Insektengiftallergie: Wann Insektenstiche gefährlich werden
Insektengiftallergie: Stiche von Wespen, Bienen und Hornissen aktivieren das Immunsystem
Für über drei Prozent der deutschen Bevölkerung können Insektenstiche gefährlich, ja sogar lebensbedrohlich werden, denn sie leiden unter einer Insektengiftallergie. 20 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an den Folgen. Was passiert bei einem Insektenstich? Das Gift, das in den Körper gelangt, ruft eine schmerzhafte Rötung und eine Schwellung hervor. Häufig wird die betroffene Person zusätzlich von einem starken Juckreiz gequält. In der Regel gehen die Symptome nach einem Bienen- oder Wespenstich nach einem Tag zurück. Anders ist das bei einer Insektengiftallergie. Bei einer Allergie zeigt das Immunsystem eine Überreaktion auf einen Insektenstich. Die Opfer reagieren dann allergisch auf verschiedene Eiweißbestandteile des Insektengifts mit heftigen Symptomen.
Insektengiftallergie: Symptome können lebensbedrohlich werden
Wie stark die allergische Reaktion einer Insektengiftallergie ausgeprägt ist, hängt davon ab, wie stark das Immunsystem auf das Insektengift reagiert. Unter anderem kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Schwellungen rund um die Einstichstelle
- starker Juckreiz
- Quaddelbildung/ Nesselausschlag
- Schwellungen im Gesicht und am Hals
- Kratzen in Hals und Rachen
- Übelkeit und Erbrechen
- Angstgefühl
- Atemnot
- Herzrasen
- Schwindel
Insektengiftallergie: Was tun im Notfall?
Bei den genannten Symptomen sollte immer ein Notarzt gerufen werden. Ein anaphylaktischer Schock kann lebensbedrohlich werden, da im schlimmsten Fall ein Multiorganversagen droht. Wer weiß, dass er auf Insektengift allergisch reagiert, sollte ein Notfall-Set bei sich tragen. So können Ersthelfer im Notfall schnell reagieren und wichtige Erste Hilfe-Maßnahmen einleiten, bevor der Notarzt eintrifft. Der Betroffene sollte auch dann in eine Klinik gebracht werden, wenn der Stich in der Kopf- und Halsgegend erfolgt ist. Sollten sich Anzeichen eines anaphylaktischen Schocks zeigen, können Ärzte rasch reagieren.
Insektengift-Allergiker sollten sich zudem bei ihrem Arzt über die Möglichkeiten einer Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie/ SIT) informieren. Mit ihr können die Symptome der Insektengiftallergie gemindert werden. Bei der SIT wird der Körper langsam an das Allergen gewöhnt und reagiert in Folge nicht mehr so stark darauf. Adressen von Experten in Ihrer Nähe finden Sie unter diesem Artikel gelistet.
So schützen Sie sich vor Insektenstichen
Schützen Sie sich vor gefährlichen Insektenstichen, indem Sie Wespen, Bienen, Hornissen und Co. möglichst aus dem Weg gehen. Vermeiden Sie süße Speisen und Getränke genauso wie Fleischgerichte im Freien. Trinken Sie nicht leichtfertig aus Flaschen und Dosen, sondern aus einem Glas. halten Sie sich fern von Abfallkörben und Fallobst und laufen Sie nicht barfuß oder mit offenem Schuhwerk über eine Wiese. Und sollte sich ein Insekt nähern, bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie hektische Bewegungen. Insekten stechen meist dann zu, wenn sie sich bedroht fühlen.