Pfirsichbaum pflegen: Tipps für einen gesunden Pfirsichbaum und viel Ertrag
Pfirsichbäume pflanzen
Pfirsiche sind aus China und dem Mittelmeerraum in unsere Breiten eingewandert, kultiviert werden die Bäume hierzulande erst seit dem 19. Jahrhundert.
Sie lieben einen sonnigen, windgeschützten Standort mit nährstoffreichem Boden. Die beste Pflanzzeit für einen Pfirsichbaum ist das Frühjahr. Nach dem Pflanzen wird im Wurzelbereich eine Mulch-Schicht aus Rindenhumus aufgetragen, die dem Bäumchen zusätzliche Nährstoffe liefert, die es für sein Gedeihen braucht.
Pfirsichbaum schneiden: Wie geht es richtig?
Ebenso wie Kirschen wachsen Pfirsiche an einjährigem Holz, also an den Fruchttrieben, die der Baum im Vorjahr gebildet hat. Jeder dieser Triebe trägt nur einmal Früchte. Im dritten Jahr bilden die alten Fruchttriebe keine Knospen mehr und werfen meist auch ihre Blätter ab.
Damit Ihr Pfirsichbaum fruchtbar bleibt und über viele Jahre eine reiche Ernte liefert, ist ein jährlicher Rückschnitt besonders wichtig. Wenn er unterbleibt, werden die aktiven Fruchttriebe im Lauf der Zeit immer kürzer. Früher oder später trägt der Baum nur noch im äußeren Bereich der Krone Früchte.
Das Schneiden eines Pfirsichbaums wird am besten im Frühjahr vorgenommen. Dabei entfernen Sie mindestens drei Viertel der Triebe, die im Jahr zuvor Früchte getragen haben. Die übrigen Triebe kürzen Sie auf drei Knospen ein. Damit die Pfirsiche während ihrer Reifezeit genügend Sonne tanken können, sollte die Krone des Baumes gleichmäßig ausgelichtet werden. Holztriebe werden entfernt oder eingekürzt.
Eine Besonderheit von Pfirsichbäumen besteht darin, dass sie sogenannte wahre und falsche Fruchttriebe bilden. Wahre Fruchttriebe tragen sowohl Blatt- als auch die rundlicheren Blütenknospen.
Falsche Fruchtriebe bilden keine Blattknospen, sondern nur Blütenknospen aus. Früchte, die an falschen Fruchttrieben entstehen, werden in unreifem Zustand abgeworfen. Die falschen Fruchttriebe können Sie daher vollständig entfernen. Bei wahren Fruchttrieben kürzen Sie den letzten Abschnitt, da sich dort meist nur noch einige Blattknospen befinden.
Pfirsichbaum veredeln - die besten Tipps
Bei der Veredelung wird ein Trieb eines anderen Baumes - das sogenannte Edelreis - auf den Trieb eines jungen Pfirsichbaumes aufgepfropft, der als Unterlage dient. Aus der Unterlage entstehen Stamm und Wurzeln, aus dem Edelreis die fruchttragenden Teile Ihres Pfirsichbaumes. Veredelt werden Pfirsichbäume mit Trieben der gleichen oder einer verwandten Art. Durch die Veredelung werden sie widerstandsfähiger gegen Kälte und Krankheiten. Auch auf ungünstigen Böden gedeihen veredelte Pfirsichbäume besser. Die Veredelung von Pfirsichbäumen erfolgt im Frühjahr oder Sommer. Mögliche Verfahren hierfür sind:
- Okulation - Rindenpfropfen - Kopulation - Geißfuß- oder Chipveredelung.
Am häufigsten werden bei Pfirsichbäumen die Okulation sowie die Rindenpfropfen-Veredelung angewendet. Die dafür erforderlichen Technik wird Ihnen ein Gartenbau-Experte gern erklären.
Muss man Pfirsichbäume düngen?
Pfirsichbäume benötigen reichlich Nährstoffe. Vor allem Kalium und Stickstoff sind für ein gesundes Wachstum von Baum und Früchten unverzichtbar. Im ersten Jahr reicht die anfängliche Düngung mit Rindenhumus aus, weitere Düngergaben würden das Bäumchen eher belasten. Ab dem zweiten Standjahr düngen Sie Ihren Pfirsichbaum zwischen Februar und Ende September regelmäßig mit reifem Kompost, Stallmist, Hornspänen oder einem speziellen Obstbaumdünger. Ab Mai erfolgt die Düngung einmal monatlich. Optimal ist, wenn Sie den Baum gleichzeitig reichlich wässern.
Wie viele Pfirsiche dürfen an einem Ast hängen?
Nach der Blüte bilden Pfirsichbäume zunächst viele Fruchtansätze aus, ein Teil von ihnen wird jedoch schon lange vor der Reife abgeworfen. Trotzdem sind die Bäume häufig mit Früchten überladen. Große, schöne Pfirsiche ernten Sie, wenn Sie überschüssige Fruchtstände rechtzeitig entfernen. Optimal ist, wenn an einem Fruchttrieb alle 15 bis 20 Zentimeter ein Pfirsich wächst. Bei Zwergsorten ist ein Abstand von zehn Zentimetern zwischen den einzelnen Früchten sinnvoll.
Was tun, wenn der Pfirsichbaum keine Früchte trägt?
Wenn Ihr Pfirsichbaum keine Früchte trägt, gibt es dafür unterschiedliche Gründe: Der Baum wächst auf einem nährstoffarmen Boden, wurde nicht ausreichend gedüngt oder erhält zu wenig Wasser. Auch ohne konsequenten Rückschnitt wird ein Pfirsichbaum früher oder später nur noch sehr wenige Früchte tragen. Für die Bestäubung der Blüten ist kein zweiter Pfirsichbaum erforderlich, da diese Obstbäume selbstbefruchtend sind. Da sie bereits im zeitigen Frühjahr blühen, leisten vor allem Hummeln die Bestäubung, die ebenfalls schon früh im Jahr aktiv sind. Wenn es in einem Jahr nur wenige Hummeln gibt, hat dies ebenfalls Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Baumes.