschen.

1. Nur schmutzige Hände waschen?

Natürlich sollten Sie Ihre Hände waschen, wenn diese sichtbar schmutzig sind. Doch optisch saubere Hände können ebenfalls "schmutzig" und von Bakterien, Viren und Pilzen besiedelt sein. Bakterien und Viren sind nicht zu sehen, dafür aber gefährlicher als Marmelade oder Erde an den Fingern. Waschen Sie Ihre Hände daher nicht nur, wenn auf diesen Dreck zu sehen ist, sondern vor allem, wenn Sie:

  • von der Toilette kommen.
  • von draußen kommen.
  • vor und nach dem Essen/Kochen.
  • nach dem Niesen, Husten und Schnupfen.
  • nach dem Kontakt mit Kranken.
  • nach dem Besuch von Arztpraxen und Krankenhäusern.

2. Ist Händewaschen nur mit warmem Wasser sinnvoll?

Ein Irrtum. Das Benutzen von Seife ist deutlich wichtiger als die Wassertemperatur, wenn es darum geht, Keime von den Fingern zu bekommen. Warmes Wasser ist zwar angenehmer auf der Haut, strapaziert diese aber auch mehr als kaltes Wasser. So wird die natürliche Schutzschicht der Haut stärker angegriffen. Also: Seife und kaltes Wasser ist besser als keine Seife und warmes Wasser.

3. Braucht es antibakterielle Seife?

Das ist meist nur ein Marketing-Trick. Im Vergleich zu normalen Seifen sind die als “antibakteriell” ausgezeichneten in der Regel nicht sonderlich effektiver und geben auch keinen besonderen Extraschutz. Im schlimmsten Fall können einige Inhaltsstoffe der antibakteriellen Seifen sogar allergische Reaktionen auslösen und der Umwelt schaden. Übrigens: Seife tötet in der Regel nie Bakterien ab, sondern hilft dabei, diese effektiv von der Haut zu waschen. Viren und Bakterien mit einer Fetthülle hingegen können durch die in der Seife enthaltenen Tenside sowie den in Desinfektionsmitteln enthaltenen Alkohol zerstört werden. 

4. Händewaschen: Je häufiger, desto besser?

Viel hilft beim Händewaschen viel? Stimmt nicht. Wer es mit der Hygiene übertreibt und sich zu oft die Hände wäscht, muss damit rechnen, dass die natürliche Schutzschicht der Haut in Mitleidenschaft gezogen wird. Insbesondere Pilze haben es dann leichter, Fuß zu fassen. Ein gesundes Mittelmaß ist beim Waschen daher das A und O, nicht nur, wenn es um die Hände geht. Eine pflegende Handcreme nach dem Händewaschen hilft, die natürliche Schutzbarriere der Haut zu stärken und Trockenheit vorzubeugen.

5. Kurzes, häufiges Händewaschen hilft - wirklich?

Katzenwäsche ist in puncto Händewaschen leider ganz und gar nicht sinnvoll. Wenn es hygienisch sein soll, müssen Sie sich schon mindestens 20 bis 30 Sekunden lang die Hände waschen, da sich die Keime sonst nicht gründlich lösen. Dabei kommt es darauf an, dass Sie die richtige Technik benutzen: Seifen Sie sich besonders gründlich an den Fingerkuppen und den Fingerzwischenräumen ein, wo sich besonders viele Keime sammeln. Vergessen Sie auch die Daumen und den Übergang zum Handgelenk nicht. 

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
GS
Gisèle Schneider
Autor/-in
Gesunde Ernährung und Sport sind für Gisèle Schneider nicht nur im Alltag wichtige Themen. Seit Jahren behandelt Sie in Ihren Artikeln Fragen rund um Sport, Ernährung und Medizin.
Gisèle Schneider
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