Läuse behandeln: So gehen Sie am besten vor
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Läuse behandeln: So gehen Sie am besten vor

Wer Kinder hat, kommt meist nicht darum herum, irgendwann einmal Läuse behandeln zu müssen. Die gute Nachricht: Nach etwa zwei Wochen sind Sie die Parasiten in der Regel wieder los – wenn Sie alles richtig machen. Worauf Sie bei der Entlausung achten müssen, erfahren Sie hier.

Läusemittel: Das hilft wirklich

Es gibt eine ganze Reihe von zugelassenen Mitteln, um Läuse zu behandeln. Bei Produkten mit den folgenden Wirkstoffen können Sie davon ausgehen, dass sie tatsächlich helfen, die Parasiten loszuwerden:

  • Dimeticon
  • Pyrethrum und Pyrethroide
  • Mineralöl

Die Wirkstoffe sind in verschiedenen Formen erhältlich, zum Beispiel als Sprays, Tinkturen oder Shampoos. Allerdings sind nicht alle Mittel bei allen Personen für die Behandlung von Läusen zu empfehlen – am besten lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Schwangere und Kleinkinder zum Beispiel sollten nicht mit jedem Wirkstoff in Kontakt kommen.

Übrigens: Bei Kindern bis zwölf Jahre übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für Läusemittel mit zugelassenen Wirkstoffen.

Läusemittel wirkt nicht: Warum?

Wenn das Läusemittel nicht funktioniert, liegt das häufig an Anwendungsfehlern, wie etwa:

  • ungleichmäßiges Auftragen
  • zu geringe Menge
  • Einwirkzeit nicht beachtet
  • sehr nasse Haare und deshalb zu starke Verdünnung des Wirkstoffs
  • Wiederholungsanwendung vergessen

Achten Sie deshalb ganz genau auf die Anwendungshinweise auf dem Beipackzettel.

Hausmittel gegen Läuse

Natürlich wäre es schön, wenn Sie die Läuse mit etwas behandeln könnten, das Sie bereits zu Hause haben: zum Beispiel Natron, Öl oder Spiritus. All das landete schon auf Kinderköpfen, um Nissen und Läuse loszuwerden – leider ohne Erfolg. Auch heiße Luft – zum Beispiel durch den Föhn oder einen Saunabesuch – bringt nichts.

Wer die Läuse ohne Chemie bekämpfen will, dem bleibt nur tägliches Auskämmen. Die Erfolgsquote ist allerdings viel geringer als mit einem geprüften Läusemittel.

Läuse auskämmen: So geht‘s

Waschen Sie die Haare des Läusepatienten und benutzen Sie danach eine Pflegespülung, damit die Haare schön glatt sind. Dann kämmen Sie Strähne für Strähne mit einem speziellen Läusekamm. Die Zinken sind so fein, dass die Läuse dazwischen hängen bleiben und gut sichtbar sind. Die Zinken von Läusekämmen haben einen Abstand von maximal 0,2 bis 0,3 Millimeter. Noch feiner sind sogenannte Nissenkämme, mit denen die Läuseeier entfernt werden können. Apotheken haben solches Zubehör eigentlich immer griffbereit.

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Lausfrei in 17 Tagen: Behandlungsplan

Am effektivsten ist die Lausbekämpfung mit einer Kombination aus Insektizid und Kämmen. Bedingt durch den Lebenszyklus der Kopflaus ist folgender Zeitplan für die Behandlung von Läusen zu empfehlen:

  • Tag 1: Wenn Sie die Läuse entdecken, besorgen Sie umgehend ein passendes Anti-Läuse-Mittel. Nach der Anwendung kämmen Sie das Haar sorgfältig aus.
  • Tag 5: Noch mal Auskämmen; neu geschlüpfte Larven werden dadurch gleich entfernt.
  • Tag 9: Benutzen Sie erneut das Insektizid, um die Larven zu töten, die mittlerweile aus den Eiern geschlüpft sind.
  • Tag 13: Auskämmen zu Kontrolle. Eigentlich sollten nun keine Läuse mehr zu sehen sein. Wenn doch: Verwenden Sie erneut das Entlausungsmittel.
  • Tag 17: Zweites Kontrollkämmen: Wenn Sie keine Läuse im Kamm haben, sind Sie mit der Behandlung fertig.

Hygienemaßnahmen bei Lausbefall

Läuse sind ein typisches Kinderthema und kein Indiz für mangelnde Hygiene. Es besteht also kein Grund zu Scham. Große Wasch- und Putzorgien von Wohnung und Alltagsgegenständen sind ebenfalls nicht nötig, denn Läuse können nur im Haar überleben. Überall sonst sterben sie nach spätestens zweieinhalb Tagen. Sie benötigen Blut. Ein paar Maßnahmen sind trotzdem ratsam, wenn Sie Läuse im Haus haben:

  • Kämme, Bürsten und Haarschmuck in heißer Seifenlauge reinigen
  • Mützen, Schals und alles, was mit Läusen befallen sein könnte, für drei Tage in einen verschlossenen Plastikbeutel stecken

Eltern müssen Läuse behandeln

Läuse gehören zu den harmlosen Vertretern unter den Parasiten beim Menschen. Meldepflichtig sind sie trotzdem. Laut § 34 Infektionsschutzgesetz müssen Eltern in Kita, Schule und anderen Gemeinschaftseinrichtungen Bescheid geben, wenn ihr Kind Kopfläuse hat. Und nicht nur das: Sie müssen auch Meldung darüber machen, dass die Parasiten erfolgreich behandelt wurden. Ob dafür das Versprechen der Eltern reicht oder ob ein ärztliches Attest nötig ist, ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich.

Fakt ist aber: Bis zur Erstbehandlung sollten die betroffenen Kinder nicht mit anderen in Kontakt kommen. Das ist für alle weniger Stress.

Sie müssen die Läuse übrigens wirklich selbst behandeln: Eine Läusebehandlung beim Arzt bezahlen die Kassen nicht, da die Prozedur recht zeitaufwendig, aber nicht kompliziert ist. Jeder kann sie zu Hause durchführen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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