Nachtblindheit: Symptome und Ursachen der Sehstörung
Was ist Nachtblindheit?
Menschen, die unter Nachtblindheit leiden, sehen in der Dämmerung oder im Dunkeln nur sehr schlecht bis gar nichts. Grund dafür ist ein Schaden an der Netzhaut, oder genauer: der Stäbchenzellen des Auges, die die Hell-Dunkel-Wahrnehmung ermöglichen. Nachtblindheit betrifft vor allem Personen zwischen 30 und 50 Jahren und ist selten eine Einzelerkrankung, sondern meistens die Folge anderer gesundheitlicher Probleme.
Erbkrankheiten als Ursache für Nachtblindheit
Es gibt eine Reihe von angeborenen Augenkrankheiten wie zum Beispiel Morbus Oguchi oder Fundus albipunctatus, zu deren Symptomen Nachtblindheit gehört. Derartig erbliche Augenkrankheiten bringen in der Regel verschiedene weitere Sehprobleme mit sich, wie etwa:
• hohe Blendempfindlichkeit • Augenzittern • geringe Sehschärfe • zunehmende Farbenblindheit • eingeschränktes Sichtfeld
Die meisten dieser Erkrankungen fallen untern den Oberbegriff Retinitis pigmentosa, der eine Gruppe von Augenkrankheiten beschreibt, bei denen die Stäbchen- und/oder Zapfenzellen der Netzhaut absterben.
Nicht-erbliche Ursachen für Nachtblindheit
Nachtblindheit muss nicht immer genetische Ursachen haben. Manchmal tritt sie auch spontan auf oder in Folge anderer erworbener Erkrankungen. Dazu gehören:
• Hornhauttrübung • Diabetes mellitus • Vitamin-A-Mangel
Ein Mangel an Vitamin A tritt in Industrieländern dank ausgewogener Ernährung kaum auf. Lediglich während der Schwangerschaft oder bei Mangelernährung – etwa infolge von Essstörungen oder Darmerkrankungen – ist eine Unterversorgung mit dem Augenvitamin möglich.
Grauer Star & altersbedingte Pseudo-Nachtblindheit
Der Graue Star und die natürliche Alterung der Augen bringen Symptome mit sich, die Betroffene schnell mit Nachtblindheit verwechseln:
• erhöhte Blendempfindlichkeit • schlechtere Anpassung des Auges bei Hell-Dunkel-Wechseln • eingeschränkte Sicht bei Dunkelheit
Auch wenn sich die Symptome ähneln, führt Grauer Star nicht zu echter Nachtblindheit.
Test auf Nachtblindheit
Wenn Sie bemerken, dass Sie nachts schlecht sehen, wenden Sie sich an Ihren Augenarzt. Er kann anhand einiger Untersuchungen abklären, was die Ursache der vermeintlichen Nachtblindheit ist und entsprechende Maßnahmen einleiten.
Behandlung bei Nachtblindheit durch Retinitis pigmentosa
Die durch Retinitis pigmentosa ausgelöste Nachtblindheit ist bisher leider nicht heilbar, da die Ursache in den Genen liegt. Im Zuge dieser Erkrankung können Betroffene auch ganz erblinden. Die Forschung arbeitet aber an Lösungswegen wie zum Beispiel:
• Gentherapie • Stammzelltherapie • elektronische Netzhautimplantate • Behandlungen zum Zellschutz
Betroffene können versuchen, an aktuellen Studien teilzunehmen. Bis eine Methode zur Heilung gefunden wurde, können nur Hilfsmittel wie der Blindenstock oder Orientierungstraining den Umgang mit der Einschränkung erleichtern.
Therapie bei Nachtblindheit im Alter
Wenn es sich gar nicht um echte Nachtblindheit handelt, sondern um eine altersbedingte Sehschwäche, löst oft schon eine neue Brille das Problem. Außerdem sollten Sie beim Autofahren Ihre Windschutzscheibe sauber halten, um weniger Blendeffekte im Sichtfeld zu haben.