Gerstenkorn am Auge: Ursachen und Behandlung
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Gerstenkorn am Auge: Ursachen und Behandlung

Das Hordeolum, umgangssprachlich auch Gerstenkorn genannt, ist eine häufige und unangenehme Gesundheitsbeschwerde. Zwar handelt es sich bei der Entzündung am Lidrand normalerweise nicht um eine gefährliche Erkrankung, vermeiden möchten Sie sie jedoch allemal. Wenn Sie also wissen wollen, wie es zur Entwicklung eines Gerstenkorns kommen kann und welche Beschwerden typisch sind, lesen Sie hier weiter.

Ursachen des Gerstenkorns

Als Ursache eines Gerstenkorns gilt eine bakterielle Infektion, zumeist mit der Art Staphylococcus aureus, die auch viele andere Erkrankungen und Syndrome von Hirnhautentzündung bis Sepsis auslösen kann. Gelegentlich kommen auch Streptokokken-Arten als Auslöser infrage. Da diese Spezies sehr weit verbreitet sind, benötigen sie keinen speziellen Infektionsweg. Es ist jedoch möglich, das Gerstenkorn über Reiben mit vorher an einem Entzündungsherd kontaminierten Händen auszulösen. 

Einige Faktoren können die Entwicklung eines Gerstenkorns begünstigen. Dazu zählen alle Umstände, die zu einem Austrocknen der Bindehaut, einer Reizung des Auges oder einer Schwächung des Immunsystems führen können. Insbesondere Zugluft, Stress, Tabakrauch, das häufige Tragen von Kontaktlinsen oder Make-up sind hier zu nennen. Auch eine chronische Lidrandentzündung (Blepharitis) zählt zu den Risikofaktoren. Dasselbe gilt für Diabetes und AIDS. Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Hygiene im Umgang mit allen Objekten dar, die mit dem Auge und seiner Umgebung in Berührung kommen - wie Waschlappen oder Pinsel und natürlich die Hände selbst.

Symptome des Gerstenkorns

Die Symptome des Gerstenkorns sind die einer Entzündung: Rötung, Schwellung und örtliche Überwärmung der betroffenen Stelle sowie Schmerzen. Diese Anzeichen nehmen rasch zu und verursachen oft starke Beschwerden im Alltag. Die Schwellung liegt rund um das eigentliche "Gerstenkorn", eine eitergefüllte, feste Blase in namensgebender Farbe. Je nach Lage und Schwere der Entzündung kann auch die umliegende Bindehaut betroffen sein und sich ebenfalls leicht entzünden. Dazu wölbt sich das Lid oft etwas vor. Empfindliche oder anderweitig bereits immungeschwächte Betroffene können auch Fieber entwickeln. Zumeist heilt es jedoch ohne Schwierigkeiten von selbst aus, nachdem es sich geöffnet hat. Dieser Prozess dauert zumeist vier bis sechs Tage, dabei sollte auf strenge Hygiene geachtet werden, um keine Folgeinfektionen zu riskieren. Lidabszesse und generalisierte Augenentzündungen stellen eher seltene, aber problematische Komplikationen des Gerstenkorns dar.

Gerstenkorn: Abgrenzung zum Hagelkorn 

Manchmal kommt es zu einem Phänomen, das dem Gerstenkorn relativ ähnlich sieht - dem sogenannten Hagelkorn (Chalazion). Es tritt ebenfalls am Lid auf, kurz unter dessen Rand, und hat ebenfalls eine ungefähr gerundete Form mit Schwellung der Umgebung. Allerdings wächst es nur sehr langsam und verursacht normalerweise kaum bis keine Schmerzen, lediglich durch Druck erhöhte Reibung im Auge kann zu Beschwerden führen. Dazu ist es, wie der Name schon erahnen lässt, wesentlich größer und kann die Ausmaße einer Haselnuss erreichen.

Hierbei handelt es sich um eine Talgdrüse, die Meibom-Drüse. In diesem Fall ist deren Ausführgang verstopft, jedoch produziert sie weiter Sekret, das sich ansammelt und verhärtet. Ursächlich können verschiedene chronische Entzündungen - oft auch ein Gerstenkorn - sein, ebenso wie einige Hauterkrankungen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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