Pleuraempyem: Eiter im Pleuraspalt durch Lungenentzündung
Was ist ein Pleuraempyem?
Das Brustfell (griechisch: Pleura) besteht aus zwei hauchdünnen Häutchen, den sogenannten Pleurablättern. Ein Pleuralblatt ist das Rippenfell (Pleura parietalis). Es kleidet die Brustwand von innen aus. Das andere Pleuralblatt ist das Lungenfell (Pleura visceralis). Es überzieht die Lunge. Zwischen den beiden Häutchen befindet sich eine geringe Menge eiweißhaltiger Flüssigkeit. Diese fungiert als Schmierfilm, damit beide Häute beim Ein- und Ausatmen schmerzfrei übereinander gleiten können. Der flüssigkeitsgefüllte Bereich zwischen den beiden Brustfellblättern wird Pleuraspalt genannt.
Der Pleuraspalt ist im Normalfall nicht breiter als ein Millimeter. Gelangen Bakterien in den Pleuraspalt, kann sich eine schmerzhafte Entzündung entwickeln. Beim Pleuraempyem handelt es sich um eine Eiteransammlung zwischen den beiden Pleuralblättern.
Pleuraempyem-Ursache: Woher kommt der Eiter im Pleuraspalt?
Die Ursache für ein Pleuraempyem, auch Pyothorax genannt, ist immer eine bakterielle Infektion. Meist sind es Staphylokokken und Pneumokokken, welche die Entzündung des Pleuraspalts auslösen. Die Erreger können beispielsweise durch eine Lungenentzündung in den Pleuraspalt gelangen. Weitere Ursachen für ein Pleuraempyem sind andere Lungenerkrankungen wie Lungentumoren, aber auch eine Verschleppung von Bakterien aus anderen Körperbereichen in die Lunge. Verletzungen des Brustraums, beispielsweise verursacht durch eine Operation oder einen Unfall, können ebenfalls eine Eintrittspforte für Bakterien zwischen Rippen- und Lungenfell darstellen.
Pleuraempyem: Symptome für Eiter im Pleuraspalt
Aufgrund der Entzündung und dem Versuch des Körpers, die Bakterien zu bekämpfen, kommt es zu Eiterbildung und in Folge zu verschiedenen Beschwerden. Zu den Pleuraempyem-Symptomen gehören:
- hohes Fieber
- erschwerte Atmung bis hin zu Luftnot
- körperliche Schwäche, Müdigkeit und Erschöpfung aufgrund der verminderten Sauerstoffaufnahme
- Husten – möglicherweise mit (eitrigem) Auswurf
- Schmerzen im Brust- und Schulterbereich
Atembeschwerden: Zu welchem Arzt?
Wer unter Atembeschwerden bis hin zu Atemnot leidet, Eiter oder Blut hustet und Fieber bekommt, sollte immer rasch Kontakt zu einem Arzt aufnehmen. Bei Verdacht auf eine Erkrankung der Lunge ist ein Pneumologe der richtige Ansprechpartner. Sollte das Herz bei der Symptomatik eine Rolle spielen, kann ein Termin bei einem Herzspezialisten (Kardiologen) notwendig sein. Wer unsicher ist, zu welchem Arzt er gehen soll, kann im ersten Schritt seinen Hausarzt aufsuchen (Allgemeinmediziner oder Internist).
Pleuraempyem-Behandlung: Antibiotika unverzichtbar
Liegt ein Pleuraerguss vor, wird eine entsprechende Therapie eingeleitet. Diese ist abhängig vom Entzündungsstadium:
Stadium I: Ist der Pleuraspalt entzündet, aber noch nicht vereitert, reicht meist die Gabe eines Antibiotikums aus. Die Flüssigkeit, die sich entzündungsbedingt im Pleuraspalt sammelt, wird mit einer Thoraxsaugdrainage abgesaugt, ebenso Erreger und Luft.
Stadium II: Hat sich im Brustfellspalt bereits Eiter gebildet, ist ein minimalinvasiver Eingriff notwendig. Dabei werden eine Kamera sowie Operationsinstrumente in den Brustkorb eingebracht. Der Arzt spült die Brusthöhle und saugt den Eiter mit den Erregern ab. Die Entzündung wird mit Antibiotika behandelt.
Stadium III: Ist die eitrige Entzündung bereits chronisch geworden, hat sich in der Regel der Pleuraspalt durch Bindegewebswucherungen verdickt (Pleuraschwarte). Dadurch ist die Lungenfunktion stark beeinträchtigt. Das Einatmen ist erschwert und schmerzhaft. Die Lunge kann sich nicht ausreichend ausdehnen. Hier entscheiden sich die Ärzte für eine offene Operation (offene Thorakotomie). Der Chirurg öffnet die Brusthöhle mit einem Schnitt. Dann entfernt er überschüssiges und vernarbtes Bindegewebe sowie den Eiter. Der Patient wird zudem mit Antibiotika versorgt.