Herzinfarkt: Wer ist gefährdet?
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Herzinfarkt: Wer ist gefährdet?

Herzinfarkt: Wer ist gefährdet? Es gibt verschiedene Herzinfarkt-Ursachen. Der Infarkt entsteht, wenn sich die Herzkranzgefäße über Jahre hinweg immer weiter verengen und irgendwann komplett verschließen. Es sind eine Reihe Faktoren bekannt, die das Herzinfarkt-Risiko deutlich erhöhen. Dazu gehört Rauchen.

Arteriosklerotische Plaques verschließen die Gefäße

Ein ungesunder Lebensstil begünstigt Arteriosklerose. Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Gefäßverkalkung genannt, beschreibt die Ablagerung sogenannter Plaques in den Arterien. Diese Plaques bestehen zum Großteil aus Fett und Kalk und verengen zunehmend die Gefäße. Die Funktion des Herzens ist immer stärker eingeschränkt (koronare Herzkrankheit). Verkalkte Arterien gelten als Hauptursache von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Die größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Zu den Personen mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko aufgrund der Bildung von arteriosklerotischen Plaques gehören:

  • Raucher
  • übergewichtige Personen
  • Menschen mit einem hohen Blutdruck
  • Menschen mit hohen Blutfettwerten
  • Diabetiker
  • Menschen, die sich sehr zucker- und fettreich ernähren
  • Personen, die sich nur wenig bewegen

Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren für einen Herzinfarkt zählen Alter, Geschlecht und familiäre Veranlagung. Gibt es in der Familie bereits Herzinfarkt-Fälle, ist auch das eigene Risiko erhöht. Menschen mit bestehenden Herzerkrankungen (Herzschwäche, angeborene Herzfehler) haben ebenfalls ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko.

Herzinfarkt-Ursache: Rauchen und Übergewicht

Die Deutsche Herzstiftung e.V. zählt Rauchen und Übergewicht zu den Hauptschuldigen für einen Herzinfarkt: Rauchen führt zu Entzündungsreaktionen in den Gefäßen. Sie verlieren an Elastizität und werden starrer. Mit Übergewicht in Verbindung stehen Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen sowie die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus - die ebenfalls die Gefäße schädigen. 

Herzinfarkt-Ursache: Bluthochdruck 

Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Gefäßsystems, bei der die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch sind. Aufgrund der erhöhten Belastung der Blutgefäße kann Bluthochdruck zu massiven Schäden an den Blutgefäßen führen. Von einem Bluthochdruck sprechen Mediziner, wenn bei verschiedenen Messungen an unterschiedlichen Tagen Werte von 140 zu 90 mmHg oder höher auftreten. Für Selbstmessungen zu Hause gilt eine Obergrenze von 135 zu 85 mmHg. Laut der Deutschen Hochdruckliga e.V. ist Bluthochdruck der Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Herzinfarkt-Ursache: erhöhte Blutfettwerte 

Zu viel Cholesterin im Blut ist ungesund. Zwar ist Cholesterin ein wichtiges Baumaterial für die Wände unserer Körperzellen. Strömt jedoch zu viel davon durch unsere Blutgefäße, vor allem das sogenannte „böse“ LDL-Cholesterin, steigt das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. LDL steht für Low Density Lipoprotein. Zu viel LDL kann sich an den Gefäßwänden absetzen – besonders, wenn diese beispielsweise durch Rauchen oder Bluthochdruck vorbelastet sind.

Herzinfarkt-Ursache: Diabetes mellitus 

Auch Diabetes gilt als eine der Hauptursachen für Herzinfarkt. Über 60 Prozent der Menschen, die aufgrund eines Herzinfarkts ins Krankenhaus kommen, haben Diabetes oder zumindest Störungen im Zuckerstoffwechsel. Diabetes fördert Arteriosklerose und Entzündungsreaktionen in den Gefäßen.

Herzinfarkt-Ursachen: nicht beeinflussbare Faktoren

Allerdings kann auch eine gesunde Lebensweise nicht zu 100 Prozent vor Herzinfarkt schützen. Es gibt viele weitere Herzinfarkt-Risikofaktoren, die sich nicht beeinflussen lassen: genetische Faktoren, das Alter oder bestimmte Erkrankungen, wie etwa ein angeborener Herzfehler. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle beim Herzinfarkt-Risiko: Männer erleiden häufiger einen Herzinfarkt als Frauen. Trotzdem: Ein gesunder Lebensstil trägt entscheidend dazu bei, dass das Herz gesund bleibt.

Selbst-Test: Wie herzinfarktgefährdet bin ich?

Vielleicht haben Sie bei der ein oder anderen Herzinfarkt-Ursache an sich selbst gedacht und fragen sich nun: Wie herzinfarktgefährdet bin ich? Eine erste Orientierung bezüglich Ihres Herzinfarkt-Risikos kann Ihnen der Selbsttest der Deutschen Herzstiftung e.V geben. Beachten Sie aber: Dieser Test kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Besprechen Sie das Ergebnis des Tests mit Ihrem Hausarzt, wenn mehrere Herzinfarkt-Ursachen auf Sie zutreffen und Ihr Herzinfarkt-Risiko erhöht ist.

Wie herzinfarktgefährdet bin ich? Hier geht es zum Risikotest „Herzinfarkt: Sind Sie gefährdet?“ der Deutschen Herzstiftung.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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