Bettwanzen bekämpfen: So werden Sie die Schädlinge los
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Bettwanzen bekämpfen: So werden Sie die Schädlinge los

Wer Bettwanzen bekämpfen will, braucht vor allem Geduld – und in vielen Fällen die Hilfe eines Experten. Lesen Sie hier, was Sie gegen die Parasiten tun können, worauf Sie achten sollten und wie Sie Bettwanzen-Stiche richtig behandeln.

Die Verstecke der Schädlinge

Die kleinen Blutsauger bleiben anfangs oft unbemerkt, häufig werden ihre Stiche Mücken zugeschrieben. Das verwundert nicht, denn tagsüber bleiben die Insekten unsichtbar: Bettwanzen sind nachtaktiv und halten sich oft in winzigen Verstecken auf.

Wollen Sie gegen die Schädlinge vorgehen, gilt es zunächst, diese Verstecke ausfindig zu machen. Und die sind vielfältig: Bettwanzen können nicht nur in der Matratze hausen, wie ihr Name vermuten lässt, sondern unter anderem auch hier:

  • hinter abstehenden Tapetenstücken
  • in Büchern
  • hinter Bildern oder Leisten
  • in Sofaritzen
  • hinter Schaltern
  • in Jalousiekästen
  • in sehr schmalen Fugen und Spalten

So bekämpfen Profis die Bettwanzen

Am besten lassen Sie sich im Kampf gegen die Blutsauger von einem Experten unterstützen, zum Beispiel von einem professionellen Schädlingsbekämpfer. Dieser wendet in vielen Fällen kombinierte Methoden an, um Bettwanzen zu bekämpfen.

Zunächst stellt der Experte fest, in welchen Räumen die Tiere leben. Anschließend wird die Temperatur in den Zimmern mit Spezialöfen auf rund 55 Grad Celsius erhöht. Dieser Hitze sind die Schädlinge nicht gewachsen: Sowohl die Parasiten als auch ihre Eier sterben ab.

Ist es nicht möglich, derartige Temperaturen zu erreichen, heizt der Kammerjäger das jeweilige Zimmer auf rund 35 Grad Celsius. Das ist immerhin warm genug, um die Wanzen zu alarmieren und aus ihren Verstecken zu treiben. Anschließend setzen die Profis in der Regel Pestizide ein, um die Schädlinge zu töten.

Wichtig: eine Erfolgskontrolle zu einem späteren Zeitpunkt. Manchmal sind mehrere Termine nötig, um die Bettwanzen dauerhaft loszuwerden.

Das können Sie selbst tun

Damit die Fachleute die Bettwanzen bekämpfen können und um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollten Sie selbst einige Dinge beachten. Dazu gehört Folgendes:  

  • Tragen Sie keine befallenen Gegenstände in andere Räume. Ansonsten breiten sich die Tiere auch dort aus.
  • Wollen Sie einzelne Dinge loswerden, in denen sich die Schädlinge eingenistet haben: Verpacken Sie betroffene Gegenstände in dichte Plastiksäcke und kleben Sie diese sorgfältig zu, ehe Sie die Säcke aus der Wohnung entfernen.
  • Infizierte Textilien können Sie für drei Tage bei minus 20 Grad einfrieren – verpackt in sorgfältig verschlossenen Plastiktüten. So werden die Blutsauger abgetötet.
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Auf diese Hausmittel bei der Bekämpfung sollten Sie verzichten

Einige Hausmittel werden zwar immer wieder zur Bekämpfung von Bettwanzen empfohlen, haben aber nicht den erwünschten Effekt. Dazu gehören

  • Lavendelpräparate: Oft wird geraten, diese vor den Verstecken der Bettwanzen abzulegen. Doch das bewirkt nichts.
  • Föhn: Einzelne Verstecke oder Gegenstände mit einem Föhn zu erhitzten bringt nichts – außer Brandgefahr.
Achtung!
Verzichten Sie auch unbedingt auf den Einsatz von Pestiziden in Eigenregie. Bei unsachgemäßer Anwendung bringen Sie Ihre Gesundheit in Gefahr.

So erkennen Sie Bettwanzenstiche

Die Stiche von Bettwanzen sind auf der Haut oft in Reihen angeordnet. Sie sind gerötet, jucken stark und schwellen in einigen Fällen an. Mögliche Komplikationen im Krankheitsverlauf sind unter anderem Entzündungen, Hauterkrankungen oder allergische Reaktionen.

Die endgültige Diagnose, dass es sich tatsächlich um Bettwanzen handelt, bringt erst ein Nachweis lebender Wanzen in den betroffenen Wohnräumen.

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So behandeln Sie die Stiche von Bettwanzen

Handelt es sich um unkomplizierte Hautreaktionen, sind die Stiche nach etwa einer Woche verheilt. In anderen Fällen sollten Sie Mittel gegen den Juckreiz sowie gegen mögliche Entzündungen einsetzen. Dazu zählen neben Hausmitteln wie Eiswürfeln oder Kühlpäckchen unter anderem:

  • topische Glucocorticoide
  • orale Antihistaminika
  • Zubereitungen mit Menthol und Gerbstoffen
  • Mittel zur Desinfektion

Welche Medikamente genau in Ihrem Fall zu empfehlen sind, sollten Sie in Rücksprache mit Ihrem Arzt klären. Beachten Sie zudem unbedingt die Informationen auf dem jeweiligen Beipackzettel.

Und auch wenn es schwerfällt: Vermeiden Sie es möglichst, zu kratzen. 

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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