Nach dem Röntgen: Fleck auf der Lunge - was kann das sein?
Schatten auf der Lunge = Krebs?
Zeigt das Röntgenbild einen Schatten auf der Lunge, macht das Angst: "Ich habe Krebs!" - so der erschreckende Gedanken vieler Patienten. Doch hinter einem Schatten auf der Lunge steckt nicht immer ein Tumor. Und wenn es ein Tumor ist: Das Röntgenbild reicht nicht aus, um eine Aussage über eine Gut- oder Bösartigkeit machen zu können.
Was steckt hinter dem Schatten auf der Lunge auf dem Röntgenbild?
Zeigt das Röntgenbild einen Fleck auf der Lunge, medizinisch Lungenrundherd genannt, kommen verschiedene Ursachen infrage:
- eine Lungenentzündung
- eine Tuberkulose
- rheumatologische Erkrankungen
- die Lungenkrankheit Sarkoidose
- gutartige Tumoren
- Erkrankungen des Rippenfells
- Blutansammlungen im Gewebe
- Lungenverletzungen
- Lungenkrebs (Lungenkarzinom)
Tumoren auf dem Röntgenbild: Unterschiede der Gewebestruktur beim Schatten auf der Lunge
Tumorgewebe wird im Röntgenbild deshalb sichtbar, weil es eine höhere Dichte als gesundes Lungengewebe hat. Gesundes Lungengewebe ist auf dem Röntgenbild dunkel, Tumorgewebe hell abgebildet.
Handelt es sich beim Schatten auf der Lunge tatsächlich um einen Tumor, kann dieser anhand seiner Struktur nochmal zwischen gutartig und bösartig unterschieden werden. Gutartige Tumoren haben eine eher runde Form und glatte Ränder. Bösartige Tumoren hingegen dringen eher strahlenförmig in das umliegende Gewebe ein und wirken an den Rändern „zerfetzt“. Zudem wuchern bösartige Lungentumoren häufig über einen Lungenlappen hinaus – manchmal bis über das Brustbein.
Röntgenbild kann Schatten auf der Lunge nicht sicher deuten
Durch das Röntgenbild der Lunge allein lässt sich der Schatten auf der Lunge nicht sicher deuten. Der Arzt bekommt über das bildgebende Verfahren zwar wichtige Hinweise zum Fleck auf der Lunge, allerdings kann er nicht sicher beurteilen, ob es sich bei Gewebeveränderungen um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt. So sind bei einem Schatten auf der Lunge in der Regel weitere Untersuchungen notwendig.
Ist der Schatten auf der Lunge Lungenkrebs?
Um herauszufinden, ob es sich bei dem Fleck auf der Lunge tatsächlich um Lungenkrebs handelt, sind ergänzend zum Röntgenbild weitere Untersuchungen notwendig – oft in speziellen Lungenkrebszentren: allen voran die Lungenspiegelung (Bronchoskopie). Um den Schatten auf der Lunge genauer zu untersuchen, wird ein biegsamer Schlauch in die Atemwege eingeführt. Am Ende des Schlauchs sind eine kleine Kamera sowie medizinische Instrumente angebracht. Über eine kleine Zange, eine Nadel oder ein Bürstchen kann der Arzt Gewebe entnehmen. Da die äußeren Bereiche der Lunge mit dem Bronchoskop nicht immer gut zu erreichen sind, kann für die Gewebeentnahme (Biopsie) eine Lungenpunktion notwendig sein.
Bei der Lungenpunktion wird unter örtlicher Betäubung eine Hohlnadel von außen über die Brustwand in die Lunge eingeführt und Gewebe entnommen (Feinnadelaspiration). Damit der Arzt die zu punktierende Stelle zielsicher trifft, ergänzt eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomografie die Biopsie.
Ultraschalluntersuchungen, Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) helfen, den Verdacht weiter einzugrenzen. Auch die Blutwerte geben wichtige Hinweise.