Herzinfarkt bei Frauen: Oft mit Magenverstimmung verwechselt
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Herzinfarkt bei Frauen: Oft mit Magenverstimmung verwechselt

Der Herzinfarkt bei Frauen äußert sich häufig anders als bei Männern. Brennende Brustschmerzen und Atemnot bleiben bei Frauen oft aus, dafür sind häufig starke Oberbauchschmerzen und Übelkeit Warnzeichen für einen Herzinfarkt. Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sollten Sie ernst nehmen.

Herzinfarkt-Symptome bei Frauen anders als bei Männern

Bei Männern macht sich ein Herzinfarkt in der Regel durch Luftnot und plötzliche starke Schmerzen im linken Brustbereich bemerkbar, die unter Umständen auch auf den Arm, in den Rücken oder Unterkiefer ausstrahlen können. Es kommt zwar vor, dass sich ein Herzinfarkt bei Frauen ähnlich eindeutig zeigt, häufig sind die Symptome jedoch unspezifischer.

Herzinfarkt bei Frauen: Schmerzen im Oberbauch ernst nehmen

Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Kurzatmigkeit gehören der Deutschen Herzstiftung e.V. zufolge zu den Beschwerden, die bei Frauen einen Herzinfarkt ankündigen können. Insbesondere wenn solche Zeichen in zuvor noch nicht gekannter Heftigkeit auftreten, sei es wichtig, an einen Herzinfarkt zu denken.

Herzinfarkt bei Frauen: Statt Schmerzen eher Druckgefühl

Eine weitere Besonderheit bei Frauen betreffen die Symptome im Brustbereich: Statt starker Schmerzen handele es sich dabei im Vergleich zu Männern deutlich häufiger um ein Druck- oder Engegefühl. Dieses müsse ebenso ernst genommen werden.

Spezielle Gefahren beim Frauenherzinfarkt

Die große Gefahr eines Herzinfarkts bei Frauen ist, dass dieser zu spät erkannt wird. Die Betroffenen denken selten an einen Herzinfarkt, wenn sie starke Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch empfinden; eher wird eine Magenverstimmung angenommen. Symptome wie Kurzatmigkeit, Erschöpfung und Müdigkeit halten Betroffene häufig für Zeichen von Stress. Auch Ärzte tendieren oft dazu, die Warnzeichen als psychische oder psychosomatische Folgen von Überlastung fehlzudeuten. Wird der Herzinfarkt jedoch erst spät erkannt, sind die Heilungs- und Überlebenschancen geringer.

Herzinfarkt-Risiko: Frauen bis zu den Wechseljahren geschützt

Das Herzinfarkt-Risiko bei Frauen steigt Herzexperten zufolge zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr an. Eine bedeutsame Einflussgröße ist der Hormonhaushalt beziehungsweise Änderungen im Hormonhaushalt, die mit den Wechseljahren einsetzen. Mit nachlassender Hormonproduktion nimmt der natürliche Herzinfarkt-Schutz ab. Die koronare Herzkrankheit tritt bei Frauen daher häufig nach den Wechseljahren auf.

Herzinfarkt-Vorboten: Worauf Frauen achten sollten

Bereits ein Jahr vor dem akuten Herzinfarkt bei Frauen können erste Warnzeichen auf die bevorstehende Gefahr hinweisen. Dazu gehören Schlafstörungen, Erschöpfung und extreme Müdigkeit, auch im Ruhezustand. Schweißausbrüche ohne erkennbaren Grund sollten ebenso ernst genommen werden.

Diese Faktoren erhöhen das Herzinfarkt-Risiko bei Frauen

Übergewicht, erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte gehören zu den Risikofaktoren, die das Auftreten eines Herzinfarkts begünstigen. Frauen die rauchen, sind ebenfalls gefährdet. Und auch Frauen, die mit der Pille verhüten, sollten auf ihre Herzgesundheit achtgeben.

So lässt sich ein Herzinfarkt bei Frauen behandeln

Frauen profitieren nach einem Herzinfarkt von speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Reha-Maßnahmen, die nicht nur kurzfristig die unmittelbaren körperlichen Beschwerden behandeln, sondern langfristig und umfassend wirken. So ist es für Herzinfarkt-Patientinnen sinnvoll, wenn bei ihrem Sportprogramm Spaß und Austausch mit anderen Menschen im Vordergrund stehen und weniger die sportliche Leistung. Außerdem kann eine psychologische Beratung dabei helfen, Stress und Überlastung künftig zu reduzieren und besser auf sich zu achten.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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