Alles Wichtige rund um den Kürbis
Sorten und Arten von Kürbissen
Bleiben wir kurz in der Botanik und weiteren Superlativen: Von der Pflanzengattung Cucurbita gibt es weltweit 27 Arten. Hiervon werden fünf Arten kultiviert. Diese wiederum werden in hunderten verschiedener Sorten gezüchtet. Kleinste, 50 Gramm leichte Zierkürbisse, die in der herbstlichen In- und Outdoor Dekoration gnadenlos darauf hinweisen, dass der Sommer vergangen ist sind ebenso darunter wie Rekordfrüchte, die man um des Spaßes Willen wachsen ließ, bis sie über 1.000 Kilogramm (!) auf die Waage brachten.
Die Vielfalt von Form und Farbe finden Sie bei kaum einer anderen Frucht: kugelrund, UFO-förmig, flaschenartig. Mit glatter, genoppter oder riefiger Schale. Ein-, oder mehrfarbig in rot, orange, gelb, grün. Mit Punkten, Streifen oder Netzmustern. Es gibt Kürbisse, die man besser vor der weiteren Verarbeitung schält, wie etwa den Butternut - und es gibt solche, bei denen man die Schale mitessen kann, zum Beispiel beim Hokkaido Kürbis. Wir werden in einem eigenen Kapitel näher auf die Verwendungsmöglichkeiten diverser Kürbisarten eingehen.
Geschichte der Kürbisse
Kürbisse stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und wurden dort in präkolumbianischer Zeit bereits vor 10.000 Jahren kultiviert. In Europa und Asien ist der Kürbis seit dem 16. Jahrhundert bekannt und ist, neben Kartoffel, Tomate und Tabak, ein weiteres - angebliches - Mitbringsel von Kolumbus aus der "neuen Welt". Anders als in den USA, wo der Kürbis bereits von den ersten aus Europa gekommenen Siedlern als Nahrungsmittel angebaut wurde, ist die Gemüsefrucht in Deutschland bis in das 20. Jahrhundert hinein in erster Linie als Viehfutter und zur Ölgewinnung genutzt worden.
In den USA hat Kürbis seinen festen Platz auf dem Tisch als Beilage zu dem traditionellen Thanksgiving-Truthahn. Die Verwendung als gruselig ausgehöhltes und geschnitztes Laternengesicht zu Halloween ist mittlerweile auch über den Teich nach Europa gekommen.
Kürbis: Beta-Carotin sorgt für Farbe
Das charaktergebende Orange des Kürbis ist wohl sein deutlichstes Erkennungsmerkmal. Die orangene Farbe wird durch das Antioxidans Beta-Carotin bewirkt, das unter anderem auch in Karotten enthalten ist. Beta-Carotin sorgt dabei nicht nur für das Orange, sondern bringt auch gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich: Da es sich um ein Antioxidans handelt, wirkt der Konsum von Kürbis entzündungshemmend im menschlichen Körper. Weiterhin wird aus Beta-Carotin das lebenswichtige Vitamin A entwickelt, welches wichtig für die Gesundheit von Augen, Haaren und Haut ist.
Kürbisanbau: Warmer Standort sinnvoll
Wer durch Kürbisanbau eigene Kürbisse im Garten züchten möchte, sollte dies unbedingt an einem warmen und sonnigen Standort tun. Weiterhin wächst die Cucurbita Pflanzengattung vor allem auf nährstoffhaltigen Böden - eine angemessene Kompostierung könnte also ebenfalls notwendig sein. Wie genau Sie Kürbisse anpflanzen und worauf dabei zu achten ist, erfahren Sie hier.
Kürbis ernten: Was beachtet werden muss
Wurde der Kürbis erfolgreich angebaut, gilt es ihn im nächsten Schritt zu ernten. Um zu erkennen, wann der Kürbis reif für die Ernte ist, sollten Sie bestimmte Merkmale hinsichtlich Farbe, Schale, Blätter und Stiel beachten. Auch ist es wichtig, Krankheiten zu erkennen - und bei Schädlingsbefall entsprechend zu handeln.
Worauf Sie bei der Ernte von Kürbissen achten sollten, erfahren Sie hier.
Verwendung in der Küche: Vielseitige Kürbisrezepte
Kürbisse haben an sich keinen ausgeprägten eigenen Geschmack, manche vergleichen ihn mit einer Mischung aus Karotte, (Süß-)Kartoffel und Maronen. Dennoch unterscheiden sich die einzelnen Kürbisarten zum Teil deutlich. Mehr oder weniger nussig, pfeffrig oder süß sind die Sorten, die in Deutschland erhältlich sind.
Eine Kürbissuppe eignet sich hervorragend, um verschiedene Gewürze auszuprobieren: Koriander, Knoblauch, Kokosmilch, Paprika, Kümmel, Kurkuma, Ingwer, Chili....starke Aromen harmonieren wunderbar in Suppen und vielen weiteren Gerichten mit Kürbis. Es gibt Rezepte zum Kochen, Pürieren, Einlegen oder ganz einfach zum Backen im Ofen. Auch für Süßspeisen wie Kuchen, Kekse oder Marmeladen eignet sich die Feldfrucht. Die Kerne lassen sich trocknen und rösten und sind ein gesunder Snack zwischendurch.
Kürbiskernöl findet Verwendung in Heilkunde, Kosmetik und natürlich in der Gourmetküche, wo es unter dem geschützten Namen "Steirisches Kürbiskernöl" eine leckere Grundlage für Salatdressings und andere Vorspeisen darstellt.