Macht Zucker wirklich glücklich? Das passiert beim Zuckerkonsum im Körper
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Macht Zucker wirklich glücklich? Das passiert beim Zuckerkonsum im Körper

Erfüllen Sie sich im stressigen Alltag auch gerne mal den Wunsch nach süßer "Nervennahrung"? Viele Menschen sind sicher, dass ein Stück Schokolade, ein leckerer Kuchen und andere süße Naschereien die Stimmung heben, die Nerven stärken und die Konzentration ein wenig zurückbringen. Doch macht Zucker wirklich glücklich oder handelt es sich lediglich um einen Trugschluss?

Was passiert bei Zuckerkonsum im Körper?

Wird dem Körper Zucker zugeführt, erhält der Organismus schnell verwertbare Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen, und durch die Ergänzung von Fetten äußerst schnell verstoffwechselt werden. So wird die Produktion von Insulin angekurbelt, welches unter anderem dem Gehirn ein Zeichen für die Serotoninproduktion gibt. Wird das Hormon Serotonin ausgeschüttet, gelangt die Aminosäure Tryptophan leichter in das Gehirn. 

Somit entsteht auf dem ersten Blick der Eindruck, dass der Zucker den Botenstoff Serotonin anheizt und somit der auf die Tryptophan-Wirkung folgende Zufriedenheit und Entspannung auslöse. Tatsächlich sind die Zusammenhänge jedoch viel komplexer. Denn auch, wenn die körperlichen Reaktionen auf den Zuckerkonsum das "Belohnungszentrum" im Gehirn ansprechen, bringt der Zucker weiterführende Aktionen in Gang, die nicht nur glücklich, sondern bisweilen sogar unglücklich machen können.

Macht dann auch Schokolade nicht glücklich?

Der Mythos der Nervennahrung mit süßer Schokolade kann bereits mit dem groben Wissen um die Wirkung von Zucker auf den Körper widerlegt werden. Bei Schokolade kommt jedoch ein weiterer Aspekt hinzu, der von der Zuckerwirkung beim Konsum unabhängig ist, sondern eher mit dem Kakaogehalt der braunen Süßware in Verbindung steht: das Theobromin.

Theobromin ist ein Alkaloid, das in Kakaobohnen enthalten und mit dem Coffein verwandt ist. Es besitzt eine anregende, jedoch milde und langanhaltende Wirkung auf den Organismus und wird als stimmungsaufhellend angesehen. Möchten Sie sich mit Schokolade einen kleinen Glücksschub im Alltag geben, können Sie somit auf zuckerarme Schokoladenspezialitäten mit hohem Kakaoanteil bessere Erfolge erzielen als mit purem Zucker.

"Im Magen, wo sich viele Menschen eine üppige Pilzzucht angezuckert haben, sorgt die eintreffende, reine isolierte Fabrikzucker - Glucose für eine rasche Vervielfachung dieser schmarotzenden Mitbewohner. [...] Gut bürgerliche Zivilisationskost schafft es immerhin binnen sechs Wochen, eine intakte Darmflora relativ vollständig zu ruinieren."
— Zentrum der Gesundheit 

Wenn sich der Effekt ins Gegenteil kehrt

Eine kurzfristige Zuckerzufuhr bietet dem Körper schnell greifbare Energie. Wird diese nicht akut benötigt, sorgt das Insulin für den Ausgleich des Blutzuckerspiegels und sorgt für die Einlagerung der Kohlenhydrate in der Leber und im Fettgewebe. Diese Vorgänge strengen den Körper an, wodurch sich zügig neue Müdigkeit einstellt. Selbst wenn die schnelle Energie für sportliche Aktivitäten eingesetzt wird, ist kein erkennbarer Vorteil für die Stimmung durch den Zucker erkennbar. 

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Erhöhtes Risiko für Diabetes und chronische Erkrankungen

Dass Zucker nicht glücklich macht geht zudem bei langfristig hohem Zuckerkonsum mit zahlreichen Gefahren einher: Unerwünschte und nachhaltige Gewichtszunahmen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Erkrankungen mit chronischen Entzündungen zählen ebenso zu den Langzeitfolgen von zu hohen Zuckereinnahmen wie die Entwicklung einer regelrechten "Zuckersucht". 

Die Gewöhnung des Körpers an die schnell verfügbaren Kohlenhydrate erzeugt bei der Reduzierung des Zuckerkonsums ähnliche Symptome wie die Entzugserscheinungen beim Entzug im Rahmen einer Suchterkrankung von Stoffsubstanzen. Zu diesen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme und starke Stimmungsschwankungen neben Schlafstörungen, Heißhungerattacken und allgemeinem Unwohlsein. Diese Folgen sind entsprechend wenig dazu geeignet, die Stimmung zu heben, und sollten durch den verantwortungsvollen Umgang mit Zucker und zuckerhaltigen Speisen vermieden werden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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