Bandwurm beim Menschen: So erfolgt die Behandlung
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Bandwurm beim Menschen: So erfolgt die Behandlung

Die Behandlung eines Bandwurms beim Menschen variiert je nach Art des Befalls. Meist ist sie unkompliziert, in Einzelfällen kann aber auch ein operativer Eingriff notwendig sein. Wie Diagnose und Bandwurm-Therapie im Detail aussehen, erfahren Sie hier.

Diagnose: Bandwurm beim Menschen

Bevor der Arzt eine geeignete Behandlung in die Wege leiten kann, muss er die Art des Bandwurmbefalls im Darm erst einmal diagnostizieren. Ein klares Anzeichen für einen Bandwurm beim Menschen sind sogenannte Proglottiden im Stuhl. Dabei handelt es sich um kleine Fortpflanzungssegmente der Würmer, die sie abwerfen, um sich bei einem Zwischenwirt und Endwirt einzunisten. Bei diesen Wirten handelt es sich immer um Tiere, er Mensch fungiert nämlich als Fehlwirt für den Parasit – die Ansteckung erfolgt oft über den Kontakt von Mensch und Tier. Für die Diagnose stehen dem Mediziner verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Stuhlprobe: In den meisten Fällen wird zunächst eine Stuhlprobe genommen. Diese sollte im besten Fall nicht älter als eine Stunde sein, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten.
  • Laboranalyse: Sind im Stuhl mutmaßliche Wurmteile vorhanden, kommt eine Analyse im Labor infrage.
  • Ultraschall, Tomografie, Röntgenaufnahmen: Mit diesen Maßnahmen kann der Arzt überprüfen, ob Organe von einem Bandwurm befallen sind und sich Zysten gebildet haben.

Bandwurm beim Mensch: Behandlung mit Medikamenten

Liegt eine positive Diagnose und somit ein Befall der Würmer vor, wird die passende Therapie festgelegt. Hierbei ist entscheidend, welche Bandwurm-Art sich eingenistet hat. Handelt es sich beispielsweise um einen ausgewachsenen Rinderbandwurm (Taenia saginata) oder Schweinebandwurm (Taenia solium), ist es in der Regel einfach, die Infektion (beim Schweinebandwurm nennt man die Infektion „Zystizerkose“) zu bekämpfen.

Oft reicht die Einnahme eines Wurmmittels, auch Anthelmintika genannt, aus, um den Wurm zu entfernen. Diese Medikamente gibt es in Saft- oder Tablettenform und mit verschiedenen Wirkstoffen, die unterschiedlich auf den Parasiten einwirken.

Zu den bei Wurmerkrankungen oft eingesetzten Arzneistoffen gehört Pyrantel, das auf den Bandwurm lähmend wirkt. In der Folge wird dieser lebend mit dem Stuhl ausgeschieden. Albendazol und Mebendazol hingegen blockieren die Nährstoffaufnahme des Schmarotzers, sodass dieser abstirbt und tot ausgeschieden wird.

Operation bei hartnäckigen Fällen

Hat sich ein Mensch mit Larven vom Hundebandwurm oder Fuchsbandwurm infiziert, ist die Behandlung schwieriger. In diesem Fall müssen an Organen vorhandene Zysten operativ entfernt oder der Inhalt vorsichtig abgesaugt werden. Zudem wird eine Begleittherapie mit Wurmmitteln eingeleitet. Der Fuchsbandwurm ist besonders hartnäckig: Hier gelingt es nicht immer, die Zysten vollständig zu entfernen. Dann wird der Arzt in der Regel eine Langzeittherapie mit Anthelmintika verordnen.

Krebsmittel sollen gegen hartnäckige Bandwurmlarven helfen
Haben sich Fuchsband- oder Hundebandwurmlarven im Körper angesiedelt, gleicht deren Wachstum dem von Tumoren. Die Larven des Fuchsbandwurmes metastasieren und breiten sich im Körper aus. In 98 Prozent der Fälle befallen sie zunächst die Leber. Forscher testen, ob sie die Ausbreitung und Vermehrung der Larven mithilfe von Krebsmitteln behandeln können.
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Bandwurm beim Mensch: Behandlung kann Nebenwirkungen haben

Die Behandlung einer Bandwurminfektion beim Menschen mit Medikamenten kann einige Nebenwirkungen mit sich bringen. Ist die Therapiedauer kürzer, werden die Mittel meist gut vertragen. Problematisch kann es werden, wenn der Arzt beispielsweise bei einem hartnäckigen Fuchsbandwurm-Befall eine Langzeitbehandlung anweist. Je länger die Bandwurm-Therapie dauert, desto stärker treten die Nebenwirkungen auf. Zu den Symptomen der Nebenwirkungen gehören unter anderem:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Durchfall

Im Zuge dieser Nebenwirkungen ist es möglich, dass Patienten weiter ungewollt abnehmen. Ein erster Gewichtsverlust ist bereits durch die Infektion mit dem Parasiten möglich.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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