Erdnussallergie: Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Symptome einer Erdnussallergie
Der Verzehr von Erdnüssen löst bei Allergikern eine Reihe von unangenehmen Reaktionen aus – bei manchen reicht dafür sogar schon kurzer Hautkontakt. Wie stark die Symptome einer Erdnussallergie ausfallen, hängt ganz erheblich von der verzehrten Menge der Nüsse und der individuellen Empfindlichkeit ab. Typische Anzeichen sind:
• Kribbeln und Jucken im Mundraum • Schleimhautschwellungen in Mund und Rachen • angeschwollene Lippen • Jucken und Quaddeln auf der Haut • Atemnot • Übelkeit, teilweise Erbrechen • Durchfall • Kreislaufprobleme • anaphylaktischer Schock
Bei einem anaphylaktischen Schock weiten sich die Gefäße, der Blutdruck fällt ab und es kommt zum Kreislaufkollaps, teilweise sogar mit Bewusstlosigkeit. Durch den schwachen Blutdruck werden die Organe nicht mehr ausreichend durchblutet, was lebensgefährlich ist.
Erdnussallergie ausgelöst: Was ist zu tun?
Wenn jemand mit einer Erdnussallergie versehentlich Erdnüsse gegessen hat, sollte der Weg ganz schnell ins Krankenhaus führen – vor allem, wenn die Erdnussmenge unklar ist und der Patient zu heftigen allergischen Reaktionen neigt.
Im Idealfall wissen Betroffene von ihrer Allergie und haben ein Notfallset dabei, mit dem sie schnell Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten können, wenn sie die Symptome ihrer Erdnussallergie erkennen. Dieses Set enthält:
• gebrauchsfertige Adrenalinspritze • Kortikosteroide • Antihistaminikum
Behandlungsmöglichkeiten einer Erdnussallergie
Es gibt aktuell keine erprobten Verfahren, um Lebensmittelallergien zu behandeln, daher bleibt Menschen mit einer Erdnussallergie momentan nur eine Möglichkeit: strikter Verzicht auf alles, was Erdnüsse enthält. Da Erdnüsse aber in sehr vielen industriellen Lebensmitteln verarbeitet werden, ist das ein durchaus schwieriges Unterfangen.
Eine gewisse Hoffnung gibt es dennoch: Australische Studien mit Kindern am Royal Children’s Hospital lassen vermuten, dass eine spezielle Hyposensibilisierung die Erdnussallergie mindern kann. Bei dieser Therapie werden über einen langen Zeitraum hinweg geringe Dosen Erdnussmehl und hohe Dosen eines Milchsäurebakteriums verabreicht. Die Kinder reagierten nach dieser Behandlung sehr viel schwächer oder teils gar nicht mehr auf Erdnüsse.
Ganz ähnlich wirkt auch ein in Frankreich entwickeltes Pflaster, das die Erdnussallergie langfristig sogar komplett abbauen soll.
Erdnussallergie ist keine Allergie gegen Nüsse
Da die Erdnuss botanisch gesehen keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht ist, handelt es sich bei der Erdnussallergie nicht um eine allgemeine Nussallergie. Walnüsse, Haselnüsse, Mandel und andere Nüsse können Erdnussallergiker in der Regel gefahrlos essen.
Vorsicht ist aber geboten bei den Verwandten der Erdnuss: Soja, Guarkern und Johannisbrotkernmehl lösen manchmal Kreuzallergien zur Erdnussallergie aus. Und auch diese pflanzlichen Bestandteile werden viel in der industriellen Lebensmittelherstellung verarbeitet.
Erwachsene mit Erdnussallergie reagieren häufig auch auf Gräser und Birkenpollen allergisch.