Grüner Star: Das sind die Ursachen des Glaukom
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Grüner Star: Das sind die Ursachen des Glaukom

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zu Erblindung führen kann. Viele Menschen wissen nicht, dass sie gefährdet sind oder bereits an einem Glaukom leiden. Eine Früherkennung durch Wissen über die Ursachen kann das Augenlicht retten, indem Sehnerv und Netzhaut vor weiterer Schädigung bewahrt werden. Nicht nur Augenkrankheiten selbst, sondern andere Erkrankungen und Faktoren können ein Glaukom auslösen.

Erhöhter Augeninnendruck

Die Ursache, weshalb ein Glaukom in den vielen Fällen entsteht, ist ein erhöhter Augeninnendruck. Dem zugrunde liegen verschiedene Erkrankungen, die zu vermehrtem Druck im Augapfel führen. Hier besteht ein Zusammenhang mit hohem Blutdruck. Er steigert den Augeninnendruck. Auch die Verabreichung blutdrucksenkender Medikamente stört den Augeninnendruck. Druck entsteht, weil das Kammerwasser nicht normal abfließen kann. Es versorgt bei normaler Funktion die Linse und die Hornhaut durch kontinuierlichen Austausch mit Sauerstoff. Das Kammerwasser verursacht einen Stau, der Druck steigt. In der Folge schädigt auch der Mangel an Sauerstoff das Auge. Der erhöhte Druck verändert die Hornhaut durch die mechanische Schädigung, schädigt Nervenzellen und gefährdet die Sehfähigkeit.

Durchblutungsstörung des Sehnervs

Nicht jede Form des Glaukoms geht primär mit erhöhtem Augeninnendruck einher, wie aktuelle Untersuchungen gezeigt haben. Eine gestörte Versorgung der Blutgefäße des Sehnervs kann die Netzhaut schädigen und damit die Sehkraft. Bei ungesunder Lebensweise (Übergewicht, Bluthochdruck, Nikotin) passen sich die Blutgefäße nicht mehr an, sie sind fehlreguliert. Als Folge erhöht sich entweder der Augeninnendruck wiederum oder die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung im Auge funktioniert nicht mehr.

Ablagerungen (Plaques)

Wenn Ablagerungen im Kammerwasser vorhanden sind, kann das zur Bildung des Grünen Stars führen. Hierbei ist keine Störung des Drucks im Augeninneren vorhanden. 

Angeborene Fehlbildung im Augeninneren

Der Grüne Star wird oft assoziiert als eine Erkrankung im fortgeschrittenen Alter. Zwar tritt sie meist in einem Alter ab 40 auf, kann in einigen Fällen jedoch eine angeborene Ursache haben. Durch eine anatomische Fehlbildung kann das Kammerwasser nicht optimal abfließen und verursacht ansteigenden Druck.

Erbliche Faktoren

Sind die elastischen Bindegewebsfasern gestört und aus einer erblichen Disposition heraus, nennt man das PEX-Glaukom (Pseudoexfoliationsglaukom). Der Sehnerv ist außerordentlich empflindlich auf Druckveränderungen und das Gewebe in seiner Elastizität vermindert. Ablagerungen sind nicht nur im Auge, sondern auch auf der Haut und in Organen nachweisbar. Bei dieser Erkrankung ist ein hoher Augeninnendruck vorhanden. Man geht davon aus, dass durch die herabgesetzte Gewebestabilität oxidativer Stress mehr Einfluss hat, ein Glaukom zu verursachen.

Augen-Entzündungen

Ist die Regenbogenhaut entzündet, können sich Pigmente aus der Regenbogenhaut lösen und gemeinsam mit Proteinen im Kammerwinkel ablagern. Diese Ursache des Glaukom kann schon in jungen Jahren auftreten. 

Verletzungen im Auge

Durch Verletzungen im Auge (Risse in der Linse oder Linsen-Verschiebungen) ist die Gefahr eines Glaukoms verstärkt gegeben. 

Glaukomanfall

Eine gefährliche Ursache für den Grünen Star sind plötzlich auftretende und deutlich spürbare bis schmerzhafte Druckveränderungen: Das Kammerwasser kann nicht mehr abließen und erhöht den Druck in kürzester Zeit um ein Vielfaches. Man spricht von einem Glaukomanfall, der sofort behandelt werden muss, um Netzhautschäden zu verhindern. 

Allgemeine Erkrankungen, die zu Grünem Star führen können

Die Ursachen für den veränderten Druck im Auge müssen also nicht an einer Augenkrankheit selbst liegen, sondern können als Folge anderer Erkrankungen auftreten, die einerseits den Abfluss des Kammerwassers behindern. Andererseits kann durch Krankheiten bedingt die Durchblutung gestört sein, was ebenfalls zu Netzhautschäden führen kann. Diese Risikofaktoren sind auf einen Blick zusammengefasst: - Entzündliche Veränderungen- Verletzte oder verengte Blutgefäße (Migräne, Reynaud-Syndrom, Tinnitus)- Narbenbildung- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Koronare Herzkrankheit, Herzschwäche, Arterielle Verschlusskrankheit)- Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)- Hoher Blutdruck (Hypertonie)- Hohe Bluttfettwerte- Übergewicht- Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus)- Autoimmunerkrankungen- Schlechte Lebensgewohnheiten (Rauchen)- Einnahme von Kortison- Nebenwirkung blutdrucksenkender Medikamente- Pupillenerweiternde Augentropfen- Fehlsichtigkeit über 4 Dioptrien mit verändertem Augapfel- Familiäre Vorbelastung mit einem Glaukom- Ethnien: Dunkelhäutige, Menschen mit hispanoamerikanischer Herkunft

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
CK
Christopher Kiel
Autor/-in
Der Ernährungswissenschaftler setzt sich mit den täglichen Fragen rund um Ernährung auseinander.
Christopher Kiel
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