Birnenernte: Birnen ernten und richtig lagern
So ernten Sie Birnen richtig
Die Birnensaison geht von Juli bis in den November hinein. Die früh im Jahr heranreifenden Sommerbirnen dürfen bis zur Vollreife am Baum verbleiben. Bei späten Sorten müssen Sie den Unterschied zwischen Ernte- und Genussreife beachten, da die Früchte erst nach einer gewissen Lagerzeit ihr volles Aroma entfalten. Da nie alle Früchte gleichzeitig reif sind, müssen Sie für die Birnenernte ein paar Tage hintereinander einplanen. Pflücken Sie die Birnen nur bei trockenem Wetter.
Im Spätherbst darf bei der Ernte kein Frost herrschen, da sich auf feuchten Birnen bei der Lagerung rasch Schimmel bildet. Manche Birnensorten werden geerntet, wenn sich rote Stellen zeigen, bei anderen Sorten pflücken Sie die Früchte grün vom Baum.
Eine reife Birne erkennen Sie unabhängig von der Färbung, indem Sie die Frucht vorsichtig in die Hand nehmen und drehen. Löst sich die Birne leicht, ist sie erntereif. Früchte, die am Stielansatz abbrechen, benötigen noch etwas Sonne und sollten am Baum verbleiben. Diese Birnen ernten können Sie dann, wenn die Farbe etwas heller geworden ist und die Frucht sich am Stiel mühelos drehen lässt.
Sind Sie sich unsicher, ob die Zeit für die Birnenernte tatsächlich gekommen ist, schneiden Sie eine Frucht probeweise auf. Pflückreife Birnen machen einen insgesamt festen Eindruck, sind jedoch an den braunen Kernen leicht auszumachen.
Während Sie die Birnen an den unteren Ästen leicht ernten können, empfiehlt sich bei weiter oben am Baum und bei weit verzweigten Ästen ein spezieller Pflücker. So verhindern Sie, mit der Leiter umzustürzen, falls Sie beim Hantieren mit dem Erntekorb das Gleichgewicht verlieren.
Ernte- und Lagerzeiten der beliebtesten Birnensorten
Eine der frühreifen Sommerbirnen ist die Sorte Williams Christ. Die süße und saftige Tafelbirne ist wie alle frühen Sorten nur kurz lagerfähig. Die alte Birnensorte Clapps Liebling findet sich vor allem in Norddeutschland. leicht säuerliche Birne ist im Spätsommer reif und kann bereits einige Tage nach der Ernte genossen werden.
Im Spätherbst ist Erntezeit für Gellerts Butterbirne. Ab Mitte September können Sie die Früchte pflücken, die etwa ein bis zwei Wochen danach genussreif sind. Eine lange Lagerung ist nicht möglich.
Tipp: Die leicht säuerliche Sorte eignet sich hervorragend für Saft und zum Einmachen. Ein echter Allrounder zum Kochen, Backen und Einmachen ist die Gute Luise. Bei guter Kühlung ist die ab Ende September reife Birne drei bis vier Wochen lagerfähig. Die süße und saftige Sorte Conference braucht bis Mitte Oktober und ist nach der Ernte zwei Wochen später genussreif.
Eine weitere Spätbirne ist die grüne Sorte Alexander Lucas, deren Schale allmählich gelb wird. Diese Tafelbirne lässt sich sehr gut lagern und ist beliebt zum Einmachen. Abate Fetel wird häufig im Handel angeboten und weniger angebaut.
Die Früchte dieser sehr alten Sorte werden ab Ende September gepflückt und können ab November gegessen werden. Sie können bei einem guten Angebot ohne Bedenken größere Mengen von dieser Winterbirne einlagern, da sich Abate Fetel bis weit in den Januar hinein hält.
Birnen richtig lagern
Frühe Birnensorten sollten Sie zeitnah verzehren, da diese Früchte keine langen Lagerzeiten vertragen. Lagerbirnen werden etwas vor der eigentlichen Erntezeit gepflückt, damit sie bei kühlen Temperaturen etwas nachreifen können. Während Äpfel zwischen zwei und vier Grad Celsius Lagertemperatur benötigen, dürfen es bei Birnen nur um die 1 Grad Celsius sein.
Unter professionellen Bedingungen werden Birnen in Hallen bei einer Luftfeuchtigkeit von 95 % eingelagert. Diese Voraussetzungen haben Sie im Privathaushalt nicht. Wählen Sie daher für die Lagerung von späten Sorten den Keller, das Gartenhaus oder die Garage. Verpacken Sie die Birnen portionsweise in Gefrierbeutel und verschließen Sie diese erst, wenn alle Lufteinschlüsse entfernt sind. Damit über die Lagerzeit kein Wasser im Beutel kondensiert, bringen Sie zwei oder drei Schlitze an den Gefrierbeutel an.
Wenn Sie Birnen lagern möchten, dürfen Sie dafür nur absolut frische Früchte ohne Verletzungen auswählen. Kontrollieren Sie alle Lagerbestände alle zwei bis drei Wochen. Befindet sich eine faulige Frucht darunter, verbrauchen Sie die komplette Tüte sofort. Kurzfristig können Sie frühe Sorten im Kühlschrank lagern. Im Gemüsefach bleibt das Obst frischer als bei Raumtemperatur.
Da Birnen beim Lagern das Gas Ethylen ausdünsten, sollten Sie nicht zusammen mit Früchten wie Äpfeln aufbewahrt werden, da die anderen Obstsorten daraufhin schneller verderben.