Lunge Zigarette
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Wann ist die Lunge wieder gesund nach Rauchen?

Tabakrauch enthält giftige und krebserzeugende Substanzen, die beim Rauchen tief in die Lunge gelangen und sich von dort im Körper verteilen. Rauchen erhöht unter anderem das Risiko für Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Ein Rauchstopp lohnt sich immer. Wann die Lunge nach dem Rauchen wieder gesund ist.

Wie gefährlich ist Rauchen für die Lunge?

Eine Vielzahl verschiedener Studien zeigt es: Raucher haben nicht nur eine schlechtere Lebensqualität, sondern sterben im Schnitt auch fünf Jahre früher. Die im Tabakrauch enthaltenen giftigen Substanzen greifen die Atemwege an und erhöhen das Risiko für Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis, COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung), Asthma und Lungenentzündung sowie Lungenkrebs. 

Warum Lungenkrebs durch Rauchen?

 Für etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen ist das Rauchen direkt verantwortlich. In Deutschland sind laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) bei Männern vermutlich neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Lungenkrebserkrankungen auf das aktive Rauchen zurückzuführen. Denn: Viele der im Tabakrauch enthaltenen Substanzen greifen das Erbgut der Zellen an und können diese mutieren lassen. Gerät die Zellfunktion außer Kontrolle, versagt die Steuerung von Zellwachstum, Zellteilung und Überlebenszeit einer Zelle. Beginnt eine Zelle, sich unkontrolliert zu vermehren, ist das der Beginn des Tumorwachstums.

Was macht Rauchen mit der Lunge?

Rauchen schadet der Lunge deshalb, weil:

  • die Giftstoffe das Gewebe der Lunge angreifen.
  • Entzündungsreaktionen entstehen.
  • die Lungenbläschen beschädigt werden.
  • die Sauerstoffversorgung des Körpers verringert ist.
  • die reinigenden Flimmerhärchen der Bronchialschleimhaut Schaden nehmen und in Folge die Selbstreinigungsfunktion der Lunge herabgesetzt ist.
  • die Atemwege verengen.

Wann ist die Lunge wieder gesund nach Rauchen?

Viele Raucher fragen sich: „Wann ist die Lunge wieder gesund nach Rauchen?“ Die Antwort: Die Lunge regeneriert sich schneller, als viele denken. Wie rasch sich der Rauchstopp positiv auf Ihre Gesundheit auswirkt, verdeutlicht die Rauchstopp-Uhr der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

  • nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.
  • nach 12 Stunden: Der Sauerstoffgehalt im Blut steigt auf normale Werte und der Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut sinkt. Da der Körper besser mit Sauerstoff versorgt ist, steigt die Leistungsfähigkeit des Körpers.
  • nach 24 Stunden: Das Risiko für einen Herzinfarkt geht leicht zurück.
  • nach 48 Stunden: Die Regeneration der Nervenenden setzt ein. Geruchs- und Geschmackssinn verbessern sich.
  • nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Die Lungenfunktion verbessert sich, die Verschleimung nimmt ab und der Kreislauf stabilisiert sich. Die Leistungsfähigkeit verbessert sich weiter
  • nach 1 bis 9 Monaten: Kurzatmigkeit, Hustenanfälle und Schwellungen der Nasenschleimhaut gehen zurück. Die Lunge wird gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr der Lunge sinkt.
  • nach 1 Jahr: Das Risiko für eine Koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.
  • nach 5 Jahren: Das Risiko für Krebs in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte. Das Gebärmutterhalsrisiko ist nicht höher als das eines Nichtrauchers. Das Schlaganfallrisiko kann ebenfalls auf das eines Nichtrauchenden sinken.
  • nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte.
  • nach 15 Jahren: Das Risiko für eine Koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtraucher.

Warum fällt der Rauchstopp so schwer?

Der Rauchstopp ist schwer. Raucher entwickeln nicht nur eine körperliche (physische) Abhängigkeit, sondern auch eine psychische Abhängigkeit. Die Zigarette hat im Alltag viele Funktionen: Sie soll gegen Stress helfen, kleine Pausen ermöglichen, den sozialen Kontakt erleichtern, gegen Langeweile helfen, Hunger unterdrücken und so weiter. Diese psychischen Faktoren erschweren den Rauchstopp erheblich, da sie verstärkend zu der körperlichen Abhängigkeit wirken.

Untersuchungen zufolge benötigen Raucher im Schnitt sieben Anläufe, bis der dauerhafte Rauchstopp gelingt.

Rauchstopp: Zu welchem Arzt und welche Hilfsangebote?

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte oder bereits einige erfolglose Versuche hinter sich hat, kann sich Unterstützung holen. Es gibt eine Reihe verschiedener Hilfsangebote zur Rauchentwöhnung zur Verfügung. Ein Angebot ist das Rauchfrei-Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem IFT (Institut für Therapieforschung München). Das kostenfreie BZgA-Beratungstelefon zur Rauchentwöhnung erreichen Sie unter 0 800 8 31 31 31.

Rauchstopp-Angebote in Ihrer Nähe finden Sie mit Hilfe des Angebots des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der BZgA.

Auch Krankenkassen bieten Rauchentwöhnungs-Kurse an und unterstützen in Teilen die Kostenübernahme für Nikotinpflaster und andere Hilfsmaßnahmen. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, wie diese Sie unterstützen kann.

Ihr Hausarzt ist ebenfalls ein Ansprechpartner, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten.

Haben Sie schon einmal an professionelle Hilfe zum Rauchstopp gedacht?
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel