Geschwollene Füße bei Hitze: Ursachen und Tipps
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Geschwollene Füße bei Hitze: Ursachen und Tipps

In der warmen Jahreszeit passiert es nach einem langen Tag in Schuhen schnell, dass die Füße anschwellen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch ungesund. Lesen Sie hier, warum Füße bei heißen Temperaturen anschwellen, und wie Sie die Beschwerden in den Griff bekommen. Die besten Tipps gegen geschwollene Füße bei Hitze.

Geschwollene Füße und Beine bei Hitze: die Gründe

Geschwollene Füße bei Hitze kennen viele. Ist das Wetter heiß, setzt der natürliche Kühlmechanismus des Körpers ein: Die Blutgefäße erweitern sich, sodass Flüssigkeit in das hautnahe Gewebe gelangen kann. Dies hat allerdings zur Folge, dass es für die Venen schwieriger wird, das Blut aus den unteren Extremitäten wieder Richtung Herz zu pumpen. Die Schwerkraft arbeitet hier sozusagen gegen den Körper. Flüssigkeit sinkt daher zunehmend in Füße und Knöchel, es kommt zu Wassereinlagerungen und Schwellungen (Ödemen). 

Frauen sind von den Beschwerden im Schnitt häufiger betroffen als Männer. Bei ihnen ist das Bindegewebe schwächer ausgebildet, sodass die Venen weniger gut stabilisiert werden können.

Die Beschwerden können unter anderem durch die folgenden Faktoren verschlimmert werden

  • Eine stark salzhaltige Ernährung: Es entsteht ein Ungleichgewicht im Wasser-Salz-Haushalt des Körpers, der dem durch vermehrte Wassereinlagerungen entgegenzuwirken versucht.
  • Zu geringe Flüssigkeitszufuhr: Vor allem an heißen Tagen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Wasser fördert die Venentätigkeit und unterstützt den Körper so dabei, Flüssigkeitseinlagerungen abzutransportieren.
  • Langes Stehen oder Sitzen: Im Sitzen oder Stehen hat es der Körper schwerer, das Blut zurück zum Herzen zu pumpen. Gehen regt dagegen die Blutzirkulation an.
  • Zunehmendes Alter: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Blutzirkulation im Körper, sodass es leichter zu geschwollenen Füßen und Beinen kommen kann.
  • Schwangerschaft: Zusätzliche Flüssigkeit und Gewicht belasten den Körper während der Schwangerschaft. Bei warmen Temperaturen kommen diese Faktoren noch stärker zum Tragen.
  • Übergewicht: Übergewicht beeinträchtigt die Venen und belastet das Kreislaufsystem. Der Abtransport von Blut und aufgestauter Flüssigkeit aus den Beinen wird zusätzlich erschwert.
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Geschwollene Füße bei Hitze? Viel trinken ist angesagt!

Was tun bei dicken, geschwollenen Füßen bei Hitze?

Treten die Schwellungen an Füßen und Beinen nur vorübergehend auf und reduzieren sich über Nacht von selbst wieder, können Sie den Beschwerden gut mithilfe von Hausmitteln entgegenwirken. Bewegung, bei heißem Wetter vorzugsweise in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, wirkt sich beispielsweise positiv auf die Blutzirkulation aus. Grundsätzlich gilt: Jede Bewegung, die die Wadenmuskulatur beansprucht, hilft, aufgestaute Flüssigkeit aus den Beinen abzutransportieren.

Fahren Sie zum Beispiel mit dem Fahrrad ins Büro, machen Sie nach der Arbeit noch einen ausgedehnten Spaziergang oder gehen Sie schwimmen. Vor allem Letzteres eignet sich bei heißem Wetter hervorragend, um geschwollenen Beinen und Füßen entgegenzuwirken: Das Wasser kühlt den Körper, der Wasserdruck liefert eine leichte Massage und die horizontale Lage beim Schwimmen sorgt zusätzlich dafür, dass die Venen leichter arbeiten können. 

Heiß-kalte Wechselbäder fördern die Durchblutung. Vermeiden sollten Sie dagegen heiße Bäder und Duschen sowie Saunagänge. Diese können die Beschwerden bei geschwollenen Füßen und Beinen verschlimmern. Besser: Duschen Sie warm und brausen Sie Ihre Beine am Ende mit einem kalten Wasserstrahl ab. 

Betroffene, die während der Arbeit lange sitzen oder stehen müssen, können trotzdem einiges dafür tun, damit Schwellungen in den Füßen auch bei Hitze nicht überhandnehmen: 

  • Sitzen Sie bei Hitze nicht zu lange in einer Position am Schreibtisch und schlagen Sie Ihre Beine am besten nicht übereinander. Dies kann die Blutzirkulation weiter beeinträchtigen.
  • Tragen Sie luftige Schuhe.
  • Nehmen Sie sich regelmäßig kurz Zeit, um ein wenig herumzulaufen. 
  • Haben Sie ein Einzelbüro oder sonst die Möglichkeit dazu, legen Sie die Füße zwischendurch immer mal wieder hoch. Auf diese Weise kann das Blut besser zurück in Richtung Herz fließen. 
  • Steht Ihnen bei Hitze ein Ventilator zur Verfügung, positionieren Sie diesen ab und zu unter dem Tisch, sodass er Ihre Füße kühlen kann.

Zusätzlich zu Bewegung können Stütz- und Kompressionsstrümpfe vorbeugend gegen Schwellungen in Beinen und Füßen zum Einsatz kommen. Der zusätzliche Druck, den diese speziellen Strümpfe auf die geweiteten Venen ausüben, hilft, die Blutzirkulation anzuregen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Strümpfe tatsächlich recht eng sitzen. Optimalerweise werden Stütz- und Kompressionsstrümpfe daher von entsprechendem Fachpersonal im Sanitätshaus individuell angepasst.

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Stütz- oder Kompressionsstrümpfe können geschwollenen Füßen bei Hitze vorbeugen.

Abends kann eine Massage der Füße, Knöchel und Unterschenkel Betroffenen dabei helfen, Schwellungen in den Beinen schneller abklingen zu lassen. Sanfte, kreisende Bewegungen von den Füßen nach oben versetzen die aufgestaute Flüssigkeit in Bewegung, die Venen werden beim Abtransport unterstützt.

Als Geheimtipp gilt überdies die Rosskastanie: Sie enthält Aescin, ein Gemisch aus über 30 verschiedenen Saponinen. Der Pflanzenwirkstoff ist entzündungshemmend und hilft dem Körper dabei, die Blutgefäße wieder zu verengen. Beides kann dazu beitragen, Schwellungen zu lindern. Betroffene sollten aber auf keinen Fall versuchen, selbst eine Arznei aus gesammelten Rosskastanien herzustellen, denn die Nüsse sind giftig. Besser ist da die fachkundige Beratung durch einen Apotheker.

Ernährungstipps gegen geschwollene Füße bei Hitze

Auch eine gesunde Ernährung kann bei hitzebedingt geschwollenen Füßen helfen. Grundsätzlich gilt hier, dass gesunde Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse förderlich sind. Schwere Speisen, die die Verdauung unnötig belasten, sollten dagegen vermieden werden. Auch sehr salzhaltige Gerichte sollten Betroffene besser nicht zu sich nehmen.

Bestimmte Lebensmittel wie rote Beete, grünes Blattgemüse wie Spinat und Salat, Kürbis, Spargel aber auch grüne Bohnen, Zitronen und Ananas wirken auf natürliche Weise harntreibend. Sie fördern die Urinproduktion und unterstützen den Körper so dabei, aufgestaute Flüssigkeit abzubauen und Schwellungen zu lindern. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit mindestens zwei Litern Wasser am Tag hilft ebenfalls, Blutstau und Wasseransammlungen in den Füßen zu verhindern. Wichtig: Menschen mit Herz- oder Nierenerkrankungen sollten die tägliche Flüssigkeitszufuhr mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin abstimmen.

Magnesium ist wichtig für die Blutzirkulation und vor allem in Lebensmitteln wie Nüssen, Kernen, Fisch, Avocado, Bananen und grünem Blattgemüse enthalten. Betroffene können Beschwerden durch geschwollene Füße zusätzlich durch die Einnahme von entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln entgegenwirken. Hier sollte zunächst allerdings eine Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin oder sogar einem Venenspezialisten erfolgen.

Bei ausgeprägten Schwellungen am Fuß: Arzt aufsuchen

Wenn die geschwollenen Füße nicht nur an heißen Tagen auftreten und die Ausprägungen so heftig sind, dass Sie Ihre Schuhe kaum schließen können, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen. Besenreiser können auf eine Venenerkrankung hindeuten. In solchen Fällen hilft ein Venenspezialist, der Phlebologe. Dieser kann per Ultraschall feststellen, ob die Adern beschädigt sind und das Blut unter Umständen nicht mehr richtig zirkulieren kann. Die Beine schwellen dann oft an und jucken, Krampfadern können sich bilden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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