Apfelbaum pflegen: Tipps für einen gesunden Apfelbaum und viel Ertrag
Apfelbäume pflanzen
Der Standort Ihres Apfelbaumes hat Einfluss auf den Vitamingehalt und die Qualität der Früchte. Wichtig ist, dass der Baum an einem sonnenreichen Standort und in nährstoffreichem, nicht zu feuchtem Boden steht. Wichtig ist auch, dass die Bäume genügend Platz erhalten.
Hochstämmige Sorten benötigen 50 bis 60 Quadratmeter Fläche, halbstämmige Apfelbäume kommen mit 30 bis 40 Quadratmetern aus. Der junge Baum wird an einem Pfahl befestigt. Leimringe am Pfahl und am Stamm halten Schadinsekten fern. Zuletzt wird die Erde rundherum gut festgetreten und mit reichlich Wasser eingeschlämmt. Die beste Pflanzzeit für Apfelbäume ist der Herbst.
Apfelbaum schneiden: Wie geht es richtig?
Wenn Sie Ihren Apfelbaum gut pflegen, wird er es ihnen mit reichhaltigen Erträgen und leckeren Früchten danken. Zur Baumpflege gehört vor allem ein regelmäßiger und fachgerechter Schnitt. Ein frisch gepflanzter Apfelbaum benötigt einen sogenannten Pflanzschnitt. Dabei werden die Spitze des Baumes und alle Seitentriebe bis maximal zur Hälfte ihrer Länge eingekürzt.
Regelmäßiges Schneiden hält den Apfelbaum gesund und fruchtbar
Später trägt regelmäßiges Schneiden dazu bei, dass Ihr Apfelbaum lange gesund und fruchtbar bleibt. Die Krone des Baumes sollte immer licht sein, damit Blätter und Früchte genügend Sonne tanken können. Altes und nach innen wachsendes Holz muss weggeschnitten werden.
Wann Sie ihren Apfelbaum schneiden, hängt vom Triebwachstum und vom Fruchtertrag des Baumes ab. Apfelbäume mit regelmäßigen Fruchterträgen und geringem Triebwachstum erhalten am besten einen Winterschnitt, durch den das Holzwachstum gefördert wird. Dabei entfernen Sie totes Holz, nach innen wachsende oder sich überkreuzende Äste sowie Äste, die schon seit Jahren Früchte tragen. Auch die Baumkrone wird ausgedünnt. Außerdem verschaffen Sie dem sogenannten Fruchtholz - seitlichen Austrieben, die Blütenknospe tragen - mehr Platz, indem Sie Blattholz, dass unmittelbar darüber treibt, entfernen.
Bei starkem Wachstum und überreicher Fruchtentwicklung ist ein Sommerschnitt empfehlenswert, der in der Regel im August erfolgt. Dabei entfernen Sie überschüssige Zweige, die Sonne von den Früchten fernhalten und für den Aufbau des Baumes nicht mehr benötigt werden. Außerdem entfernen Sie kleinere Früchte, damit der Baum seine Energie in die besten Äpfel stecken kann. Ein Sommerschnitt hilft außerdem dabei, Pilzbefall zu verhindern, da die Blätter durch das Ausdünnen des Geästs nach Regenfällen besser trocknen können.
Apfelbaum veredeln - die besten Tipps
Beim Veredeln von Obstbäumen werden zwei Bäume verbunden, indem ein sogenanntes Edelreis auf eine Wurzel mit Stammstück als Unterlage gesetzt wird. Hierdurch kombinieren Sie die Wuchs- und Sorteneigenschaften der beiden Pflanzen miteinander. Alternativ können Sie Ihren Apfelbaum auch mit Knospen einer anderen Sorte veredeln.
Edelreiser werden während der Winterruhe des Apfelbaums gewonnen. Kurz vor dem Austrieb im Frühjahr entfernen Sie die Baumkrone des als Unterlage genutzten jungen Apfelbaumes mit einem schrägen Schnitt und setzen das - ebenfalls schräg angeschnittene Edelreis an dieser Stalle auf. Durch das Einschießen des Saftes verbinden sich die beiden Pflanzen. Falls Sie Ihren Baum mit Knospen veredeln, werden diese mit dem Rindenansatz auf den Baum gesetzt. Hierfür werden die Rindenansätze der Unterlage und der Knospe zungenförmig angeschnitten, so dass sie sich ineinander stecken lassen.
Muss man Apfelbäume düngen?
Apfelbäume sind recht anspruchslose Pflanzen. Zufrieden - und ertragreich - sind sie meist schon, wenn sie genügend Sonne und ausreichend Feuchtigkeit erhalten. Düngen sollten Sie Ihren Apfelbaum vor allem dann, wenn Sie wissen, dass er auf einem wenig nährstoffreichen Boden steht. Hierfür reichen bereits geringe Mengen Kalium und Phosphor aus, damit es nicht zu einer Überdüngung kommt. Optimal und nicht nur an einem nährstoffarmen Standort sinnvoll ist eine Kompostdüngung, die einmal jährlich im Frühsommer vorgenommen wird.
Wie viele Äpfel dürfen an einem Ast hängen?
Nach der Frühjahrsblüte bilden Apfelbäume zunächst sehr viele Früchte aus. In der zweiten Julihälfte erfolgt dann der sogenannte natürliche Fruchtfall, durch den sich der Baum eines Teils dieser Früchte selbst entledigt. Auch danach sind Apfelbäume jedoch häufig noch mit jungen Äpfeln überladen. Entfernen sollten Sie überschüssige Früchte, sobald diese etwa walnussgroß sind. Deformierte und sehr kleine Früchte werden grundsätzlich entfernt.
Danach dünnen Sie die verbliebenen Fruchtstände weiter aus. Am besten ist, wenn die jungen Äpfel einzeln stehen bleiben und sich zwischen den Fruchtansätzen eine Handbreit Platz befindet. Als Faustregel für das Erzielen großer schöner Äpfel gilt, dass an einem Meter Fruchtholz - bei mittelgroßen Bäumen also meist an einem Ast - nur sechs bis sieben Fruchtstände verbleiben sollten.
Was tun, wenn der Apfelbaum keine Früchte trägt?
Wenn Ihr Apfelbaum keine Früchte trägt, kann es dafür verschiedene Gründe geben: Er ist zu jung und hat noch nicht geblüht, er erhält zu wenig Nährstoffe oder ist überdüngt, wächst zu intensiv oder wurde nicht fachgerecht geschnitten. Die häufigste Ursache dafür, dass ein Apfelbaum nicht trägt, besteht jedoch darin, dass die Blüten nicht befruchtet werden.
Apfelbäume sind sogenannte Fremdbefruchter, die als Pollenspender eine weitere Apfelsorte brauchen, die zudem zum gleichen Zeitpunkt blühen muss. Wenn Ihr Baum trotz guter Pflege keine oder nur wenige Früchte trägt, kann es daher sinnvoll sein, mindestens einen weiteren Apfelbaum zu pflanzen. Mit einer Veredelung von jungen Bäumen können Sie dieses Problem möglicherweise von vornherein verhindern. Für die optimale Sortenwahl ist die Beratung durch einen kompetenten Gärtner zu empfehlen.