Zahnpasta selber machen: Mit einfachen Hausmitteln ohne Plastik
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Zahnpasta selber machen: Mit einfachen Hausmitteln ohne Plastik

Plastikfreie Zahncreme ohne Verpackungsmüll ist teuer und nicht überall erhältlich. Die Lösung: Zahnpasta einfach selber machen. Das dauert nur wenige Minuten und ist kinderleicht. Was Sie brauchen und wie es geht, erfahren Sie hier.

Zutaten aus der Drogerie und Apotheke

Wenn Sie Ihre Zahncreme selber machen wollen, brauchen Sie für eine kleine Portion folgende Zutaten:

  • 2 Esslöffel Kokosöl
  • 3 Teelöffel Natron
  • 1 Teelöffel Schlemmkreide
  • ½ Teelöffel Xylit (Birkenzucker)
  • 15 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl

Schlemmkreide und Xylit bekommen Sie in der Apotheke, ätherische Öle oftmals auch. Für den Rest ist der örtliche Biomarkt oder das Reformhaus eine gute Anlaufstelle.

Tipp: Wenn Sie im Haushalt viel mit dem Allzweckmittel Natron arbeiten, lohnt sich auch dafür die Bestellung beim Apotheker – das ist günstiger als die kleinen Tütchen aus der Backabteilung. Achten Sie dann aber unbedingt darauf, Natron in Lebensmittelqualität zu bekommen – schließlich soll es ja unter anderem in Ihre selbst gemachte Zahncreme.

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Außerdem legen Sie sich folgende Arbeitsmaterialien bereit:

  • 1 Esslöffel
  • 1 Teelöffel
  • 1 hitzebeständige Schüssel zum Anrühren
  • 1 Trichter
  • 1 - 2 kleine Schraubgläser

1. Kokosöl in eine Schüssel geben und schmelzen

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Das Kokosöl ist im Tiegel fest, lässt sich aber gut löffeln. Geben Sie zwei großzügige Esslöffel in eine Glas- oder Keramikschüssel.

Nun müssen Sie das Kokosöl erwärmen, damit es flüssig wird und sich später gut mit den anderen Zutaten mischt. Kokosöl schmilzt bereits bei etwa 27 Grad Celsius; das macht die Sache einfach. Stellen Sie die Schüssel:

  • … auf die Heizung.
  • … eine Minute bei 800 Watt in die Mikrowelle.
  • … kurz in heißes Wasser.

Sie wissen, dass das Kokosöl bereit für die Weiterverarbeitung ist, wenn es flüssig und komplett durchsichtig ist.

2. Natron, Kreide und Xylit einrühren

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Im nächsten Schritt geben Sie die festen Zutaten für Ihre selbst gemachte Zahnpasta in das lauwarme Öl: 3 Teelöffel Natron, 1 Teelöffel Schlemmkreide, ein halber Teelöffel Birkenzucker (Xylit).

Zucker in der Zahnpasta?
Es mag zunächst merkwürdig klingen, Zucker in die selbst gemachte Zahncreme zu mischen. Aber Birkenzucker ist gar kein echter Zucker. Xylit schmeckt süß und sorgt deshalb für ein angenehmes Mundgefühl. Im Gegensatz zu richtigem Zucker verursacht es aber keine Löcher in den Zähnen, sondern wirkt sogar antikariogen – reduziert also Karies.

3. Alles ordentlich verrühren

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Jetzt müssen Sie alle Zutaten gut umrühren, bis eine milchige, etwas dickflüssige Masse entsteht.

4. Pfefferminzöl für angenehmen Geruch dazugeben

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Damit Sie nach dem Putzen mit Ihrer selbst hergestellten Zahncreme frischen Atem haben, kommen nun noch 15 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl hinzu. Je nach Geschmack können Sie die Minze auch mit Myrrhe oder Salbei mischen.

5. Flüssigkeit in kleine Gläser füllen

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Mit einem Trichter füllen Sie die Zahnpasta-Flüssigkeit in Gläser. Mehrere kleine Tiegel mit Schraubverschluss eignen sich besser als ein großer.

  • Die kleinen Behälter sind perfekt für die Reise.
  • Jedes Familienmitglied kann sein eignes Zahncremetöpfchen haben.
  • Kleine Mengen verbrauchen Sie zeitnah und verschwenden so nichts.

Tipp: Spülen Sie das Glas vorher kurz mit kochendem Wasser aus. So kommen keine unnötigen Keime aus dem Glas in die Zahnpasta und sie hält länger – problemlos bis zu vier Wochen.

6. Abkühlen lassen bis die Creme fest wird

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Das abgefüllte Glas stellen Sie nun zur Seite und lassen es abkühlen. In der heißen Sommerzeit ist die DIY-Zahncreme im Kühlschrank gut aufgehoben.

7. Richtiges Putzen mit der selbst gemachten Zahncreme

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Achtung! Gehen Sie nicht direkt mit der benutzten Zahnbürste in den Tiegel – sonst verteilen Sie die Keime aus Ihrem Mund in der Paste. Benutzen Sie stattdessen einen kleinen Spatel oder einen Teelöffel, um die hausgemachte Zahnpasta auf die Borsten zu bringen.

Die Konsistenz ist nicht ganz so cremig wie von konventioneller Zahnpasta und sie schäumt auch nicht. Das ist zunächst ungewohnt, ändert aber nichts an der Putzwirkung. Bei der Menge experimentieren Sie einfach, womit Sie sich wohlfühlen.

Nach dem Putzen spucken Sie die Zahncreme idealerweise in den Mülleimer statt ins Waschbecken, denn: Das Kokosöl verflüssigt sich in Ihrem Mund, härtet aber beim Erkalten wieder. Wenn das über lange Zeit in den Rohren passiert, müssen Sie irgendwann einen verstopften Abfluss reinigen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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