Alterssichtigkeit: Wenn die Augen altern
Alterssichtigkeit kommt schleichend
Wer bisher stets gute Augen hatte und auch ohne Sehhilfe alles scharf sehen konnte, ist zunächst irritiert: Alterssichtigkeit (Presbyopie) kommt schleichend. Kleine Schriften lassen sich zunehmend schlechter entziffern. Erst wenn man den Text etwas weiter von den Augen entfernt hält, erscheinen die Buchstaben klarer. Das Tablet- oder Smartphone-Display ist immer schwieriger zu erkennen und wer beim Einkaufen die Inhaltstoffe eines Produkts überprüfen will, gerät in Schwierigkeiten - vor allem, wenn die Beleuchtung nicht optimal ist.
Presbyopie: Im Alter wird die Linse steifer
Der Grund für diese Probleme ist die normale Alterung des Auges. In der Jugend ist die Linse des Auges weich und elastisch. Sie kann sich verformen, so dass das Auge sich an unterschiedliche Sehentfernungen anpassen kann. Beim Blick in die Ferne ist sie flach, beim Blick auf ein Objekt in unmittelbarer Nähe wölbt sie sich stärker. Diese Fähigkeit, Augenärzte sprechen von der Akkommodation, geht nach und nach verloren. Die Linse wird immer steifer und die für die Nahsicht notwendige Anpassung funktioniert nicht mehr.
Lesehilfen aus der Drogerie nur vorübergehend empfehlenswert
Viele Menschen behelfen sich zunächst mit einer einfachen Lesehilfe, die es im Super- oder Drogeriemarkt zu kaufen gibt. „Auf Dauer ist eine fachgerecht angepasste Lesebrille besser geeignet, die die individuellen Besonderheiten wie beispielsweise eine Verkrümmung der Hornhaut (Astigmatismus) oder den Pupillenabstand berücksichtigt“, erklärt Christian Theinert vom Pressereferat des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA). Dem Augenarzt zufolge sind Lesehilfen aus der Drogerie in der Regel allenfalls für eine kurze Lesedauer und nur vorübergehend geeignet.
Mit Alterssichtigkeit zum Augenarzt gehen
Wenn die Alterssichtigkeit einsetzt, ist es sinnvoll, zunächst eine Augenarztpraxis aufzusuchen. Denn bei einer fachärztlichen Untersuchung können nicht nur die Sehschärfe und der Bedarf für eine Lesebrille ermittelt werden. Es lässt sich auch abklären, ob die Augen abgesehen von der Alterssichtigkeit gesund sind.
Grüner Star, Grauer Star und AMD: häufige Augenerkrankung im Alter
Einige Krankheiten, die das Augenlicht bedrohen können, treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Das gilt unter anderem für das Glaukom (Grüner Star), bei dem ganz allmählich der Sehnerv abstirbt. Diese Krankheit verläuft lange ohne Beschwerden. Sie verursacht keine Schmerzen. Die Patienten bemerken auch die von der Krankheit hervorgerufenen Ausfälle im Gesichtsfeld zunächst nicht, die erst am Rand entstehen und erst im späten Stadium im Zentrum des Sehfelds bemerkbar sind. Dadurch entstandene Schäden lassen sich nicht rückgängig machen und unbehandelt droht die Erblindung. Andere Krankheiten, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten sind die Katarakt (Grauer Star) und die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD).
Ab 40 Jahren Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen
Ab dem Alter von 40 Jahren empfehlen Augenärzte deshalb eine Früherkennungsuntersuchung. Sie umfasst die Untersuchung des Sehnervs und die Messung des Augeninnendrucks. So lassen sich Anzeichen für das Glaukom und andere Augenerkrankungen erkennen, bevor das Sehvermögen bedroht ist. Über die gesamte Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten wird der Augenarzt im Fall einer Augenkrankheit beraten.
Pressemeldung vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.