So erkennen Sie versteckten Zucker in Lebensmitteln
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So erkennen Sie versteckten Zucker in Lebensmitteln

Wer sich gesund ernähren will, steht vor einem Problem: Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten statt der versprochenen hochwertigen Zutaten versteckten Zucker. Nicht nur offensichtliche süße, sondern auch pikant oder sauer schmeckende Produkte sind betroffen. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Menge von höchstens sechs Löffeln pro Tag ist damit schnell überschritten, ohne dass sich der Verbraucher darüber im Klaren ist. Lernen Sie die Tricks der Hersteller kennen und spüren Sie Zuckerfallen zielsicher auf.

Das Geheimnis der Zutatenliste

Die auf die Verpackung gedruckte Nährwerttabelle ist eine gute Grundlage, um den Zuckeranteil von Lebensmitteln zu erkennen. Der hier angegebene Zuckergehalt bezieht sich allerdings auf herkömmlichen Haushaltszucker. Andere Süßungsmittel - und davon gibt es viele - müssen nicht deklariert werden. Sie verbergen sich unter anderem Namen in der Zutatenliste.

In dieser Liste führen die Hersteller alle dem Produkt zugefügten Stoffe in der Reihenfolge ihres jeweiligen Anteils auf. Zuerst genannte Zutaten kommen dabei in besonders hoher Konzentration vor. Um den Gesamtzuckergehalt eines Nahrungsmittels zu tarnen, ersetzen viele Hersteller Teile des Haushaltszuckers durch eine Kombination verschiedener alternativer Süßstoffe. Diese sind dann nur in geringen Mengen enthalten und erscheinen in der Zutatenliste entsprechend weit hinten. Was auf den ersten Blick nach weniger Zucker aussieht, hat effektiv genauso viele Kalorien wie zuvor. 

Wenn Sie eine einfache Regel beachten, lässt sich versteckter Zucker in Lebensmitteln recht einfach erkennen: Zutaten, die auf "-ose" enden, sind Süßungsmittel. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Art zählen Dextrose, Fruktose, Glukose, Laktose, Maltose und Saccharose. Häufig verwendete Zusätze mit hohem Zuckeranteil und vielen Kalorien sind darüber hinaus Gerstenmalz, Gerstenmalzextrakt, Ahornsirup, Glukose-Fruktose-Sirup, Invertzuckersirup, Maltodextrin, Weizendextrin und Süßmolkenpulver. Auch Agavendicksaft, Honig und Kandis sind Süßstoffe.

Natürliche Süße als Problem

Viele Hersteller bewerben ihre Produkte mit dem Versprechen, lediglich natürliche Fruchtsüße zu verwenden. Das klingt gesund, ist aber auch nur Zucker. Anders als es der Name vermuten lässt, wird im Rahmen der Herstellung nämlich kein Obst verwendet: Zum Einsatz kommt in der Regel ein hochkonzentriertes Pulver ohne Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine.

Ablenkung durch psychologische Kniffe

Versteckter Zucker in Lebensmitteln lässt sich manchmal schon mit einer gesunden Skepsis aufdecken. Viele Hersteller weisen den in einer Portion enthaltenen Zuckeranteil ihrer Produkte aus. Nehmen Sie diese Angabe nicht einfach so hin, sondern überprüfen Sie, ob die Größe der Portion realistisch angesetzt ist. Was selbst eine kleine Schüssel nicht füllt, macht auf keinen Fall satt. Wer isst, bis der Hunger gestillt ist, nimmt deutlich mehr Kalorien zu sich als es der Blick auf die Herstellerangaben vermuten lässt.

Nährwerttabelle und Zutatenliste betrachten

Hersteller tarnen einen hohen Zuckeranteil in Lebensmitteln gerne mit einem einfachen Trick: Sie bedrucken die Verpackung mit dem Hinweis "weniger süß" und suggerieren so, dass das Produkt gesünder ist als vergleichbare Nahrungsmittel. Das mag zwar grundsätzlich stimmen, bedeutet aber nicht, dass tatsächlich wenig Zucker enthalten ist. Achten Sie daher ganz bewusst auf die Angaben in der Nährwerttabelle und der Zutatenliste. Gleiches gilt für fettarme Varianten eines Produkts. Diese werden häufig gekauft, um Kalorien zu sparen - in Wirklichkeit aber erweisen sie sich als Kalorienfalle. Um einen ähnlichen Geschmack und die gleiche Konsistenz zu erreichen wie bei vollfettigen Lebensmitteln, müssen Hersteller nämlich einen anderen Geschmacksträger verwenden: Zucker.

Werbeversprechen lenken von den Inhaltsstoffen ab 

Täuschend sind auch gezielt angebrachte Hinweise des Herstellers auf vermeintlich positive Eigenschaften: Hierbei handelt es sich oftmals nur um Werbeversprechen, die die Aufmerksamkeit der Käufer ablenken sollen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Smoothies. Die aus Gemüse und Obst bestehenden Säfte gelten als gesund und erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch selbst dann, wenn ihnen kein Haushaltszucker zugesetzt wird, enthalten sie mehrere Würfel Zucker. Joghurts mit Fruchtgeschmack lassen auf gesunde Vitamine schließen, sind letztendlich aber nur gezuckerte Varianten des ursprünglichen Produkts. Ein prüfender Blick auf die Zutatenliste ist auch dann angebracht, wenn ein Hersteller gesunde Inhaltsstoffe in der Vordergrund stellt. In vielen Fällen sind lediglich kleinste Spuren enthalten - dafür aber jede Menge Zucker.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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