Hausmittel gegen Gerstenkörner
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Hausmittel gegen Gerstenkörner

Gerstenkörner sind unangenehm und lästig. Grund genug, sie schnellstmöglich zu überstehen. Dafür ist jedoch nicht zwingend ein Arztbesuch notwendig. Bei leichteren Fällen können Hausmittel helfen, eine schnelle Heilung des Gerstenkorns (Hordeolum) zu erzielen. Diese sollten Sie jedoch mit Bedacht wählen, um die Infektion nicht zu verschlimmern.

Behandlung des Gerstenkorns mit Hausmitteln

Als sinnvolles Hausmittel zur Behandlung des Gerstenkorns gilt trockene Wärme. Zu diesem Zweck kann eine Rotlichtlampe genutzt werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Einwirkzeit nur kurz (5-10 Minuten, 2x täglich), der Abstand zur Lampe ausreichend (mindestens 50 Zentimeter) und die Augen stets geschlossen sind, um Verbrennungen und Augenschäden zu vermeiden. Verflüssigt sich beim Erwärmen das Sekret des Gerstenkorns, kann es vorsichtig mittels Lidmassage nach außen ausgestrichen werden.

Feuchte Kompressen gegen Gerstenkörner

Bisweilen werden zur Behandlung auch warm-feuchte Kompressen empfohlen. Als Wirkstoffe dienen oft Fencheltee, Bockshornkleesamen, Schwarztee oder Augentrost (Euphrasia). Fenchel gilt jedoch nicht nur als entzündungshemmend, sondern auch als reizend, weshalb er sich nur bedingt eignet. Bei Schwarzteekompressen wird die adstringierende, also zusammenziehende, Wirkung der enthaltenen Gerbsäuren genutzt. Augentrost wiederum soll entzündungshemmend und beruhigend bei Augenkrankheiten wirken, ein wissenschaftlicher Nachweis für die Wirkung steht jedoch noch aus. Generell besteht bei feuchten Kompressen immer die Gefahr der Gewebeaufweichung, wodurch Erreger weiter ins Auge und seine Nachbargewebe verschleppt werden können und sich die Infektion ausbreitet. Aufgrund der Ansteckungsgefahr sollten zudem Einwegkompressen und keine gemeinsamen Handtücher genutzt werden.

Was Sie vermeiden müssen

Eine Behandlung in Eigenregie ist nur bei leichten Beschwerden empfehlenswert. Zwar führen Geduld und Hausmittel oft zu den gewünschten Resultaten, es gibt jedoch Ausnahmen. Halten die Symptome über längere Zeit an oder verstärken sich sogar, ist ein Arztbesuch unabdingbar. Das gilt im Besonderen, wenn Fieber oder allgemeines Unwohlsein hinzukommen. Eine professionelle Behandlung ist auch dann zwingend notwendig, wenn sich die Entzündung auf Strukturen des Auges, beispielsweise die Bindehaut, ausweitet, da es sonst zu Komplikationen und bleibenden Schäden kommen kann.

Hausmittel sollten die Augen nicht reizen

Bei Hausmitteln ist zudem wichtig, dass sie das empfindliche Auge nicht chemisch oder mechanisch reizen. Eine solche Reizung kann beispielsweise Kamille auslösen, die auch allergische Reaktionen verursachen kann. Beim Umgang mit dem Gerstenkorn ist außerdem sehr wichtig, dass austretendes Sekret nicht in das Auge hinein gerieben wird, da es infektiös ist und zu weiteren Entzündungen führen kann. Auf keinen Fall sollten Sie den Versuch machen, das Gerstenkorn selbst aufzustechen, da hierbei die Gefahr besteht, das Auge erheblich zu verletzen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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